Bildatlas 2: Der nächste Schritt zieht den Faden zur Natur

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Nach einem spannenden Auftakt am 15.07. bei unserer letzten Seminarsitzung haben wir uns wieder zu dritt getroffen.
Da wir wie Aby Waburg den Bildern auf unserem Atlas keinen festen Platz geben wollten aber trotzdem die Ideen und Assoziationen der ersten Sitzung nicht verwerfen wollten, beschlossen wir alles in Bewegung zu bringen und unsere drei großen Kategorien Natur-Anthropozän-Urban Gardening in eine neue Beziehung zu einander zu setzten in der deutlich wird, dass jedes der drei Elemente mit dem anderen in einer Wechselwirkung zu einander steht. Die Form des Dreiecks stellt diese wechselseitige Beziehung optimal dar.
In der ersten Sitzung hatte die Natur hatte den zentralen Fokus und hat die meisten Assoziationen hervorgerufen. Nun galt es, die Natur maßgeblich mit Urban Gardening zu verbinden. Folgende Fragen tauchten hierbei auf:

Funktioniert die Natur als eigene Kategorie?
Wenn man Urban Gardening als Rückgewinnung der Natur in die Stadt versteht, bedeutet nicht dies gleichzeitig der eigentlich „wilden“ Natur vorzuschreiben wo sie wachsen darf und wo nicht?
Wie nachhaltig ist urbanes gärtnern wirklich?

Um diese Fragen genauer zu beleuchten haben wir uns zur Haifastraße hinter dem Hauptbahnhof Düsseldorf aufgemacht.Mitten in der Stadt wird hier auf einer ehemaligen Brache in mobilen Hochbeeten und im Sinne des Upcycling aus selbstgebauten alten Paletten von Auberginen über Salbei, Sauerampfer, Brombeeren und vielen andern essbaren Früchten und Gemüsesorten sogar ein Bienenstock gehalten. Wir haben mit Boris und Eik über die Beweggründe gesprochen bei so einem Projekt mit zu wirken und wollten die Hintergründe zu erfahren. In unserem Interview könnt ihr die Antworten live mithören.

Bildatlas 1: Der Anfang

Der Anfang ist geschafft. In der letzten Sitzung vom 15.7.2015 haben wir mit euch  zusammen unseren ersten Bildatlas angefertigt.
Fragen:

1. Woher kommen der Wunsch und die Sehnsucht nach Natur?

2. Wie verhält sich Urban Gardening im Anthropozän?

Eure und unsere Assoziationen sahen wie folgt aus:
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Was zunächst noch chaotisch aussieht, wurde von uns später geordnet. Wir haben drei große Gruppen feststellen können, die euch (und uns) am meisten interessiert haben.
1. Natur – Stichworte: Trend, Untergang, Sehnsucht, Ursprünglichkeit, Freiheit, Darwin, Politik
2. Anthropozän – Dualismus (Natur/Kultur, Körper/Technik), Gebraucht-Erde
3. Urban Gardening – Selbstversorgung, Food Porn
Interessant ist, dass Natur die größte Kategorie mit den meisten Assoziationen und Fragen ist, zB „Gibt es unberührte Wildnis?“
Damit werden wir uns weiter beschäftigen und versuchen, die Stichworte mit unserem Forschungsobjekt Urban Gardening zu verbinden und weitere Informationen in Interviews zu sammeln.
Danke für eure Mithilfe, unten findet ihr zur Info eine kleine Beschreibung von unserer Methode.
Kim, Minusch, Marielou
Was bedeutet Urban Gardening im Anthropozän? Wie gehen wir mit unserer „Gebraucht-Erde“ um? Um uns diesen Fragen und vor allem möglichen Lösungen annähern zu können, haben wir uns an dem poststrukturalistischen Philosophen Michel Foucault und dem deutschen Kunsthistoriker Aby Warburg orientiert.
Aby Warburg fotografierte unzählige Kunstwerke ab und positionierte sie auf einer schwarzen Leinwand. Er sah jedes Bild als Form einer Bewegung in einem energetisch dynamischen Raum, weshalb ein Bild niemals einen festen Platz auf dem Bildatlas hat und immer wieder verschoben werden kann. Auf diese Weise kreierte er ein „Phantommodell der Geschichte“.
Foucault beschreibt sich selber als einen „Experimentator“ mit der Idee einer Arbeit als Erfahrung, was den prozesshaften Charakter seiner Methode unterstreicht.
Auch unser Projekt baut auf Prozessen auf. Unser Material soll ebenfalls in Relation gebracht werden, kann jedoch von Mal zu Mal verändert und umgestellt werden.
Diese Methode soll uns dabei helfen Antworten aber auch neue Fragestellungen zu finden.