Mon francés, el acento américain y la rentrée universitaria

2011
09.25

Ahhhhhrghh. Mein Französisch und ich sind in einer tiefen Krise. Eben habe ich mit einem meiner Lieblingsfranzosen geskypt, Sam, und er hat ein Sprachschauspiel der besonderen Art erlebt. „Äh, voilà, c´est ce que tengo en ce moment, y después je vais faire otra cosAAAAHHH… zut!!“ Ich musste mich so hoch konzentrieren und ständig von links nach rechts übersetzen. Zum Glück teilen Sam und ich alle Sprachen, sodass es für ihn kein Hindernis sondern ein wunderbares ‚plaisir fou’ war, mit mir zu reden.

Achseufz. Aus zuverlässigen Quellen weiß ich heureusement, dass die Phase weggeht: ich muss halt wieder länger nach Frankreich und dann geht das schon. Obwohl es mir im Herzen weh tut, dass ich bei einem ganz normalen Gespräch so viel nachdenken muss. Dabei fluche ich, wenn ich Spanisch rede, auf Französisch (fragt mich nicht, warum! Mein Unterbewusstsein und ich reden nicht mehr miteinander).

Wenn ich im Sprachkurs mit den Französinnen Spanisch gesprochen habe, ist es mir auch immer schwer gefallen, im Spanischen zu bleiben, da der Akzent einen ja quasi einlädt, die andere Sprache zu sprechen. Am besten waren aber die Amerikanerinnen, dieser Akzent ist einfach nur great. Wenn man nicht ganz aufmerksam ist, klingt es einfach wie Amerikanisch. Manchmal muss ich heimlich lachen und denke: diese Szenerie würde ich gerne speichern und zu Hause angucken: ich laufe mit den Amerikanerinnen zum Strand, wir führen hoch konzentriert einen spanischen stockelnden Dialog, uns fehlt jedes dritte Wort und wissen alle: Englisch ginge leichter. Aber wir halten durch. In solchen Momenten sollte ich einfach heimlich das Aufnahmegerät bereithalten. Great!

Die letzte Woche war ich oft in meiner neuen Bibliothek (da liegt DIE ZEIT aus!!) und habe spanische Zeitformen gelernt, um schnell noch vor der Sprachkurs-Prüfung am letzten Freitag die Chance zu nutzen, dass ich eine terminliche Motivation habe, die Grammatik zu lernen. Ich bin mal gespannt, wie lange diese Motivation auch im Laufe des Semesters anhält, ich kann mir momentan irgendwie noch nicht vorstellen, fast jeden Tag wieder in die Sprachschule zu gehen. Aber ich hab mich in dem Kurs wohl deutlich verbessert, also voilà.

Seit ich öfter mit Julia (die ich euch hiermit vorstelle!) von der WG von gegenüber unterwegs bin, habe ich allerdings wieder häufiger das Bedürfnis, mich doppelt so schnell zu steigern, weil Julia aus Barcelona kommt, Spanisch wie ein sich verschluckender Wasserfall spricht und es alles ziemlich interessant ist, was sie sagt, und ich darauf auch so antworten will, wie ich es auf Deutsch könnte.

Aber jetzt fangen erst mal die regulären Uni-Kurse an. Der große Nachteil: ich muss die Illusion aufgeben, dass ich im Urlaub bin. Das war bisher mein Trick, kein Heimweh zu bekommen, denn aus dem Urlaub kommt man ja bald wieder. Aber der Vorteil: Uni fängt endlich an! Wer sich an meine Rundmails aus dem ersten Semester erinnert, weiß, dass ich nicht nur wegen der langen Ferien so gern Studentin bin.

Bin sehr gespannt, ob ich aus den Kursen am liebsten rückwärts wieder rausmarschiere oder im Kopf schon meine Thesis formuliere (in der Bib gibt es paar Regale voller Sciencas Sociales!). Schätze es wird irgendwas dazwischen. Ihr seid die ersten, die es erfahren. Hasta pronto!

 

 

 

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