Córdoba y Sevilla, voy a volver!

2011
10.25

Blick über den Guadalquivir auf die Mezquita in Córdoba

Finally back home…! How I missed Cádiz alfin!

Freunde, Mein erster Couchsurfingtrip ist Geschichte. Und es ist (für mich) eine spannende. Denn wie in einer guten Reportage gab es crazy Momente, abstruse Situationen, Verwirrung, sich andeutende Verzweiflung und Platzregen im emotionalen Finale der Gefühle. Mal wieder Truman Show hier.

Ich bin eine Freundin des Details, aber alles werde ich nicht preisgeben, schon gar nicht in der Ausführlichkeit, die mein Trip wirklich verdient hätte. Ich schreibe Euch halb-ungeordnete Gedankenfetzen, zu jedem einzelnen dürft ihr Infos und Fullstory anfordern (sogar ohne Freischaltung des Premium-Accounts!)

  • „Dance like nobody´s watching“ ist eine abgewetzte Poesiealbum-Phrase, aber sie hat recht. Es macht am meisten Spaß, wenn man (ich!) im besten Rock-Club von Córdoba in einem Ambiente „de p*** m****“ ein Gegenüber hat (Crazy-Camille aus Córdoba), das exakt das Gleiche denkt. Der Vorteil dieser Art zu tanzen (man sollte sich auf KEINEN Fall im Spiegel sehen dabei!!), ist, dass einen ENDLICH mal keine Männer antouchen (wie sonst in JEDER Kackdisko, man muss mit bösem, arroganten Gesichtsausdruck tanzen), weil sie Angst vor einem haben. Oder sie denken, man ist auf Drogen. Mir egal, Resultat ist großartig.
  • Florian, mein Couchsurfer-Kollege just rules. Er ist aus Freiburg, erinnert mich ein bisschen an Toni aus der Politikredaktion und spricht ein bisschen wie Lieblingsfelix, hat innerhalb von weniger als zwei Monaten krass Spanisch sprechen gelernt und hat am ersten Couchsurfing-Tag meine kriminelle Energie zur Ruhe gebracht. Ich wollte, als wir mit Riesenhunger im Hausflur unserer Gastgeberin festsaßen (wir konnten weder RAUS an die frische Luft, noch REIN in die Wohnung! Qué mala suerte!), beinahe in den Innenhof springen (Florian meinte zwar, es wäre zu hoch, haha, und das sagt ein fertig studierter Sportler!! Mhpfm. Zweitfach Mathe,… hatte wohl doch recht). Dann hätten wir über den Innenhof in die Wohnung spazieren können. Wär aber irgendwie nicht so gut gekommen, wir kannten unseren Host ja gerade mal 20 Minuten…

Flo und ich, strahlend inmitten der Säulen der Mezquita

  • Couchsurfing inkl. Couch! Normalerweise steht immer ein Bett bereit. Das war allerdings noch von einem anderen Couchsurfer belegt. Kein Problem, Florian und ich haben um die Luftmatratze/Couch im Wohnzimmer ge“schnickt“ (so nennt Florian es, wenn er mich bei Schnick-Schnack-Schnuck abzieht). Gott sei dank habe ich einen seelenruhigen Schlaf und war nur ein zwei mal verwirrt, warum Leute morgens um halb 8 in die Wohnung kommen und an mir vorbeigehen.
  •  Haben an der Mezquita Córdobas Flamenco-Gitarristen/Sänger kennen gelernt, die´s echt drauf hatten. Lustig: dem Text lauschen. Im Zusammenspiel mit den Trachten, die die Jungs (alles Jurastudenten übrigens) anhatten, erinnert das deutlich an Heimat-Kegel-Club. Und das mit spanischem Charme! Supermischung.
  • Wir wurden natürlich direkt bei meiner ersten Couchsurfing-Erfahrung hart auf de Probe gestellt, was unsere Couchsurfer-Flexibilität anging: plötzlich mussten wir doch einen Tag früher als abgemacht die Wohnung räumen und waren obdachlos. Ziellos haben wir stundenlang diskutiert, hin- und hergerechnet, überlegt, telefoniert, gesimst und kamen zu dem Schluss: entweder schon heute Abend nach Sevilla (hätten sogar Mitfahrgelegenheit gehabt) ins Hostel (denn Couchsurfer in Sevilla sind dauer-occupiert) oder noch eine Nacht bei jemandem aus Córdoba (hatten ja genug Leute auf einer Party kennengelernt, die wir alle angerufen haben) und dann den ersten Bus nach Sevilla am nächsten Morgen. Gerade hatten wir uns für Variante 1 entschieden, hatten schon der Mitfahrgelegenheit zugesagt, da kam die Couch-Zusage von Crazy-Camille, der wir (obwohl wir geistig schon in Sevilla waren) sofort zugestimmt haben. Dies führte in der Konsequenz zu:
  • der beste Party-Rock-Crazy-Dance-Nacht mit der supersüßen Camille und ihren Freunden (siehe Kommentar oben). Vorher hatten Florian (phänomenal mit Gitarre!!), Camille und ich mehrere Stunden in ihrem Wohnzimmer auf ihrer tollen Gitarre gerult und gesungen. Einziger Sad-Fact (was für ein furchtbar lustig-beknacktes Wort): wir hatten leider schon die Bustickets gekauft, und mussten um 8 im strömenden Platzregen (mein allererster in Spanien!!) zum Bus. Ich muss wohl nicht dazusagen, dass wir die Couch beinahe nicht gebraucht hätten, weil wir uns nicht von der Tanzfläche lösen konnten.
  • Wie schön sind bekannte Gesichter, wie schön sind Umarmungen von Menschen, die mich länger kennen als knapp zwei Monate. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber die unbändige Freude, als ich wie verabredet meine Schwerter Nachbarn Anne und Bruno in Sevilla getroffen habe, ist kaum zu beschreiben. Der kurze Schlaf und die holprige Busfahrt Córdoba-Sevilla hat sich gelohnt: dank meines Glücks-Adrenalins, Anne und Bruno in den Armen zu liegen, brauchte ich keinen Kaffee, sondern nur mein Strahlen im Gesicht, um wach zu bleiben. Die Müdigkeit auf der nächtlichen Rückfahrt ins Lieblings-Cádiz war dafür umso deutlicher. Danke, Heifisch-vecinos für diesen día estupenda!!
  • Sevilla mit seinen Sehenswürdigkeiten ist atemberaubend. Sollte jemand von Euch eines Tages das Glück haben dort vorbeizukommen und das Bedürfnis haben, sich wie eine arabische Märchenprinzessin zu fühlen: Geht ins Alcázar, so einen Palast habt ihr noch nie gesehen. So grazil, detailverliebt, geschmackvoll verziert in Pastell und gekachelt wie gemalt. Und mit bezauberndem Grün im Garten, Palmen und Wasser und Glück. Und das alles noch nicht mal auf der Grenze zum Kitsch, sondern einfach NUR schön. Just happy that I can show this my mum next week!! Ein Ort, an dem ich mehrere Tage verbringen könnte, ausgerüstet mit Zeit, Papier, Lesestoff und Lust zum Nachdenken.
  •  Manche Momente sind so einprägsam, dass ich weiß, dass ich sie gar nicht verlieren kann. Danke!
  • Bin pünktlich um 00.12 an Santas Geburtstag zurückgekehrt. Heute: Feiern mit Zimt-Apfel-Tarte à la Merlita am Küchentisch. Just logging out right now.

Jetzt habe ich doch mehr geschrieben, und das reicht jetzt auch. Es fehlen zwar noch tausend wichtige Sachen (wie fühlte Merle sich beim ersten Mal Couchsurfing? Ist Merle eine gute Rucksackreisende? Warum ist die Mezquita der Kracher? Was ist außer der Rockdisko noch phänomenal in Córdoba? Wie zerstört waren Merles Füße wirklich nach 5 Tagen Dauerlatsching? Was ist der Unterschied zwischen Tapas und pinchos? Wo gibt es die besten Pinchos aller Zeiten? Wieso sind die meisten Fotos auf Speicherkarten, auf die ich gerade nicht zugreifen kann?)

aber dazu komme ich dann in unseren persönlichen Konversationen, wenn ihr möchtet. Ihr müsst nur mit mir in Kontakt treten.

I´m crazy happy.

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One Response to “Córdoba y Sevilla, voy a volver!”

  1. Felix sagt:

    Wer ist dieser Lieblingsfelix und wie lange geht das schon?!

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