Auf das Ende!

Alles brennt. Alles geht in Flammen auf. Sogar mein Ego.
Dieser Brand könnte endlich der Anstoß dazu sein, mit mir selbst zu brechen.
Für immer.
Habe so viel Zeit damit verbracht, den prolligen Macho aus mir zu machen, für den mich alle halten -bis ich bemerkte, dass ich das nicht sein will.
Will niemand sein.
Was hält mich noch hier, was hat mich je gehalten?
Nichts.
Schnappe mir den guten Whisky und sperre mich ein. Bleibe hier. Bleibe der Macho, den jeder in mir sieht.
Wozu sollte ich mich bemühen den anderen etwas zu beweisen, wenn ich nicht einmal mir selbst etwas beweisen will?
Irgendwie beruhigend zu wissen, dass gleich alles zu Ende geht. Doch den Whisky, den guten alten Whisky, den nehme ich noch mit.

Wenn ich mir selbst schon ein Ende setze, dann verdammt nochmal mit Geschmack!

finally

… sie haben es geschafft! Der erste Schritt ist gemacht: Er lächelt ihr zu. Sie rückt ein Stück näher. Er streicht sich durchs Haar. Sie streicht sich durchs Haar. Er streicht ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Ich wende mich ab und mixe einen Drink für den merkwürdigen Kerl. Immerhin hat er es nach nahezu zwanzig Minuten an die Bar geschafft. Irgendwie sympathisch. Er scheint richtig zu arbeiten. Da hat er eine Belohnung verdient.

Lily

Geldgewinn

Höre diese Woche immer wieder, dass irgendeine Frau bei Wer wird Millionär nichtmal die erste Frage beantworten konnte.
Mal ehrlich: die erste Frage ? Nach 45 Sekunden rausgeflogen!

Wenn ich mich mal anmelden würde, hätte ich locker die Millionen in der Tasche. Aber ich mache mich doch nicht zum Affen.

Wobei ein gefülltes Portemonnaie natürlich nicht schaden würde bei dem Hungerlohn und dem mickrigen Trinkgeld.

Dennis

Karussellfahrt

Vielleicht kommt Thomas ja nachher noch. Ich warte mal. Mit Alkohol kann ich ganz gut das Warten verkürzen. Mit Gedanken auch.
Furchtbar. Sie sind kaum zu stoppen. Wie ein Karussell. Ich bin wie ein Karussell. Ja! Das ist eine gute Beschreibung für mich.. Vielleicht finde ich später in der Bibliothek ein Buch über Gedanken-Karussells. Da muss sich was ändern.
Wie Thomas mich wohl sieht? Wie die Katastrophe, die ich tatsächlich bin? Ich mag ihn. Er ist klug und sieht gut aus. Ich hasse es, dass ich ihn mag.
Irgendwann wird er Fragen stellen. Fragen, die ich nicht beantworten möchte.

Natascha

Typisch Hotel

Schon mein viertes Shooting diese Woche. Bei den ganzen Ländern und Städten, weiß ich langsam gar nicht mehr was ich als mein Zuhause bezeichnen soll. Das Taxi vielleicht? Oder doch den Flughafen?
In jedem Hotel ist immer wieder dasselbe Muster erkennbar. Genervter Concierge, gestresste Rezeptzionistin, schlecht gelaunte Reinigungskräfte und der Barkeeper mit diesem „Es ist eh nur eine Frage der Zeit, bis ich dich ins Bett kriege“-Blick. Ätzend.
„Dry Martini“ konnte ich nur sagen, bis dieser hier –Dennis stand auf seinem Schild- mich mit genau jenem Blick ansah. „Lass ihn dir schmecken, Babe“.
Ich nippte nur kurz und ging direkt auf mein Zimmer. Nicht einmal meinen Drink konnte ich genießen.

Chloé

Thekentratsch und Turteltauben

Ja, das habe ich doch gut gemacht, oder? Zwei verlorene Menschen zusammengeführt und der liebe Alkohol lässt auch die letzten Hemmungen im Gespräch fallen. Ich freue mich. Ich wäre ohnehin nicht der richtige Ansprechpartner für Fábio und Marie gewesen. Ich habe keine Kinder, keine Familie – nur Freunde. Jedenfalls sagt der Begriff „Verantwortung“ mir nicht allzu viel. Da ist es schon gut, oder vielleicht auch Schicksal, dass die beiden sich hier getroffen haben.

Und wem haben sie das alles wieder zu verdanken? Dem Onkel Dennis. Yeah.

Zwischendurch ist hier noch ein anderer Typ aufgetaucht. Voll der Hipster. Aber eigentlich ganz korrekt. Aber auch ganz schön drupp. Der will unbedingt noch irgendwo feiern gehen. Da ist er bei mir ja ganz richtig..Vielleicht kommen Fábio und Danielle noch mit. Wäre doch witzig. Mama-Marie bleibt denke ich mal hier.

Ach die Danielle. Die ist gut, die ist fit. Und gut sieht sie auch noch aus.

Dennis

Unglaublich

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Na toll, hier an der Bar ist ja auch ein Mann. Überall Männer.
Was macht er denn da? Einen Cocktail trinken? Alkoholiker vielleicht.
Oder gestresster Familienvater, der sich mal ’ne Pause gönnen möchte.

Uuund noch einen Mojito für ihn.
Ach, was soll’s. Setze mich auch mal an den Tresen. Ein kleiner Wein kann
ja nicht schaden…

Natascha

Feierabend..

„Einen Mojito bitte!“ – Es ist vier. Nachmittags.
Zu früh?
Glaub ich nicht. Alles Ansichtssache.
Harter Job. Langes Meeting heut.
Bin hier zu Gast. Ein ganzes Wochenende.
Ist nett hier. Komme öfter her.
Dann nach Hause. Zur Familie? Hab ich nicht. Wie gesagt… harter Job. Für Familie keinen Platz.
Ok, auch Ansichtssache..
Hätte ich mir schon gewünscht. Aber keine Zeit.

Gedankenkarussell – Schluss jetzt!

„einen Mojito noch, bitte!“

Thomas

Thekengeflüster

Es ist schon verwunderlich, wer sich heutzutage noch „Mann“ nennt.

Folgende Situation: Pärchen von oben bis unten in Louis, MK, Gucci und Dior geschmissen. Draußen: Regen.

Sie: „Schatz, ich freu mich auf’s Restaurant! (Blick nach draußen) – oh nein! Es regnet.“

Er (sichtlich besorgt und ein bisschen verzweifelt): „Schatz, deine Wildleder-Pumps!“

Was stimmt denn nicht mit ihm?

 

Dennis