Archive for Dezember, 2011

24. Dezember


2011
12.24

Feliz navidad! Wären wir jetzt in Andalucía, würden wir einen Plastikweihnachtsbaum haben, SEHR viele fettige Plätzchen und Turrón essen und Flamenco navideña hören.

Ein Hörbeispiel aus Cádiz. Keine weitere Belästigung an den Feiertagen. Ich wünsche Euch allen stressfreie Weihnachten!

http://www.youtube.com/watch?v=KYfUZvUpazs&feature=related

 

 

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Back in Düsseldorf!


2011
12.23

Reizüberflutung von Deutschland all inclusiv…

  • wunderschöne Kälte
  • Glühweintrinken
  • Schneeflocken in der Nacht
  • das neue Studio von hochschulradio!!
  • Schneeschlacht auf Campus Süd
  • DFB-Pokal: Alte Heimat gegen neue Heimat in der ESPRIT-Arena
  • Heiserkeit (NICHT in Folge von Fangesängen, sondern direkt schon aus Cádiz importiert, im Stadion hab ich Playback gesungen)
  • Lisa in Himmelherrgottsfrühe mit kitschig-witzigen Plakaten und Blumen vom Flughafen abholen (llegada de EE.UU.)
  • MUM
  • mein (ehemals KLEINER) Bruder ist ungefähr SO groß! SO GROSS!!
  • Kichern mit Lilalauralisa im Bilker Himmelbett
  • Herzlichstes Empfangen in meiner alten WG, inkl. Bekochung vom Bro
  • Nieselregen (und es ist mir egal!)
  • FREUNDE all around
  • nach „ticketlos Fliegen mit Airberlin“ fand ich „ticketlos fahren mit Rheinbahn“ irgendwie ´ne gute Idee. Bin zweimal nur SEHR knapp entkommen.
  • zakk, Scottis, MissMoneypenny, Modigliani, ExLibris!
  • Ultra-spannende Untersuchung von Lisa
  • kitschiger Weihnachtsmarkt in der Altstadt
  • mit Lisa und Laura auf weißen DINA 4 Seiten die Zukunft planen
  • weiche Matratzen! Federbetten!

… und nach fünf Tagen Lieblingsdüsseldorf bin ich heute Abend (Heiligabendabend!) in Schwerte einflogen, und tauche ins Weihnachten ein. In einer Pädagogik-LK-Stunde habe ich mal gesagt „Zuhause ist eben ein guter Ort“ – weil ich nicht wusste, wie ich es besser formulieren sollte. Es gibt da auch einfach nicht viel zu sagen. Heimkommen ist wie langsam ausatmen und vergessen, dass man irgendwann mal außer Atem war.

 

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Felice


2011
12.19

Wenn dieser Text sich aus seiner automatischen Selbstspeicherungspublikations- Einstellung eigenständig postet, dann bin ich schon in Lauras Armen und hoffe auf viele weitere Arme die ihr folgen (damit ich nicht einfriere).

Der einzige, von dem ich jetzt schon weiß, dass ich vergeblich auf ihn hoffe, ist dafür laut meiner selektiven Wahrnehmung überdurchschnittlich präsent in Spanien – schriftlich gesehen. Eine kleine Auswahl.

Frohes Heimkehren an alle Erasmen!

 

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Volveré, volveré… a Cádiz.


2011
12.18

Ich schreibe einen Satz, lösche ihn wieder. Es gibt nicht mehr so viel zu sagen. Oder alles. Ich habe vergessen, was ich schreiben wollte.

Dass die Theater-Leute wie erwartet supercool sind, verrückt tanzen (sodass ich in der verrückten Menge Spanier untergehe!)? Dass ich an dem Abend zwei einhalb flammende Plädoyers über Erasmus gehalten habe, um ein paar Leute zu überzeugen, dass man nicht nur eine Sprache lernt? Dass ich den fatalen Fehler gemacht habe, den Wetterbericht von Düsseldorf zu lesen? Dass ich gleich Sauerkraut für meine WG koche (Nachtisch Weihnachtspudding aus der Adventsschnur)? Dass ich wieder gesund bin (obwohl ich nicht dem Tipp der „Mamá argentina“ gefolgt bin, UNBEDINGT Alkohol zu trinken – das hilft!!)?

un montón de regalos!

Dass wir eine supersüße Bescherung gestern Abend hatten? Dass es lustig ist, wenn Santa sich auch mal in der Tanz-Schrittfolge vertut (wir haben Tango mit Youtube gelernt)? Dass ich festgestellt habe „Je mehr Schlüssel am Schlüsselbund, desto mehr Verantwortung“ ? Dass ich keine Waage habe und nicht weiß, wie viel mein Rucksack wiegt?

Alles ist komisch, alles ist komisch. Seit Tagen freue ich mich auf zu Hause, aber plötzlich wird der Abschied so schwer. Im Sprachkurs haben wir nach dem Abschlussessen noch ein Abschlusskaffee-Trinken gemacht, unsere Sprachlehrer umarmt, und gecheckt, dass einige wirklich nach Weihnachten nicht mehr wiederkommen… plötzlich hat alles diesen sentimentalen Abschiedsgeschmack, den man am besten in Santas Augen sieht, wenn er in mein Zimmer kommt, und sieht, dass ich packe.

Camille kann seit Wochen an nichts anderen mehr denken, als ihren Freund in Belgien wiederzusehen, Oscar hat seine Mum und Schwester hergeholt über Weihnachten, Santa und Tatiana bleiben über Weihnachten auch in Cádiz, ich bin die erste aus unserer WG, die wegfliegt.

Morgen muss ich ganz früh den Bus nehmen, und habe dann drei Stunden am Flughafen in Jerez Zeit, sentimental zu werden, Lieder zu dichten (ah Mist, Gitarre fehlt) und einen SMS-Newsletter zu konzipieren. See you soon, cariños und corazonas, und bringt mir Handschuhe zum Flughafen. Qué tengo miedo del frío…..!

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Expontentielles Wachstum der Gefühle/Minute in Zeit-Korrelation: Individual-Querschnitt ohne SPSS (sprich: essepehesse-esse)


2011
12.16

Ihr Lieben,

je näher der Abflug rückt, desto mehr Gefühle pro Minute habe ich.

Nach den zwei Prüfungen Abschlussfeierei im Sprachkurs mit internationalen Wunderheiten zum Essen, polnischem Schnaps und Flamenco-Weihnachtsliedern, heute Abschluss-Cena mit der coolsten Theatergruppe ganz Andalusiens, vorgestern Abend letzter Abend der ganzen Amis (die alle nur ein Trimester hier sind), morgen WG-Weihnachten – gestern in einen gaditano-Flamenco-Abend hineingestopert.

Seit Kurzem haben wir eine argentinische WG-Mama, die Camilles Unterhosen faltet, das Gäste-Kabuff und die Küche geputzt hat und die Waschmaschine dauer-okkupiert, dafür aber auch ein bisschen repariert hat. Sie ist supersüß, hat unaufhörlich Gesprächsstoff und gehört zu meinem argentinischen Mitbewohner. Sie tut so, als spräche sie eine andere Sprache („Merle, sagt man das auf castellano so??“ – äääähm…ICH bin da sicher nicht die richtige Ansprechpartnerin!!), hat schon meine Weihnachtsplätzchen vorm Verbrennen gerettet und mir Bio-Sonnenblumenkernbrot aus Deutschland überlassen (NRW war ihr Reisestopp bevor sie nach Cádiz kam).

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Adventsüberfall!


2011
12.13

Seit gestern ist für mich Dezember, Advent, Winter!

Die drei einsamen Kerzen in meinem Zimmer haben mich vorher nicht überzeugt, die hässliche Weihnachtsbeleuchtung von Cádiz (neben der romantischen Bepflasterung mit „Cádiz – Capital del Comercio“-Fähnchen ) auch nicht – es mussten zuerst die verirrten Adventspakete ankommen, die aus meinem Zimmer ein Geschenke- und Adventskalender-Schlaraffenland gemacht haben.

Ich konnte kaum fassen, als ich auf dem Postamt KILOweise Adventsschnüre empfangen habe – ohne Witz, noch nie habe ich an einem Tag so viele Geschenke bekommen. Und es ist auch das erste Jahr meines Lebens, in dem ich eine ganz eigene Adventsschnur habe! Und dann ist die beiliegende Postkarte (siehe Foto) auch noch metaphorisch ausgewählt. Qué fuerte!

Der Tag gestern war wirklich überschäumend.

 

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Quien no grita, no mama.


2011
12.11

Es ist nicht zu fassen: täglich werde ich nach Briefen, Karten und Paketen gefragt, die mir geschickt worden sind, und alle nicht ankommen!! Ihr könnt Euch jetzt anschließen und behaupten, ihr hättet mir einen 3D-Fernseher geschickt.

MANN! Es fehlen bisher meines Wissens vier Pakete, eine Karte, zwei Briefe, was soll das? Rächen sich unsere Nachbarn für nächtliches Duschen und Lacher in der Küche? Morgen gehe ich zur Post und frage GANZ, GANZ HÖFLICH nach.

Neuerdings habe ich einen Ort, wo ich meine Aggressionen unterbringen kann. Eines Morgens, als ich mit schlechter Laune aufgewacht bin, dann vorm Frühstück die komplette Küche vollgemurkst angetroffen habe und eigentlich auf meine Prüfung lernen musste, hab ich meine Sachen gepackt und eine Mission angestrebt: Ich muss jetzt auf der Stelle ein Klavier finden oder mich prügeln (erste Alternative war von Beginn an der Favorit).

(Das Klavier meines Nachbarn scheidet aus, ein Familienmitglied liegt im Sterben…)

Für den Schlüssel des Musikraums der Uni – wo ich während der Theaterstunde mal Klavier gespielt habe – braucht man ohne Scherz  ´ne schriftliche Erlaubnis von irgendwem von der Uni, hä?? Im Gran Teatro Falla um die Ecke hab ich auch ein Klavier gesehen, das Theater war aber voll verriegelt. Und dann habe ich mich einfach durch die Restaurants gefragt, aber kein Kellner, kein Wirt hatte eine Idee, wo es eine Bar mit Klavier gibt.

Ich mache es kurz: I finally found a piano! In einem alten Palast mit Café/ Restaurant drin (die schönsten Winkel des Cafés sind auf den Fotos nicht zu sehn…), ganz in der Nähe, mit elektrischen Kronleuchtern (haha!), einem riesigen Spiegel und aufgeschlossenen Menschen, die hellauf begeistert sind, wenn ich vier Akkorde spiele! Die Chefin kam sofort und ich darf ab jetzt kommen, wann ich will und spielen wie lang ich will und sie würden sogar das Klavier für ich stimmen lassen… wow! Ich liebe win-win-Situationen!

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¡Granatapfel olé!


2011
12.10

Dale limosna, mujer, que no hay en la vida nada, como la pena de ser ciego en Granada.
Francisco Alarcón de Icaza

(Gib‘ ihm ein Almosen, Frau, denn es gibt im Leben kein schlimmeres Unglück, als blind zu sein in Granada.)

So fängt jeder Reiseführer über Granada an. Aber keine Angst, hier hören die Parallelen zum Reiseführer schon auf, ihr bekommt keine Detailreportage, meine Beschreibungen könnten ins Endlose abdriften.

Mirad: Palmen und rotverfärbtes Laub in the same photo

Kurz: Ihr werdet es nicht anders erwartet haben, aber natürlich ist Granada großartig. Zuerst war ich verwirrt, weil die ganze Stadt so nach Heimat gerochen hat: Es ist Winter, das Laub hat sich rotgolden verfärbt und rund um die Stadt sind die Berge in der Sierra Nevada blitzend mit Schnee bedeckt. Wie schön! Dann habe ich wieder die Palmen zwischen den Laubbäumen gesehen und war wieder irritiert – achja, Spanien. Und die Alhambra ist plötzlich Orient-Königs-Prinzessinnen-Ritterland. Wow!

 

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Hayley und Jerica sing for you


2011
12.07

Zurück aus Granada erwarten mich daheim in Cádiz meine euphorischen Mitbewohner, ein Haufen schmutziges Geschirr in der Küche, mein erstes Examen (übermorgen), meine Gitarre, ein Tee-Adventskalender und ein schriftliches Co-Projekt Ama/Itze in meinem Briefkasten, dass für einige Stunden Strahlen sorgte.

Auf Euch wartet: eine Merle, die ihre Ruhe zurückgewonnen hat, ein Blogeintrag über Granada (sicher bald) und ein verspätetes Nikolaus-Geschenk: Hayley und Jerica – positioniert an der besten Stelle in Cádiz, ein Weihnachtslied zu singen. Enjoy!

http://www.youtube.com/watch?v=tcO1oM350E8

 

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Statusmeldung: Keine Anzeichen von akuten Beschwerden


2011
12.02

Ihr solltet dringend auch hier sein:

Ich liege auf der weichsten Matratze, die ich je in Spanien belegt habe, tippe auf die feine Tastatur eines MacBooks,  habe free WiFi, Küche, Bad, ein eigenes Zimmer und VOLLKORNBROT – in einer Studenten-WG im Süden von Granadas Zentrum. Weder kostenpflichtig noch offiziell über Couchsurfing: Ich wohne bei Anna, einer Kommilitonin aus Düsseldorf, die mir, da sie dieses Wochenende in Málaga ist, einfach mal eben ihr Zimmer überlässt – als wäre es das normalste der Welt! Happy!

Die Fahrt nach Granada war lang, aber nicht anstrengend. Als er Bus durch Sevilla gefahren ist, sind mir wieder die Augen aus dem Kopf gefallen, und ich wollte unbedingt aussteigen und die Stadt umarmen. Ich muss dringend meine Mitbewohner dazu kriegen, wenigstens Sevilla zu besichtigen, wo sie doch bisher nur den Flughafen dort kennen– aber Examen, Referate und Gruppenarbeiten halten meine Freundinnen vom Reisen ab. Pobrecitas. THANKS to Mum and Dad, dass sie meine Uninoten nicht kontrollieren.

Achja: Lest bloß keinen Reiseführer über Granada, wenn ihr nicht sowieso hinfahren wolltet. Das macht so so so Lust auf die Stadt, dass ich sofort  dachte,  „Hilfe, wie kann ich je in Erwägung gezogen haben NICHT dorthin zu fahren?“ – und musste sofort wieder an meine Mitbewohnerinnen denken, irgendwie schade. Aber ich habe oft genug versucht, sie zu motivieren, Uni schleifen zu lassen – hier unterwegs können wir doch manchmal mehr lernen.

Heute lerne ich nichts mehr, mache das Licht aus und fürchte mich vor der morgigen Reizüberflutung und dem Meer der Möglichkeiten.

P.S. Ich bin eine wahre Memme geworden. Es ist gerade mal Winterjackenwette und ich friere schon. Aber die Luft riecht nach Winter, mhmhhmh. Das macht es wieder wett. Und ich hätte auch beinahe wieder vergessen, wie schön es ist, sich in einen Schal zu kuscheln. Wünsche mir Heizpilz zu Weihnachten.

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