König III

Wer will König sein?
Wer will das Zepter halten?
Wer will oben sitzen?
Wer will den schweren Mantel tragen?
Wer will die Königin neben sich?
Wer will Vasallen?
Wer will Gefolgschaft?
Wer will niemals allein sein?
Wer will immer allein sein?
Wer will den Ton angeben?
Wer will für sich tanzen lassen?
Wer will ernsthaft heute ein König sein?

Yeliz

König II

Der König, er hat mich inspiriert.

Mit dieser Energie, die in all seine Gliedmaßen floss und ihn so wunderschön tanzen ließ, sobald das A erklang.
Denn auch ich begann zu tanzen, aber es waren nur meine Hände und mein Geist, die tanzten. Sie tänzelten über das Parkett der Buchstaben und Worte.

Und ich schrieb nieder, was ich empfand, als ich ihn dort sah, den König, vor seinen Untertanen, umzingelt von all den stummen Herzen, denen auch ich angehörte.

Aber das A, es hat meinem Herz eine Stimme verliehen. Es ist nicht mehr stumm und regungslos. Es pulsiert und ruft:
A– wie Aufbruch!
B– wie Bereicherung!
C– wie Cappuccino!
D– wie Danke!
E– wie Einsa.. Erleben!
M– wie Maurice…

Wir haben uns schon einige Tage nicht gesehen.
Vielleicht gehen wir gemeinsam in ein Konzert, lauschen dem Klang des A’s und sehen dem König im Frack beim Tanzen zu.
Und vielleicht wird Maurices Herz auch eine Stimme verliehen.
Ich gehe ihn suchen.

Yeliz

König

Waschecht und aus Fleisch und Blut, stand er dort auf seinem Thron. Unter ihm saßen all seine Untertanen. Sie vergötterten ihn, folgten jeder seiner Bewegungen und ließen nie von ihm ab.

So dachten sie eine Zeit lang, sie wären allein, doch da waren viele stumme Herzen, die sie beobachteten; still und aus der Ferne. Stille Beobachter, die laut jubelten, sobald der König sich umdrehte und sie empfing.

Der König, eine mächtige und imposante Gestalt – doch er trug das Herz genau am rechten Fleck. Und dieses Herz glühte und sprudelte, als wäre es aus Feuer und Wasser zugleich. Und diese Energie glitt in Füße und Beine, in Rücken und Schultern, in Nacken und Kopf, in Arme und Hände, in Gesicht und Fingerspitzen und sie alle wurden augenblicklich stark und groß wie das Geäst eines Baums. Und doch waren sie beweglich und filigran wie kleine Stichlinge im Wasser.

So stand er da, vor seinen Untertanen und den stillen Beobachtern und tanzte wunderschön, stark und filigran. Und jedermann, der ihn so betrachtete und sein sprudelndes, glühendes Herz erblickte, der musste augenblicklich weinen, weil es vielleicht das Schönste war, was er jemals in seinem Leben gesehen hatte.

Und, was war es wohl, das des Königs Herz zum Sprudeln und Glühen brachte? Was war es, was ihn so wunderschön tanzen ließ?
Das A.

Yeliz