Artikel über die Handschriften des Görres-Gymnasiums auf Archivalia

16 Jan

Klaus Graf berichtet auf seinem Blog „Archivalia“ über die Handschriften des Görres-Gymnasiums.

https://archivalia.hypotheses.org/62410

Digitalisat des handschriftlichen Altbestandkatalogs zur Lehrerbibliothek online

16 Jan

Im Tresor der historischen Lehrerbibliothek des Görres-Gymnasiums befindet sich ein handschriftlicher Catalogus zum Bestand der Schulbibliothek (ca. 1859). Er ist das bislang älteste Bestandsverzeichnis, was wir in der historischen Lehrerbibliothek gefunden haben.

http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/titleinfo/9183750

Das Projektseminar war auf dem Tag der Lehre vertreten

14 Dez
Tag der Lehrer

Von links: Mandy Krüger, Julia Kräutler und Carolin Mönicks auf dem „Tag der Lehre“ 2016

Am 17. November 2016 war das Projektseminar „Bildung durch Bücher? Die historische Lehrerbibliothek des Görres-Gymnasiums“ auch auf dem diesjährigen „Tag der Lehre“ der Heinrich-Heine-Universität mit einer Poster-Präsentation vertreten.

Ankündigung: Präsentation des Projektseminars im Haus der Universität

12 Dez

Am Montag, den 26. Juni 2017, findet um 18 Uhr im Haus der Universität die Abschlusspräsentation des Projektes „Bildung durch Bücher? Die historische Lehrerbibliothek des Görres-Gymnasiums“ statt.

Das Projektseminar geht in die zweite Runde

12 Dez

Mit Beginn des Wintersemesters 2016/2017 ist das Projektseminar in die zweite Runde gegangen. Im kleinen Kreis führen wir die im letzten Jahr begonnene Inventarrevision der historischen Lehrerbibliothek systematisch fort. Das DokuWiki füllt sich langsam und nimmt Form an!

 

Beispiel 1: Wiki-Eintrag

Wiki-Eintrag aus der Signaturengruppe V. Deutsche Sprache a. Gotisch. Niederdeutsch. Alt- und Mittelhochdeutsch.

Beispiel 2: Wiki-Eintrag

Wiki-Eintrag aus der Signaturengruppe XXI. Historische Zeitschriften

 

Görres-Forum: Präsentation erster Seminarergebnisse

21 Dez

Am 5. April 2016 stellen wir im Rahmen des ‚Görres-Forums‘ unsere bisherigen Seminarergebnisse vor. Details zur Uhrzeit und zum genauen Ort der Veranstaltung kommen noch! Jetzt erstmal heißt es: Frohe Weihnachten und bis 2016!

Die öffentliche Vorstellung der Projektergebnisse am 5. April 2016 im Görres-Gymnasium fällt leider aus!

 

Rückblick – Ausblick: Seminarverlauf – 3. Update

21 Dez

Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit ist es, „auf Grundlage einer selbstformulierten Fragestellung durch Recherche und Argumentation zu wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn zu gelangen“[1]. Den Nachweis darüber bringen die Studierenden im Rahmen des Seminars „Bildung durch Bücher? Die historische Lehrerbibliothek des Görres-Gymnasiums“ im Besonderen durch die schriftliche Ausarbeitung Ihrer Projektarbeit.

Was bisher geschah

Zu Beginn des Semesters haben wir besprochen, dass wissenschaftliche Fragestellungen „eine Art Perspektive [sind], von der aus ein Thema bearbeitet und das dazu passende Material ausgewählt wird“[2] und, dass es sinnvoll ist, eine erste Fragestellung möglichst zu einem frühen Zeitpunkt festzuhalten, um einen Leitfaden für den eigenen Forschungsprozess zu haben. Dementsprechend haben die Studierenden…

  • nach eigenen Interessensbereichen einen Teilbestand der Bibliothek (d.h. einen Thembereich) ausgewählt,
  • passend dazu eine erste Fragestellung entwickelt,
  • die Möglichkeit gehabt, das Thema in einen größeren Forschungszusammenhang (Schul- und Bildungsgeschichte bzw. Buch-, Bibliotheks- und Wissensgeschichte) einzuordnen,
  • ihre wissenschaftliche Fragestellung im Rahmen des vorhandenen Buchbestandes kontextualisiert, indem sie den von Ihnen gewählten Teilbestand der historischen Lehrerbibliothek systematisch aufgenommen haben bzw. aufnehmen. Konkret bedeutet das, dass Sie sich die Quellen zu ihrer Fragestellung beschafft haben bzw. beschaffen.

Wie geht es 2016 weiter?

Die ‚manuelle‘ Inventarrevision wird anschließend in ein angelegtes DokuWiki übertragen. Dieser Arbeitsschritt wird insbesondere ab Januar 2016 erfolgen.

Methodik der Quellenerschließung – Teil 2: Erstellung eines DokuWiki-Eintrags

Ausschnitt der Hauptseite der DokuWiki zum Projektseminar

Ausschnitt der Hauptseite der DokuWiki zum Projektseminar

DokuWiki ist eine kostenfreie Wiki-Software, mit dessen Hilfe sich Informationen übersichtlich und einfach sortieren, archivieren und katalogisieren lassen; sie ist also ideal, um die Quellenerschließung und Inventarrevision der historischen Lehrerbibliothek im Görres-Gymnasium zu dokumentieren. Die vorerst zugangsgeschützte DokuWiki zum Projekt „Bildung durch Bücher?“ dient der Erstellung eines (ersten) „Online“-Katalogs der historischen Sammlung der Schulbibliothek mit dessen Hilfe sich sogar über ein Index nach bestimmten Kategorien suchen lässt!

(I) Ausschnitt eines Musterbeispiels für einen Katalog-Eintrag, angelegt in der DokuWiki

(I) Ausschnitt eines Musterbeispiels für einen Katalog-Eintrag, angelegt in der DokuWiki

(II) Ausschnitt eines Musterbeispiels für einen Katalog-Eintrag, angelegt in der DokuWiki

(II) Ausschnitt eines Musterbeispiels für einen Katalog-Eintrag, angelegt in der DokuWiki

[1] Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens für HistorikerInnen. Begleitmaterial zum Mentorat im Geschichtssudium, HHU Düsseldorf, Institut für Geschichtswissenschaft, S. 23.

[2] Fachhochschule Nordwestschweiz: Fragestellung. Verfügbar unter URL: http://www.schreiben.zentrumlesen.ch/glossar.cfm?pkyTermId=461&action=detail (zuletzt geprüft am 5.10.2015).

Bisheriger Seminarverlauf – 2. Update

18 Dez

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Methodik der Quellenerschließung – Teil 1

Im Folgenden berichte ich über die Kernarbeit unseres Seminars und damit über den nächsten Forschungsschritt: Die systematische Erschließung des Buchbestandes der historischen Lehrerbibliothek des Görres-Gymnasiums.

Systematische Aufnahme der Buchtitel in der Bibliothek

Orientiert an ihren Interessensbereichen und der zu Beginn des Semesters formulierten Fragestellung zum Buchbestand sind die Studierenden seit Ende November folgendermaßen vorgegangen: Sie haben an den entsprechenden Regalen in der Bibliothek begonnen, die vorhandenen Buchtitel ihrer gewählten systematisch-thematischen Abteilung mittels eines erstellten Formulars aufzunehmen. Zudem haben sie die jeweiligen Titelblätter und ggf. auch handschriftliche Anmerkungen in den Exemplaren abfotografiert.

Literatur des 20. Jahrhunderts - Raum A 419

Literatur des 20. Jahrhunderts – Raum A 419

Damit haben die Studierenden ihre jeweilige Forschungsfrage im Rahmen des vorhandenen Buchbestandes kontextualisiert und sich somit zielgerichtet die Quellen zur Beantwortung dieser Fragen beschafft. Die tabellarische Aufnahme diente somit auch als Mittel zu Zweck, um die eigene Fragestellung kritisch zu reflektieren und sie ggf. zu reformulieren – ein Schritt, der für fast alle Studierenden nach der Sichtung der Quellen notwendig wurde und wird und damit die Bedeutung der Quellenerschließung für den weiteren Forschungsprozess dokumentiert.

Inventarrevision des historischen Buchbestandes der Schulbibliothek

Mit der systematischen Aufnahme der Buchtitel leisten die Studierenden darüber hinaus aber auch noch einen wesentlichen Forschungsbeitrag für die Allgemeinheit: Sie vollziehen in der historischen Lehrerbibliothek eine dringend notwendige Inventarrevision!

Inventarrevision in der Turmbibliothek

Inventarrevision in der Turmbibliothek

Das ‚manuelle‘ Verfahren einer Inventarrevision haben Tobias Winnerling und ich bereits in einem vorangegangenen Projektseminar zu einem Teilbestand der Lehrerbibliothek, der Privatbibliothek des Ferdinand Deycks, mit Studierenden der Geschichtswissenschaften erprobt und so konnte auf diese Erfahrung zurückgegriffen werden.

Kurze Geschichte des heutigen Görres-Gymnasiums (Part II)

16 Dez

Es folgt der versprochene, zweite Beitrag zur Geschichte des heutigen Görres-Gymnasiums. Pascal Hiller und Maik Musial berichten über die Schulgeschichte zwischen 1773 bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Das Düsseldorfer Gymnasium zwischen 1773 und 1813

Nach der Aufhebung des Jesuitenordens am 21. Juli 1773 wurde die Schule der staatlichen Verwaltung unterstellt und in ein ‚Kurfürstliches Gymnasium‘ umgewandelt. Allerdings wurde der Unterricht auch weiterhin von ehemaligen Jesuiten geführt, die immer noch das Lehrpersonal stellten. Die Bedeutung des Lateinunterrichts sank, aber der Französischunterricht wurde eingeführt. Deutsch wurde nun Pflichtfach in allen Klassen. Die Finanzierung des Unterrichts wurde vorerst aus dem ehemaligen Vermögen des Jesuitenordens weitergeführt. Das Gymnasium erlebte während der Ex-Jesuitenzeit einen starken Niedergang, welcher sich in der Verringerung der Klassenzahl und dem Sinken der Schülerzahl auf 52 Schüler im Jahr 1798 widerspiegelt. Da viele ehemalige Jesuiten aufgrund ihres Alters verstarben mussten nun auch neue jüngere Lehrkräfte eingestellt werden. Die Kosten für das Gymnasium stiegen dabei immer weiter an.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurde „eine Neuorganisation der Schule vorbereitet“[1], die zu einer Umgestaltung des Gymnasiums als großherzogliches ‚Lyceum‘ in säkularisierter Form (1805-1813) führte.

Grundlegende Literatur zum Thema

Die Schule in der Preußenzeit bis zum Ersten Weltkrieg

Als Düsseldorf in der Folge des Wiener Kongresses an Preußen gelang, wurde die Schule schließlich „als Königlich Preußisches Gymnasium der preußischen Schulverwaltung unterstellt“[2].

In Preußen wurde schon seit dem 18. Jahrhundert versucht, ein staatliches Bildungswesen nach den Idealen der Neuhumanisten zu organisieren. Dies spiegelt sich dann auch im fern von Berlin gelegenen Gymnasium in Düsseldorf wider. So wird das ehemalige Jesuitenkolleg zu einem klassischen, humanistischen Gymnasium umgestaltet. Die Arbeit von Schulleiter Karl Wilhelm Kortüm ist so gut, dass dies sogar von der Verwaltung anerkannt wird. Die Schule wird zu einem Elitegymnasium und Absolventen dieser Schule werden in der Universität Bonn wegen ihres Fleißes und ihrer Kenntnisse gern gesehen. Durch den guten Ruf der Schule braucht der ambitionierte Schulleiter mehr Lehrer. Es wächst aber nicht nur das Lehrerkollegium, sondern auch die Anzahl der Schüler und so wird das ehemalige Franziskanerkloster bald zu klein. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich Düsseldorf zu einer Kunst- und Gartenstadt, womit die Stadt eine Beamtenschaft, die auf Bildung immer größeren wert legt, besitzt. Nachdem 1827 Theodor Brüggemann Direktor geworden war, wurde ein neues Schulhaus geplant und ausgeführt. 1830 zieht das Gymnasium in das von Adolph von Vagedes geplante neue, klassizistische Schulhaus an der Alleestraße ein. Ein Jahr später wird Brüggemann nach Koblenz versetzt und der junge Dr. Franz Wüllner übernimmt die Leitung für die nächsten zehn Jahre. Das seit den 1830er Jahren aufstrebende Düsseldorf zieht immer mehr Leute an und eine neue Schulform wird 1835 eingeführt, um die Bedürfnisse nach einer angemessenen Erziehung zu befriedigen. Die Konkurrenz mit der Realschule führt unter Wüllner zu einem Einbruch der Schülerzahlen. Das immer noch an den klassischen Fächern orientierte Gymnasium kann nicht mit der praxisorientierten Realschule mithalten. Latein und Griechisch sind immer noch wichtig und Bestandteil der Prüfungen, so dass viele Schüler sich weiterbilden und studieren müssen. Unter der Leitung von Dr. Karl Kiesel wird dann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter dem Druck des wirtschaftlich erstarkenden Bürgertums eine Veränderung im Lehrplan spürbar. Die alten Sprachen werden zugunsten der neuen Sprachen wie Deutsch und der Naturwissenschaften zurückgedrängt und so nähern sich Realschule und Gymnasium langsam an. Dadurch kann die Zahl der Schüler stabilisiert werden, wenn nicht sogar ein wenig erhöht. Dieser Trend wird unter Dr. August Uppenkamp fortgeführt, Englisch kommt als neues Fach hinzu und auch das Schulgebäude wird nochmals erweitert. 1906 zieht das Gymnasium, das ab diesem Zeitpunkt ‚Königliches Hohenzollern-Gymnasium‘ heißt, ein letztes Mal um – und zwar in das neue Schulgebäude an der Königsallee, wo es sich heute noch befindet.

Grundlegende Literatur zum Thema

  • Haefs, Peter: Die Schulstandorte des heutigen Görres-Gymnasiums (1545-2007), Düsseldorf 2007.
  • Masberg, Angelika: Schulalltag im Spiegel zeitgeschichtlicher Entwicklungen, Düsseldorf 1985, besonders S. 219- 341.

[1] Haefs, Peter: Die Schulstandorte des heutigen Görres-Gymnasiums (1545-2007), Düsseldorf 2007, S. 16.

[2] Haefs, Peter: Die Schulstandorte des heutigen Görres-Gymnasiums (1545-2007), Düsseldorf 2007, S. 19.

Vom Gymnasium Illustre zum Königlichen Hohenzollern-Gymnasium – Kurze Geschichte des heutigen Görres-Gymnasiums (Part I)

11 Dez

Pascal Hiller, Isabelle Kessel, Mandy Krüger und Maik Musial haben sich im November die Düsseldorfer Schul- und Bildungsgeschichte anhand wesentlicher Sekundärliteratur erarbeitet. Entstanden ist ein zweiteiliger Blog-Beitrag, der sich explizit mit der Geschichte des Düsseldorfer Görres-Gymnasiums von den Anfängen der Schule bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts auseinandersetzt.

Den Anfang machen Isabelle Kessel und Mandy Krüger. Sie beschreiben die Schulgeschichte unter dem ersten Rektor, Johannes Monheim, sowie die Übernahme des Gymnasiums durch den Jesuitenorden.

Die Schule unter Johannes Monheim ab 1545

Das erste bedeutsame Ereignis fand 1545 statt. In diesem Jahr „gründete Herzog Wilhelm V. eine höhere Bildungsanstalt“[1] in Düsseldorf dessen Rektor der Humanist Johannes Monheim wurde. In den von Monheim aufgegebenen Schulgesetzen finden sich Anweisungen und Lehren, welche die Schüler strikt zu befolgen hatten. So wurde großer Wert auf Disziplin und Frömmigkeit gelegt; Monheim hatte den Anspruch, die Schule zu der höchsten Bildungsstätte am Niederrhein zu machen und dementsprechend hoch waren auch die Anforderungen an die Schülerschaft. Das Pensum lag deutlich höher als das einer gewöhnlichen Lateinschule, die Schüler wurden dazu angehalten, kaum Pausen einzulegen, um den Fortschritt des Lernens nicht zu unterbrechen. Die behandelten Themen im Unterricht waren vielfältig und komplex, so wurde beispielsweise Griechisch und für künftige Theologen Hebräisch gelehrt, dennoch blieb Latein stets der eigentliche Kernpunkt der Bildung.

Der Weg zur anspruchsvollen Bildungsstätte wurde allerdings durch die konfessionellen Streitigkeiten getrübt; Monheim war der katholischen Kirche treu geblieben, trat jedoch „für eine Vermittlung zwischen dem strengen Katholizismus und dem protestantischen Gedankengut“[2] ein und sympathisierte offen mit den Reformatoren. Der daraus entstandene Konflikt mit den Jesuiten, welche die Düsseldorfer Schüler an ihre Schule in Köln locken wollten, um der Monheimschen Schule zu schaden, trieb den Niedergang des Gymnasiums voran. Johannes Monheim starb 1564 und damit verlor die Schule auch an Attraktivität und Leistungsniveau.

Grundlegende Literatur zum Thema

Das Gymnasium unter Leitung des Jesuitenordens (1620-1803)

Mit der Konversion Wolfgang Wilhelms von Pfalz-Neuburg zum katholischen Glauben und seinem Herrschaftsantritt als Herzog von Jülich-Berg verankerte sich der Katholizismus wieder stärker in Düsseldorf. Somit warben nun verstärkt katholische Orden, unter anderem die Jesuiten, um die Führung der Schule an der Lambertuskirche. Mit dem Versprechen, zu Beginn des Schuljahres 1620/21 genügend Lehrer für den gesamten Unterricht bereit zu stellen, erwarb der Jesuitenorden schließlich die Führung der Schule. Von da an oblag der Schulbetrieb vollständig dem Orden, wurde aber weiterhin vom Staat finanziert. Dies war notwendig, weil es den Jesuiten untersagt war, Schulgeld zu erheben. Folglich war es auch armen Schülern möglich diese Schule zu besuchen. So wurde auch das Seminarium ad Sanctum Salvatorem mit Hilfe eines wohlhabenden Stifters eingerichtet, um den ärmeren Studenten freie Wohnungen und vergünstigte Mahlzeiten bereitstellen zu können. Die Jesuiten konnten sich in der Zeit ihrer Schulführung regelmäßig in der Gunst der jeweiligen Herrscher des Bergischen Landes sehen. Herzog Wolfgang Wilhelm erwarb für den Orden eine größere Wohnanlage auf der Mühlenstraße und beschloss 1625 infolge der wachsenden Schülerzahl in unmittelbarer Nähe zu dieser, den Grundstein für ein neues Schulgebäude zu setzten.

Der Orden legte allerdings keinen besonderen Wert auf die Anzahl der Schüler, sondern vielmehr auf deren Leistungen. Die wichtigsten Prinzipien der Schule waren Disziplin und Ehre. So gab es einen geregelten Stundenplan von jeweils 2 ½ Unterrichtsstunden am Vor- und Nachmittag sowie zusätzlichen Hausarbeiten. Die Lehrer folgten einem strengen Lehrkanon der den Studenten umfangreiches Wissen in Logik und Rhetorik, vor allem aber der lateinischen Sprache vermitteln sollte. 1719 erhielten die Jesuiten als Folge eines Streites mit den Franziskanern außerdem das Recht, Physik und Metaphysik zu lehren. Der Schwerpunkt lag trotzdem weiterhin auf der Unterrichtung mit antiken und religiösen Stoffen.

Zum Ende des Schuljahres fanden Prüfungen statt, bei denen unqualifizierte Schüler von der Schule verwiesen wurden. Allerdings wurden auch regelmäßig Preise für besonders gute Leistungen verliehen und öffentlich gemacht, um die Schule weiterhin interessant für potenzielle Stifter zu machen.

Der Orden führte die das Gymnasium in Düsseldorf, als auch zahlreiche andere Schulen in ganz Europa, jahrzehntelang nach dem gleichen Lehrkanon. Selbst nach der Aufhebung des Jesuitenordens (1773) konnten die Patres in Düsseldorf „ihre bisherigen Tätigkeiten auf dem Gebiet der Seelsorge und in der Schule (bis 1803) ungehindert weiterführen“[3].

Grundlegende Literatur zum Thema

[1] Benedikt Mauer: „Görres-Gymnasium“, in: Das Grosse Düsseldorf Lexikon. Hrsg. von Clemens von Looz-Corswarem u.a., Düsseldorf 2012, S. 282.

[2] Masberg, Angelika: Schulalltag im Spiegel zeitgeschichtlicher Entwicklungen, Düsseldorf 1985, S. 68.

[3] Brzosa, Ulrich: Die Geschichte der katholischen Kirche in Düsseldorf. Von den Anfängen bis zur Säkularisation, Köln u.a. 2001, S. 306.

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Blog des Projektseminars "Bildung durch Bücher? Die historische Lehrerbibliothek des Görres-Gymnasiums"