E-Learning & Knowledge Distribution

Die Session „E-Learning & Knowledge Distribution“ (Session 3) am 22.März 2012 beschäftigte sich vor allem mit der Frage, wie Social Media Dienste in den Unterricht oder in eine Organisation sinnvoll integriert werden können

Der erste Beitrag „Enterprise 2.0 in a library – European perspective“ von Adam Sofronijevic von der Universität Belgrad, befasste sich mit dem Thema Social Media in Bibliotheken. Sofronijevic betonte, dass das Konzept des Enterprise 2.0 jedoch nicht die Nutzer als Zielgruppe habe (dies wäre Library 2.0), sondern Mitarbeiter und Management des Unternehmens. Enterprise 2.0 soll die Kommunikation sowie die Prozessabläufe vereinfachen und fördern. Viele Bibliotheken scheuten aber den Einsatz der Web 2.0 Technologien.

Gründe hierfür sieht Sofronijevic im fehlenden Support und Ressourcen seitens des Management und die mangelnde Kompetenz der Mitarbeiter in Hinblick auf Web 2.0. Um weitere Probleme, aber auch Chancen und Innovationen auf den Grund zu gehen, wurde im Jahr 2011 eine Studie durchgeführt, bei der 175 Bibliothekare und Manager von Bibliotheken befragt wurden. Hierbei wurde deutlich, dass es zwar eine relativ hohe Akzeptanz gegenüber Web 2.0 Diensten gibt, Konzepte des Enterprise 2.0 jedoch meist nur skizzenhaft existieren. Tools, die momentan in Bibliotheken eingesetzt werden sind hauptsächlich soziale Netzwerke, RSS-Feeds und Wikis. Als größte Probleme kristallisierten sich vor allem das geringe Budget, die fehlende Unterstützung und mangelhafte Strategien heraus. Sofronijevic betont auch ausdrücklich, dass sich eine Bibliothek darüber klar werden müsse, ob die Unternehmensstuktur und -kultur überhaupt schon eine Einführung von Enterprise 2.0 zulässt, da es ansonsten zu Verschwendung von Ressourcen durch Scheitern des Vorhabens kommen könne.

Die Präsentationsfolien finden Sie hier/ Presentation slides are here:pdf.

Der zweite Beitrag „No longer contained: LIS education beyond Blackboard“ wurde von Vanessa Irvin Morris von der Drexel Universität in den USA vorgetragen und sollte den Einsatz von Web 2.0 Elementen im Unterricht verdeutlichen. In einem, von Morris gehaltenen Kurs, sollte den Studierenden die Arbeit mit HTML und CSS nahegebracht werden. Um dies nicht nur mit Frontalunterricht zu lehren, wurden für diesen Kurs eine Facebook-Gruppe sowie eine Second Life Umgebung erstellt. Bei Facebook liegt nach Morris der klare Vorteil vor allem darin, dass die meisten Studierenden schon mit der Plattform vertraut sind und unter Umständen sogar ununterbrochen online sind. Dies vereinfache die Kommunikation zwischen den Studierenden und der Lehrperson. Obwohl Second Life nicht diesen Stellenwert im Alltag der Studierenden hat, betont Morris, dass gerade deswegen ein großes Interesse an der Plattform bestehe. In Second Life wurden die Studierenden aufgefordert ein Lern- und Arbeitstagebuch zu führen.

Morris berichtete, dass sie von den Studierenden sehr positive Rückmeldungen erhielt. Vorallem das Lern- und Arbeitstagebuch habe vielen Studierenden bei der Reflexion und Vorbereitung der verschiedenen Themen geholfen.

Die Präsentationsfolien finden Sie hier/ Presentation slides are here:pdf.

Der dritte und letzte Beitrag dieser Session wurde von Ronnel King (Universität Hong Kong) gehalten und trug den Titel „Writing with others in wiki: An investigation of student collaborative writing in English among Chinese secondary students“. Er und seine Kollegen wollten herausfinden, wie Schüler (zwischen 13 und 15) gemeinsam in Wikis einen Beitrag veröffentlichen. Hierzu wurden die Schüler in Gruppen von 5 Personen aufgeteilt und konnten sich ein Thema aussuchen, über welches sie ihren Wiki Artikel verfassen wollten. Alle Gruppen konnten auch auf die jeweiligen Artikel der anderen Teilnehmer zugreifen, Kommentare und Hinweise hinterlassen, aber auch Verbesserungen vornehmen. Eine Besonderheit hierbei war, dass die Schüler ihre Artikel in Englisch verfassen mussten.

Am Ende der 3-monatigen Projektphase, wurden die Ergebnisse analysiert. Besonders auffällig war hier, dass ca. 70% aller Änderungen, die Schüler an anderen Artikeln vornahmen, das Hinzufügen oder Ändern von Sätzen oder Worten war. Das komplette entfernen von Wörtern, Sätzen oder Teilen des Artikels war sehr selten zu sehen, was King unter anderem mit dem sozialen Umgang der Schüler untereinander erklärte. Es sei in der asiatischen Kultur nicht üblich sich zu kritisieren.

Die Präsentationsfolien finden Sie hier/ Presentation slides are here:pdf.

Alles in Allem war die Session einen guten Überblick über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Social Media in der Lehre und im Unternehmen.

 

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