Zwanzig Kilo Funktion. Spaß wird überbewertet!

2011
08.30

Als ich auf meiner Buchungsbestätigung die Zahl 20 (in Worten: ZWANZIG!) in einem Satz mit „Kilogramm“ und „Höchstgepäck“ gelesen habe, bin ich zuerst rückwärts vom Stuhl gefallen, bin dann wieder aufgestanden (etwas später) und habe angefangen, mich von Besitzerinstinkten und geheimen Träumen, was ich nach Spanien alles so mitnehmen kann, zu lösen.

Der Weg zum Ziel: Funktions- statt Spaßartikel (oder digitalisieren!). Kein Basketball, kein fettes Wörterbuch, keine Hängematte, kein Lesestoff (ein bisschen was passt sicher noch ins Handgepäck), keine CDs, keine Gitarre (grrrrrr), kein Kleid (Erklärung für Jungs: zieht man im Verhältnis seltener an, zu sehr anlassgebunden, weniger Mehrzweck- und Kombinationsmöglichkeiten), KEIN BADETUCH (!!). Ja, Sie haben richtig gelesen: kein flauschiges Badehandtuch! Und das ist jawohl der Beweis, dass ich nicht zum Urlaub machen hinfahre (die Beweislage ist schwach, ich weiß).

Aber beim Wiegen der Handtücher war mein Strandhandtuch einfach der absolute Looser. Teppichformartiges (aber schön gemustertes) Handtuch von Mama: 200g. Mein Badehandtuch: 600g. BÄM, und raus! Lisann hat mir so eine Art Putzlappen gegeben (sie nennt das „Reise-Handtuch“) und behauptet, es sei sehr leicht, praktisch und gar nicht so unangenehm beim Abtrocknen. AH! Motivierend! Gar nicht sooooo unangenehm! Ich muss das noch kritisch testen.

Das Zauberwort überhaupt ist: Multifunktional! (Und was kann mein Badehandtuch schon, außer abtrocknen? Also, für 600g eindeutig zu wenig Funktion.) Sieger in der Kategorie „multikulti-funktional“: sehr leicht (oh mist, jetzt hab ich die Beweiszahl nicht, ich schätze so 250g), und mindestens dreizehn Funktionen. Na? Was isses?? Nein, nicht mein Schweizer Taschenmesser, sondern ein TUCH. Klingt nicht wie der Sieger, kann aber so einiges: Schal, Rock, Strandmatte, Tischdecke, Kuscheltuch, Picknickdecke, Tagesdecke (brauch ich aber nicht) und mit etwas Kreativität und Offenheit auch noch Babytragetuch (falls ich mal babysitte), Kopftuch (falls ich irgendwelche Kulturschocks kriege oder mir die Haare ausfallen), Muschel-Sammel-Tuch oder Einkaufstüte (ganz schön verwegen, mit Stoffbündel einzukaufen), Flagge (warum nicht?). Ihr seht, die 20kg-Regel macht mich kreativ und außerdem frei von Besitzergefühlen: viele Sachen packe ich in der Gewissheit ein, dass ich nicht traurig wäre, sie in Cádiz zu lassen, wenn ich auf dem Rückweg zu viel Gepäck habe (Socken, T-Shirts, Bettlaken, Bettbezug…). Sicherlich bin ich Kommunistin, wenn ich wieder komme. Niiiiiiiiiiiiiiiiiiicht. Denn – wer hätte das gedacht – warum ich außerdem wenig Klamotten mitnehme: Hab gehört, man kann ich Spanien gut shoppen, hab hinter also wahrscheinlich meinen Kleiderschrank verdreifacht und ihr müsst mich besuchen kommen, damit ich das Gepäck auf unsere Koffer verteilen kann. Guter Plan übrigens!

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2 Responses to “Zwanzig Kilo Funktion. Spaß wird überbewertet!”

  1. Christine sagt:

    Ansonsten freut sich hochschulradio düsseldorf, insbesondere Frau Peppmüller, über jede Menge Päckchen von dir, gefüllt mit Dingen, auf die du plötzlich doch verzichten kannst ;)

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