Ich bin extra hergekommen, um sie bei der Lesung zu sehen. Ein Umweg übers Rheinland. Auf dem Weg von Karslruhe nach Hamburg. Am Wochenende treffe ich Freunde hier, sie stehen auf Mangas und sind ganz aus dem Häuschen weil Japantag ist. Ich war noch nie da. Das Hotel ist echt billig. Also manche Zimmer. Und die Bibliothek ist komisch. Hier ist immmer so ein Typ.
„Dieses Buch hilft euch nicht dabei, einen Mann zu finden, eure Frisur zu richten oder euren Job zu behalten. Dieses Buch handelt von Liebe und Sex, Schönheit und Ekel, Macht, Leidenschaft und Technik. Es handelt vom intimen Territorium des Tumults. Ich schrieb es in fremden Städten, im Gespräch mit halbwüchsigen Ausreißerinnen, radikalen Feministinnen, Anarchistinnen, Hipstern, Sexarbeiterinnen, verrückten Künstlerinnen, verurteilten Verbrecherinnen, transsexuellen Aktivistinnen und traurigen jungen Kleinstadtbewohnerinnen, die sich nach Abenteuern sehnten.
Das Buch richtet sich an die anderen, die sich nie zufrieden geben, denen es nie gut genug, denen es nie frei genug ist, wenn nur ein paar gleichberechtigt sind. Es ist für die Unsäglichen, die Unnatürlichen, die, die andere verschrecken. Die nicht tun, was man ihnen sagt. Die den Mund aufmachen, wenn sie es nicht sollen, und die nicht auf Knopfdruck lächeln. Die schräg sind und immer zu viel wollen. Wenn ihr so jemand seid oder sein könntet, dann ist dieses Buch für euch.“
Ich lese natürlich weiter.
Stella