Rosarito, irgendwo in ….

2011
10.04

B and I in Mexico

 

Pedestrian Bridge to Mexico.

Pedestrian Bridge to Mexico

Einfach rüberlatschen und alle Sorgen ( e.g. Haftbefehle) hinter sich lassen. Garantiert keine Passkontrolle- in diese Richtung…

 

Texas a la playa

Texas am Strand

 

 

 

 

endlich urlaub

 

 

Mein Friseur hat gesagt, Chlorine macht die Haare grün

 

 

 

The Motel
B und ich vor unserem 1 A Motel in Rosarito. What a good find!

 

 

 

 

 

Letter to friends

2011
10.04
Hallo Mädels,

endlich finde ich mal ein paar Minuten, um mich bei meinen Lieblingsbbfs zu melden. Eigentlich sitze ich grad im ‚trolley‘ ( awkward word for Strassenbahn) auf dem Weg von Mexiko nach Hause mit der Mission mich auf das ‚Midterm Exam‘ (awkward word for one more bloody standartised testing) vorzubereiten. Der Kurs ist superbe, also zumindest von der Idee her, weil sehr ambitioniert und der Prof eine echte Granate. Meistens zeigt er Dias von seiner Zeit in Alaska, als er noch aktiv war im Bereich Umweltverschmutzung und Überfischung. Heute ist er ein ‚good guy‘ und deswegen weiht er uns in diese ganze Umweltproblematik ein und ist voll überzeugt, dass er uns auch überzeugen kann. Also insegsamt ganz aufschlussreich und lustig. Warum lerne ich also nicht? 
Weil die Bücher, die ich lesen soll (ja, GANZE BÜCHER) ( und zwar fünf) einfach toootal langweilig sind. So  langweilig, dass ich wahrscheinlich durch den scheiß Test rassle, weil ich bisher erst ein Kapitel aus einem einzigen Buch gelesen habe. Bryce soll mir zwar helfen und zwei Bücher für mich lesen, aber er schläft jedesmal ein ( gerade liegt er ziemlich schwer auf meiner Schulter) oder macht den Fernseher ausversehen an oder will plötzlich Scrabble spielen. 
Apropos fernsehen, oder so. ( schlechte Überleitung) Ich freu mich schon wahnsinnig auf Weihnachten. Ich denke jeden Tag an Weihnachten. Ich habe schon hundert Pläne, was ich in ddorf alles mach. Stricken. Mit Euch wichtige Klassiker der Filmgeschichte gucken. Backen. Schwangerschaftsgymnastik. Bücher lesen. Baby Shower. Kinderbücher kaufen. Irgendwo einziehen und alles bunt streichen. Ein Hochbett bauen ( Laura, kannst Du mir helfen?;) Und tausend Sachen mehr. Ich hoff ihr habt Zeit..
Aber was ich erzählen wollte: Bryce und ich haben das WE in Rosarito verbracht. Es war super cool. Also am Anfang war es nicht so cool, weil wir das  dodgyeste Hotel gebucht hatten und das im Nirgendwo, mit Müll und braunem Brackwasser als Meer. Und dann habe ich auch noch das Klo verstopft. Gleich als wir angekommen sind. Weil man in Mexiko ja kein Papierin die Toilette werfen darf.
Ok, jetzt was nettes. Sonnenuntergänge, Strand, mischelada, Liebe und natürlich Liebe machen. Und Fresas con Crema. Mein neues Lieblingsessen. Ich mach Euch welche nächsten Sommer.

Ok, kurz nachdem ich Euch von den Fresas geschrieben hab, sind wir angekommen, SDSU( <das ist meine Uni) Transit Center. Von da läuft man so ne halbe Stunde zu mir nach Hause. Von menem ‚Zuhause‘ hab ich Euch noch gar nicht erzählt. Es ist eine Art Freak-WG.
Es leben hier: zwei identische asiatische Mädchen, die genauso unsozial sscheinen, wie alle asiatischen Mädchen und Jungen, die ich über den Campus huschen seh. ( Jaja Vorurteile und bla). Bree in der Garage. Bruce, der durch die Finanzkrise gestürzte,  ehemalige Mulltimillionär und pazifistische Ex- Soldier. Seine beiden Töchter, Marie ( süss aber vicious) und Jordhan ( nicht so süss, aber ein Goldstück). Page, die Icecream und Lollis ist ( ausschliesslich) und in einem ‚Zimmer‘ aus Bücherregalen im Flur lebt. Die „Lehrerin“ /unfreundliche Esoteriktante Rebecca, die anscheinend Unterricht mehr hasst als die Mädchen selber und sich deswegen den ganzen Tag mit ihrem 24/7 besoffenen boyfriend Jerry ( oder Barry?) in ihrem Zimmer (Teil des Wohnzimmers) versteckt. Man hört von den beiden den ganzen Tag nichts als tosendes TV und permantetes ( wirklich mindesten 80 mal am Tag) Mikrowellen Piepsen. Aber ich bin sicher die machen was anderes. Niemand macht den Fernseher so laut in einem 8 qm Zimmer. Ach, und in Bruce Schrank lebt Kate aus Uganda und sie ist Sängerin/zukünftiger Star. Also zumindest bald, sobald sie ihr Album raus hat, mit dem sie ‚ international‘ gehen will.
Alle und alles zuammen also ziemlich awesome. Ich liebe fast alle ein bisschen. Bruce ist super. Und Kate hat mich in die „Rock church“ geschleppt und das war auch total cool. Googelt „wired for love“ und schaut Euch ne Predigt an, es ist echt ziemlich crazy. Ach und dann noch Lance, den hätt ich fast vergessen. Bevor Bryce gekommen ist, hab ich fast die ganze Zeit mit Lance abgehangen und über Politik und Gesellschaft diskutiert. Lance glaubt an eine Art riesen Verschwörung, ein Konglomerat mächtiger Männer, die die Welt kontrollieren. Die haben auch den Blackout geplant. Und die Finanzkrise. Und natürlich 9/11. 
Ich glaube ein bisschen hat er recht. Aber vieles spinnt er sich auch zusammen, weil er irgendwie deprimiert ist. Jedenfalls habe ich kaum noch mit Lance zu tun und das ist ein bisschen schade.
Die Uni, habe ich das Gefühl, ist hier ganz anders und  nicht unbedingt besser. Aber zusammen mit meinen homies und den Leuten an der Uni hab ich schon so vieles reflektieren können, was vorher einfach nicht in meiner Reichweite war. Ich fühle mich ein bisschen klüger, inspirierter und neugieriger als vor zwei Monaten . Also war der Trip es schon irgendwo wert.  Und ich habe diesen schönen Kurs: Social Change, indem ich mich die ganze Zeit mit Europa’s Geschichte der Staatenbildung auseinandersetzten kann. I love it.
In Düsseldorf würde ichs auch lieben, aber ein schlechtes Gewissen haben, dass ich mich mit etwas so Unsinnvollem beschäftige ( fast so relevant wie Kunstgeschichte). Aber hier mach ichs einfach und bin auch noch Expertin im Kurs 🙂 Der Lehrer hat schon eine Art Hass-Liebe zu mir entwickelt, weil ich ihn immer Sachen frage, die er nicht beantworten kann ( is Israel a Nation state? Achtung: tricky definition of the term!), aber gleichzeitig benutzt er mich immer mehr als Primärquelle, was iregndwelche random europäischen Insiderinfos angeht. Ich finds gut:)
Oh Gott, sry Mädels, Ihr könnt die Mail auch speichern und dann in kleinen Häppchen abspeichern und immer mal ein bisschen lesen. Dann seid Ihr zumindestens versorgt bis ich das nächste Mal schreibe. ( Macht ganz kleine Häppchen).
Aber zurück zum Punkt. Die Story, die ich eigentlich erzählen wollte, ist:
das Haus ist leer! Also fast. Page, Bruce, die Mädels, Lance, Kate… sind ausgezogen! Von einem Tag auf den anderen. Ich bin nur Untermieter und jetzt sind wir quasimente alone. Na ja, ich hab ja schon gesagt, igendwas hier war ein bisschen komisch. Jetzt muss ich mal gucken was passiert.Ich hoffe ich kann zwei Tage hier bleiben, damit ich für diesen dusligen Test lernen kann. Vielleicht kann ich sogar bis zum Ende des Monats bleiben, angeblich ist die Miete bezahlt. Ich weiß gar nicht, ob ich jetzt überhaupt noch was zahlen muss. 

Ach ja, ist schon alles ganz spanend. Ich freu mich auf good old boring ( im Sinne von nicht nervenzerrüttend) Germany. Ich freu mich auf Freunde. Ich hoff es gibt Leute, die mich auch dann noch mögen, wenn ich nach Babykotze rieche.
Ich muss mich jetzt an Air Pollution und Climate Change machen. Bevor es zu spät ist. Ich hoffe Ihr bekommt die Mail. Ich freu mich auf Eure Geschichten.

Besitos mi amores!

Lisa

My first day at school

2011
09.14

Mein erster Schultag. Und gleich mehr als 12 Stunden am Stueck hier. Ausgestattet mit- EINEM Sandwich. Was ist da los? Natuerlich, ich habe mein Portmonaie vergessen! Trotzdem. Schule ist so aufregend. Ich bin so schul-enthusiastisch als haette ich gerade das erste Mal „Harry Potter“ aus der Hand gelegt. Harry Potter hat mich durch meine Schulzeit gebracht, ohne Frage. Band 1 bis 5 waren meine einzige Motivation mich durch den droegen Schulalltag zu quaelen und etwas magisches in den sumpfigsten Lehrern zu sehen. All you need is imagination. It makes life much better.

Imagination werde ich hier vielleicht auch brauchen. Wenn der Adrenalinrausch nachlaesst und ich weiss, in welchen Kursen ich letztendlich angenommen bin und in welchen nicht, wenn dieser spannende Kampf vorbei ist, dann werde ich mich realistisch damit befassen muessen, was ich jetzt schon ahne. Die Kurse sind – nul!

Ich haette nie gedacht, dass ich je etwas aufrichtig positives ueber die alte HHU sagen uerde. Und mein Urteil ist jetzt natuerlich relativ. Aber ich glaube unser erstes Jahr, als wir noch klein waren und keine Ahnung hatten von nix, war anspruchsvoller als das dritte und vierte Jahr hier. Ich sollte nicht vorschnell urteilen. Aber was soll das? „Quizz: what country is Amsterdam in? Come on guys!“. Und schon mal was von relativer Armut gehoert? Mag ja sein, dass die Leute in Afrika aermer sind, absolut gesehen. Aber das ist nicht der Ursprung der Probleme hier in Eurer grossartigen Amerikanischen Gesellschaft. Hier geht es um Inequality, exactly. Und die misst man mit dem Gini-Index!!!!

Wo wir schon bei relativ sind. Ich fuehle mich relativ weniger dumm als in DDorf und ich bin ueberrascht, dass ich mich  ganz klar an einigen Stoff  aus den letzten Jahren erinnern kann. Ich dachte das Zeug waere alles fuer immer verloren. Und ploetzlich kann ich mich nicht zurueck halten und gebe mein Wissen zu Weber’s: „Die protetantische ethik und der ‚Geist“ des Kapitalismus“ zum Besten :). Danach waere ich aber am liebsten gestorben.. Wer kennt hier Weber? Die StudentInnen anscheinend nicht.

Mein Vorwissen bringt mich in eine staendige, nervenzehrende Oppositionshaltung. Aber zumindest bin ich Da, geistig anwesend. hoere zu. Und manchmal korrigiere ich auch ein kleines bisschen. (Norwegen hat nicht dasselbe per capita Einkommen wie die US. Norwegen hat das zweitgroesste p. c. Einkommen der Welt!)

Oh Gott, ich bin ein Schwein! Ueberheblich und ueberheblich. Der Artikel kommt raus, sobald ich das Gegenteil beweisen kann. Sobald ich sehe, dass Uni hier mit Uni zuhause mithalten kann, however, werde ich den Artikel umschreiben. Bis dahin, lieber Blog, bist Du mein Anvertrauter, mein Laesterpartner, mein verschwiegener Freund. Merci. Auf zum naechsten Kurs…

 

 

My new home

2011
09.11

Finally home! Well, finally somewhere I can lie in bed as long as I want without feeling in the way. Finally a place where I can spread my shopping all over the table and cook this healthy food! Finally a place where… Im not home after all, again.

Because I don’t know the place, the poeple, the deal. And it’s curious enough!

 

2011
09.10

2011
09.10

Nach zwei wirklich turbulenten Wochen steht endlich fest- ich bleibe in Kalifornien! Direkt nach meiner Entscheidung gestern Mittag ist die gesamte Stromversorgung in Südkalifornien ausgefallen. Ganz ohne Ampeln stand ich also erstmal da. Und zwar auf dem Highway mit Hunderten anderen, die der Hitze ihrer Büros (kein Strom > keine Klima) entfliehen wollten, um an den Strand zu fahren und dort das „Happy Blackout“ zu feiern. Zum Glück gibt es Klimaanlagen und Autobatterien!

Den Flug in LA hätte ich jedenfalls nicht mehr erwischt. Gut, dass ich mir die Fahrt gespart habe 🙂