schon so spät…
Ich sitze hier immernoch im Krankenhaus bei Yeliz.
Zum Glück hat sie sich durch den Brand im Hotel nur eine leichte Rauchvergiftung zugezogen!
In ein paar Tagen ist sie wieder fit.
Ich hoffe es !
Ich weiß, ich dürfte garnicht mehr hier sein..
Aber es hat noch keiner bemerkt.
Ich weiß noch nicht so recht wohin mit mir..
Solange sitze ich hier bei ihr.
Ich lese ihr aus meinem Buch vor, welches ich bei mir trug, als der Brand ausgelöst wurde.
Es ist von Marc Augé und heißt: Tagebuch eines Obdachlosen.
Irgendwie sehe ich mich darin wieder. Vielleicht versteht Yeliz dann, wieso ich so bin und was mir wiederfahren ist bevor ich sie kennen lernte.
Wie sie hierhin gekommen ist?
Yeliz war leider im Hotel. Ich zum Glück gerade auf dem Weg dorthin.
Dann sah ich plötzlich das Hotel in Flammen stehen.
Da war der Rettungswagen und Yeliz. Alles war abgesperrt. Ich konnte nicht zu ihr.
Ich wusste nicht was ich machen sollte.
Dann wurde mir gesagt sie sei hier im Krankenhaus.
Ich bin dann direkt zu ihr und ich bleib hier bei ihr, aufjedenfall.
Wir sind mittlerweile so gute Freunde geworden.
Uns verbindet die Liebe zur Literatur!
Dort fing unsere Freundschaft auch an, als wir uns in der Bibliothek kennen lernten.
Ich glaube, nein ich bin mir sicher! – wir werden diese Liebe zu Büchern immer teilen.

Maurice

Frühstück

Tief durchatmen.
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Ich stoße die Tür zum Frühstücks-Saal auf: LÄRM.
Viele Menschen, klappernde Teller, Gespräche, Schmatzen, Schlürfen und schlimmeres – Willkommen in der Hölle!

Es kostet mich Überwindung nicht direkt wieder kehrt zu machen, aber ich muss das schaffen!
Schnell zum Buffet den Teller mit Brötchen und Belag bestücken, schnell eine Tasse mit Kaffee füllen, schnell hinsetzen, schnell essen und trinken, schnell wieder raus.
Mit Bauchschmerzen statt Sättigung ziehe ich mich zurück auf mein Zimmer. Vielleicht klappt es morgen besser.

Tom

Typisch Hotel

Schon mein viertes Shooting diese Woche. Bei den ganzen Ländern und Städten, weiß ich langsam gar nicht mehr was ich als mein Zuhause bezeichnen soll. Das Taxi vielleicht? Oder doch den Flughafen?
In jedem Hotel ist immer wieder dasselbe Muster erkennbar. Genervter Concierge, gestresste Rezeptzionistin, schlecht gelaunte Reinigungskräfte und der Barkeeper mit diesem „Es ist eh nur eine Frage der Zeit, bis ich dich ins Bett kriege“-Blick. Ätzend.
„Dry Martini“ konnte ich nur sagen, bis dieser hier –Dennis stand auf seinem Schild- mich mit genau jenem Blick ansah. „Lass ihn dir schmecken, Babe“.
Ich nippte nur kurz und ging direkt auf mein Zimmer. Nicht einmal meinen Drink konnte ich genießen.

Chloé

Zweiter Tag!!

Eigentlich soll man so was ja am ersten Tag schreiben meine ich. Aber die Seite muss man ja auch erst ma finden. Jedenfalls arbeite ich jetzt doch im Mélange. Der Akzent auf dem Namen kommt voll gut, da können sich die anderen auf dem nächsten Treffen das eklige Grinsen wieder abschminken. Ich schlepp jetzt Kästen in den Keller von nem Edelschuppen. Soll Sue von mir aus studieren, mein Hotel hat nen Akzent. So.

Die anderen Angestellten scheinen voll nett zu sein. Bisschen überarbeitet vielleicht, aber darum wollen die mich ja. Heute morgen hab ich erst mal Make-Up drauf getan. Damit ich rein passe. Ich fühl mich jedenfalls super. Und die Sonne scheint auch. Zweiter Tag, ich bin voll dabei!

~*Jacqueline*~

Feierabend..

„Einen Mojito bitte!“ – Es ist vier. Nachmittags.
Zu früh?
Glaub ich nicht. Alles Ansichtssache.
Harter Job. Langes Meeting heut.
Bin hier zu Gast. Ein ganzes Wochenende.
Ist nett hier. Komme öfter her.
Dann nach Hause. Zur Familie? Hab ich nicht. Wie gesagt… harter Job. Für Familie keinen Platz.
Ok, auch Ansichtssache..
Hätte ich mir schon gewünscht. Aber keine Zeit.

Gedankenkarussell – Schluss jetzt!

„einen Mojito noch, bitte!“

Thomas

Thekengeflüster

Es ist schon verwunderlich, wer sich heutzutage noch „Mann“ nennt.

Folgende Situation: Pärchen von oben bis unten in Louis, MK, Gucci und Dior geschmissen. Draußen: Regen.

Sie: „Schatz, ich freu mich auf’s Restaurant! (Blick nach draußen) – oh nein! Es regnet.“

Er (sichtlich besorgt und ein bisschen verzweifelt): „Schatz, deine Wildleder-Pumps!“

Was stimmt denn nicht mit ihm?

 

Dennis

Alleinsein

Hier bin ich also. Alleine. Weit weg. Es ist befreiend,  mal etwas anderes zu erleben und neue Leute zu treffen. Hier ist ja schon einiges los. Alleine bin ich irgendwie doch nicht.  Mit so vielen Menschen kann man nicht alleine sein. Oder bin ich mehr allein mit so vielen Menschen, als mit wenigen?? Und dieser Mann dort drüben… Ich flüchte mal lieber in die Bar, bevor er mich noch anspricht.

Natascha