Sicherheit

Beim Zappen durch die gefühlten 1000 Programme im TV lasse ich mir die Frage, was Glück bedeutet noch einmal durch den Kopf gehen und merke, dass ich von der falschen Perspektive aus gedacht habe. Glück bedeutet nicht, zu bekommen, was man schon lange wollte – im materiellen Sinn.images

Glück kann und MUSS ebensogut Stabilität und Sicherheit sein. Für uns selbstverständlich. Doch für viele andere Menschen in anderen Ländern, wie der Ukraine oder Griechenland und Syrien leider nicht. Denken wir uns doch lieber einmal in sie hinein und nicht in uns oder die neue Schuhen von der und der Marke, die wir schon lange haben wollten.

Amy

 

Zukunft?

Erst jetzt kann ich mich wirklich dran erinnern.
Das ging alles so schnell und der Schock sitzt einfach zu tief. Die Flammen, der Qualm und der Alarm.

Man steckt all seine Mühen in diesen Job und dann ist alles aufeinmal nur ein Haufen Asche- im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Feuerwehrmänner meinten, dass eine komplette Renovierung nötig ist. Wir sollten uns für die paar Monate wohl lieber einen anderen Job suchen, weil da irgendwas mit der Versicherung nicht stimme.
Hab einpaar bekannte Gesichter gesehen, aber ich weis nicht, ob alle in Sicherheit waren.
Will ich es überhaupt wissen?

Zeit sich anzuziehen. Der Sommer in Australien bei meiner Familie wird mir guttun. Auf der Farm gibt es immer was zu helfen.

Bis hoffentlich bald, mélange.

Lily

finally

… sie haben es geschafft! Der erste Schritt ist gemacht: Er lächelt ihr zu. Sie rückt ein Stück näher. Er streicht sich durchs Haar. Sie streicht sich durchs Haar. Er streicht ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Ich wende mich ab und mixe einen Drink für den merkwürdigen Kerl. Immerhin hat er es nach nahezu zwanzig Minuten an die Bar geschafft. Irgendwie sympathisch. Er scheint richtig zu arbeiten. Da hat er eine Belohnung verdient.

Lily

Glück?

Jetzt stehe ich hier im Schuhgeschäft und probiere die Schuhe an, die ich mir so lange als Geschenk für mich selbst gewünscht habe. Heute gönne ich sie mir. Mir allein. Warum ich mir selbst dieses Geschenk mache? Nun, meine Mutter sagt immer ,,Schuhe verschenkt man nicht, sonst läuft derjenige einem weg!“ Ob das stimmt? Keine Ahnung…
Alles, was ich weiß, ist folgendes:
Jetzt, wo ich die Schuhe in meinem Schuhschrank stehen habe, finde ich sie gar nicht mehr so besonders. Meine Freude hielt nur kurz und ich frage mich: Wieso machen sie mich nicht mehr so glücklich wie zu dem Zeitpunkt, als ich sie noch nicht besaß, aber mich über ihre Präsenz im Schaufenster gefreut habe?
Was bedeutet eigentlich Glück?

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Amy

Ronja

Bist du süß und keiner wusste wie du heißt. Alle hatten sie eine Heidenangst vor dir. Ich hab‘ aber gleich den Anhänger an deinem Halsband entdeckt – Ronja, das ist so ein schöner Name, der passt zu dir. Puhh, wenn du dich schon langweilst, dann versuch‘ es mal mit Zähneputzen! Unten im Shop gibt es Kaustangen mit Pfefferminzgeschmack – mal sehen, ob du die magst – nächstes Mal bring ich dir welche mit. Hey! Das tut weh! Runter von meinem Fuß, deine Krallen sind nicht aus Schaumgummi und – verdammt, eine Laufmasche – Misttöle, du wiegst doch mindenstens 40kg! – Oh ‚tschuldige! Ach komm schon, das magst du doch, hier, hinter den Ohren, oder nicht? Kommt nicht nochmal vor, du bist so ’ne Liebe, ich würd‘ ja zu gern‘ noch Stunden hier sitzen und dich kraulen, aber dafür werd‘ ich nicht bezahlt und den Blick hättest du sehen sollen, als ich Jürgen gefragt habe, ob ich mit dir Gassi gehen darf. Liegt bestimmt an diesem supersexy Kittel in hellblauem Poly-was-auch-immer. Das ist keine rote Uniform mit Goldknöpfen. Steht Seyed richtig gut, aber der hat solche Angst, der traut sich nie. Stell’dir vor, ich kann’s kaum glauben, aber Jürgen überlegt sich’s und vielleicht sehen wir uns bald wieder: „Dann tausch‘ ich eben Klamotten mit Seyed“ hab ich ihm an den Kopf geworfen – ganz schön dreist, was? Ist immerhin mein Chef aber Maggie stand daneben und meinte, das wäre kein übler Gedanke – so, auf zur 2 und du, du legst dich jetzt hier auf’s Bett und bestimmt kommt dein Frauchen bald zurück – Küsschen!
Lovelyn

Blind?!

Ich frage mich, wie lange es noch dauern wird. Jeder kann es sehen. Jeder kann es fühlen. Bis auf die beiden. Die haben keine Bretter vor dem Kopf, das sind ganze Holzbauten! Man möchte sie fast an die Hand nehmen, wie kleine Kinder und ihnen erklären, was das zwischen ihnen ist. Aber das würde meine Kompetenzen wahrlich übersteigen. Manchmal kann dieser Job verdammt frustrierend sein.

Lily

Lohnverhandlung

Jürgen sagt, wenn er uns allen, also auch den Aushilfen, den Mindestlohn zahlen würde, könne er dicht machen. So gut laufe der Laden nicht. Zauberer hin oder her. Der bekäme auch nicht viel.

„Immerhin hat der studiert.“
„Ja, ich weiß, ich nicht. So what?! Als hätte ich all die Jahre, die der Zauberer was auch immer studiert hat, nur rumgehangen. Ich hab gearbeitet seit ich 16 bin. Und der Typ ist jetzt mehr wert, oder was?“
„Seine Shows sind eine gute Werbung. Werbung ist teuer.“
„Mindestens den Mindestlohn musst du uns zahlen. Allen. Auch Seyed.“
„Wenn ich das mache, bin ich in null komma nix pleite.“
„Wenn du das nicht machst, streiken wir!“
„Wer ist wir?“

Jürgen nervt!

Lovelyn

Zauberer

Der neue Kollege ist gut! Macht nicht nur eine gute Show, macht auch gute Stimmung.
Jürgen hat sich beruhigt, das Wochenende im Hotel, trotz Sonnenschein draußen, war gar nicht schlimm. Wäre ich unterwegs gewesen, hätte ich Ally vermisst.
So habe ich mit Seyed geredet und super Essen in der Küche von unserem komischen Koch gehabt. Er hat für Seyed gekocht, weil der Heimweh hatte. Ich habe einem neuen Gast zugeschaut, der immer ewig braucht, bis er sich an die Rezeption ran traut. Und halt dem Zauberer.

Amy

Heute bin ich A-a-alphamädchen!

„…die kann nur rumstehen und schön aussehen“ und darauf folgte dann noch so ein schmieriges, ekelhaftes lachen. Er denkt ernsthaft ich höre das nicht…
Ich hasse diesen Mann! Nein, ich hasse ihn nicht, Hass ist ein Gefühl.
Ich kann ihn nicht ausstehen.

Er ist ständig da. Will immer Zimmer 8 und leert immer die Minibar (dabei ist er nur 2 bis maximal 3 Tage hier). Aber die Krönung ist, dass er immer, wenn er auf mich zu kommt und einchecken will irgendeinen blöden Spruch rauslässt. „Oh Frau Nicholls mit Brille, so ungewohnt intelligent“ oder „Wenn sie so einparken wie sie sprechen, muss ihr Auto ja total zerbeult sein“. Bloß, weil ich manchmal noch ein bisschen stottern muss. Dabei hat sich das schon so sehr gebessert. Das hat mir Dr. Heyne gestern noch bestätigt.

Es macht mich wütend, dass er mich jedes Mal wie ein Dummchen aussehen lässt. Aber nicht heute! Heute sag ich ihm meine Meinung dazu. Es dauert nicht mehr lange, so um 15 Uhr müsste er kommen. Und dann sag ich ihm, was ich immer schonmal sagen wollte..irgendwie freu ich mich dann in SEINE verdutze Visage zu blicken.

Maggie

Ansteckend

Heute scheinen wirklich alle gute Laune zu haben. Kein Gast beschwert sich, kein Kollege meckert oder lästert.
Und das, obwohl es draußen so grau ist.. im Juni.
Aber ich lasse mich von der guten Laune anstecken! Einfach mal genießen.

Lily

Chef oder Schäfchen?

Der Jürgen dreht echt am Rad! Regt sich nur noch auf. Unseren bekloppten Koch hätte er beinahe rausgeschmissen. Wenn der so weitermacht, geh ich.
Und ganz ehrlich: Was haut der Geld raus für einen Zauberer!? Wir arbeiten hier für fast nix und der Typ streicht sich bestimmt ein fettes Honorar ein. Jürgen w a r mal ein guter Chef. Und jetzt?

Lovelyn

Chef

Jürgen ist wirklich anstrengend im Moment! Er schimpft und schreit und wir machen alles falsch. Mamma Mia! Gut, dass ich heute früh Schluss habe. Ich geh zum Japantag. Hoffentlich regnet es nicht.

Amy

Arbeit

Es ist wirklich höchst interessant, in einem so großen Hotel zu arbeiten. Das war vermutlich die bisher beste Entscheidung meines Lebens, die Stelle als Empfangsdame in diesem Betrieb anzunehmen. Man trifft die unterschiedlichsten Individuen, zahlreiche Charaktereigenschaften lernt man kennen und man übernimmt einen Teil der Verantwortung, die ein solches Haus mit sich bringt. Auch wenn ich zugeben muss, dass manche Gäste teilweise wirklich unerhört sind. Wir Mitarbeiter sind auch nur Menschen und können nicht überall gleichzeitig sein! Aber damit muss ich mich wohl arrangieren und stets die Etikette bewahren.
Lily

die kleinen Dinge

Manchmal werde ich morgens wach und bin grundlos aufgeregt.
Diese innere Freude durchdringt meinen ganzen Körper. Vom kleinen Zeh bis zur Nasenspitze.

Worauf ich mich scheinbar so freue ..kann ich gar nicht sagen.

Aber ich genieße es. Schließlich genießen wir Menschen viel zu wenig im Leben.
Heute lass ich meine Augen den ganzen Tag auf!
Heute freue ich mich!

Heute feier ich, dass ich ’n Job habe und mir deswegen heute neue Schuhe kaufen kann.

Ah..klaro! Jetzt weiß ich es wieder..die neuen Schuhe, die ich mir heute kaufen wollte.

Hoffentlich spricht mich morgen jemand drauf an.

Oh Mist, schon 8. Durch die Lobby – hinter den Empfang – „Willkommen im Hotel Mélange, was kann ich für SIE tun?“

Amy

Alltag

„Ick hab die Schna*** jestrichen voll Dani! Ick kann nüsch mehr!!!
Jedem den Hintern hinterhertragen… immer aufjesetzt freundlich..
Allet machen se dreckig!! Dit kriechste nüsch mehr sauber! Weder Du, noch icke!
Und klauen tun se och sach ick Dir!! Pantoffeln, Bademäntel… und dit Dani, dit is die tooolle High Society … is klaa..
Haste die Tussi mit ihren überteuerten Pumps jesehn? Dani, dit is mindestens n Monatsjehalt von eenem von uns beeden!!!
Aber Dani ick sacht dir, ick bin seit 20 Jahren hier… dit is meen zweetes zu Hause… ick jehör hier hin, weeßte? Dit is meen Leben und meen Herz!!“

Manuela