Bisheriger Seminarverlauf – 1. Update

01 Dez

Forschendes Lehren und Lernen – die Methodik des Projektseminars

Entwurf des Forschungszyklus

Entwurf des Forschungszyklus

Der Aufbau des Projektseminars „Bildung durch Bücher? Die historische Lehrerbibliothek des Görres-Gymnasiums“ orientiert sich an einem typischen Forschungszyklus der Geschichtswissenschaften – von einer selbst formulierten wissenschaftlichen Fragestellung zum historischen Buchbestand der Bibliothek bis hin zur Vermittlung und Reflexion der Ergebnisse im Rahmen der Projektarbeit und der mündlichen Präsentation. Die Studierenden gestalten im Sinne eines forschenden Lehrens und Lernens somit den Forschungsprozess aktiv, erfahren und reflektieren diesen.

Bildschirmfoto 2015-12-01 um 12.31.06

Entwurf des Forschungsprozesses/ des Seminarplans

Einführung in den Forschungsgegenstand und Formulierung einer ersten Fragestellung

Nach einer Einführung in die Ziele des Seminars und die Abfrage der gegenseitigen Erwartungen von Studierenden und Projektleitung, haben wir in der ersten Seminarsitzung eine einstündige Einführung in die richtige und sorgsame Arbeit mit historischen Buchbeständen, durchgeführt von der Restaurationswerkstatt der ULB Düsseldorf, erhalten. Im Mittelpunkt stand die Frage: Woran erkenne ich ggf. Schimmel-kontaminierte Bücher und wie gehe ich mit diesen um? Die zweite Sitzung ging dann gleich in media res: Die Studierenden haben die historische Lehrerbibliothek im Görres-Gymnasium  kennengelernt und anhand von mir entwickelten und vorgegebenen Leitfragen den dort vorhandenen Buch- und Quellenbestand selbstständig erkundet. Anschließend erfolgte mit Hilfe des so genannten „wissenschaftlichen Dreisatzes“ die Formulierung einer ersten, eigenen Fragestellung zum Buchbestand der Schulbibliothek. Die Aufgabe hatte das Ziel, dass die Studierenden gleich zu Beginn des Seminars eigene Hypothesen und Forschungsfragen bilden, konkretisieren und diese auch verschriftlichen – eine wesentliche Kompetenz einer Historikerin bzw. eines Historikers. Im Anschluss daran haben wir in einer weiteren Sitzung gemeinsam den Forschungszyklus, sprich den Seminarplan, erarbeitet – ein Teilergebnis (Plan bis zu den Weihnachtsferien) können Sie oben sehen.

 Einordnung in den Forschungskontext und Relevanz-Diskussion

In den ersten Novemberwochen haben sich die sechs SeminarteilnehmerInnen in zwei Kleingruppen dem historischen Kontext der Düsseldorfer Schul- bzw. Lehrerbibliothek gewidmet und diese in Zusammenhang von historischer Schul- und Bildungsforschung bzw. in Bezug auf Buch-, Bibliotheks- bzw. Wissensgeschichte verortet. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit können Sie in Kürze auf diesem Blog lesen.

Im Rahmen dieses Forschungsschrittes erfolgte auch eine eintägige Exkursion in die Herzog August Bibliothek nach Wolfenbüttel – mit einer allgemeinen Führung in der Bibliotheca Augusta und zum dortigen Bestand sowie einer wissenschaftlichen Führung durch die Sonderausstellung Gedanken am Rande. Marginalien in Bild und Text 800-1800. Die dort ausgestellten Buchexemplare und ihre (vermeintlichen) Randbemerkungen sowie die zahlreichen Begleitinformationen, die wir von der Kuratorin Dr. Patrizia Carmassi erhalten haben, haben uns nochmals für die Arbeit in der historischen Lehrerbibliothek in Düsseldorf sensibilisiert. Auch im Görres-Gymnasium gibt es zahlreiche Buchexemplare, die Marginalien in verschiedenster Form aufweisen. Manche Werke sind sogar regelrecht durchgearbeitet – wie Sie noch sehen werden…

Leave a Reply

histbibgoerres

Blog des Projektseminars "Bildung durch Bücher? Die historische Lehrerbibliothek des Görres-Gymnasiums"