Was bisher geschah…

2011
09.28

Merle

(sprich: MääRRRRRLÄH), 22, studiert eigentlich Politik/Soziologie/Kommunikation in Düsseldorf, gerade unterwegs. Auf der andalusischen  Halbinsel Cádiz, wohnt in 800 Meter Luftlinie zum Meer, eine Nektarinenlänge zur Philosophischen Fakultät.

Weiß nicht genau, warum ihr immer so viel Glück in den Schoß fällt. Denkt sich: Psssst. Arme hinstrecken und das Glück regnen lassen.

Mini-Rückblick:

Will am liebsten Hermine Grangers Wunderbeutel für ihr Gepäck haben… [20 Kilo Funktion / Gewicht sparen]

Reise ins Ungewisse wird zu Ankunft auf Ferieninsel… [Llegada en Cádizneyland]

Wird aufgenommen von einem Romanheld… [Der heilige Mitbewohner]

Nutzt gleich spanische Nachbarschaftshilfe… [Carlo‘, mein Schlüssel und ich]

und startet die erste kleine Reise an den südlichsten Punkt, an dem sie je war… [Gibraltar-Fotostrecke]

Lässt sich von spanischen Vorlesungverzeichnis verwirren… [Ich will ’ne Sekretärin] und schafft es dann doch irgendwie… [Ich studiere Menschlichkeit / Uni-Fazit nach drei ersten Tagen]

Hostet ihren ersten Couchsurfer… [Die Rationalchoice-Theorie scheint widerlegt. Fast!] und ässt ihre Mitbewohnerin im Regen stehen… [Bisher keine versteckte Kamera entdeckt]

Genießt, sich selber zu beobachten… [Wind of Change]… und braun zu werden [Braun. Unpolitisch betrachtet.]

Stellt fest: Córdoba + Sevilla + Couchsurfing ist ein Abenteuer… [Córdoba / Sevilla ]

und: WG- Leben ist nicht immer so einfach… [WG en crisis / Wie viel ‚WG‘ hält ein Mensch aus?]

Die aktuellsten Einträge? [Hier.]

* * *

Welche Figuren treten auf?

Merle wohnt in einer 7er-WG mit…

Santa (Venezuela/ kann kochen, tanzen und zuhören, schimpft wenn Haare in der Dusche oder Teller in der Spüle sind und schläft Wand an Wand mit mir)

Camille (Liège, Belgien/ kann das R nicht rollen, wunderbar kochen und mit sehr wenigen Vokabeln und viel Körpereinsatz die besten Geschichten erzählen)

Oscar (Argentinien/ hat eigentlich irgendwas mit Wein studiert, momentan Inhaber einer Bar, in der wir natürlich Mitbewohner-Rabatt kriegen)

Tatiana (Ile de la Réunion/ ebenso Erasmus-Philosophin wie Camille und ich)

Fran (Barcelona/ hat noch nie Sellerie und Ingwer gesehen, und hält alles oberhalb von Cádiz für den „kalten Norden“)

El almidonado (geboren in einer Zigarettenpause um 5.00 Uhr morgens. Klaut Essen, spült sein Geschirr nicht ab und macht das Bad dreckig. Er war´s!!)

//ausgezogen// Christina (Texas, USA/ Englisch-Sprachassistentin in Puerto  Real, wir dürften ihrer Mutter nicht erzählen, dass sie heimlich Camilles Fleischzubereitung lieber mag als die aus Texas… warum sie trotzdem ausgezogen ist? Gefährliche Feinde! )

//ausgezogen// Vincenzo (Italien/ ist immer gut drauf und meistens schuld, wenn nicht abgespült wurde)

//leider nicht ausgezogen// ein paar Ameisen (Spanien/ wir sind zu gastfreundlich!)

 

Und… außerhalb der WG de fou:

Julia (Spanien, Barcelona/ aus WG gegenüber, klingelt jeden Tag zweimal mit Lebensenergie an meiner Tür, um mit mir einen Balkon-zu-Straße-Diaolog zu führen. Ziel nach sechs Monaten: jedes Wort von Julia – auch die verschluckten, gedachten und verlachten – verstehen)

Carlo(s) (Spanien, Cádiz/ mein Nachbar. Spricht gaditano (*Erläuterung ganz unten) als wäre es verboten, mit Ausländern castellano zu sprechen und hat laut meinen Erhebungen am offenen Fenster ein Klavier, weswegen ich wohl SEHR bald bei ihm klingeln muss)

Erasmusse (Austauschstundenten aus der ganzen Welt, sehr sehr viele Italiener und Deutsche, mit kleinem Abstand gefolgt von Franzosen und Amerikanern. Das ist jedenfalls die unqualifizierte These (Anwendung der qualitative Erhebungsmethode, genau falsch, ich weiß!) meiner letzten Wochen.)

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Erläuterungen:

*gaditano: Nomen oder Adjektiv für alles was aus Cádiz kommt: z.B Einwohner, Dialekt und sowas

Wie genau sich das ausdrückt? Dass Spanischlernende denken, das Gegenüber spricht Portugiesisch (ich übertreibe). Mein Lieblingslehrer Alberto drückte es so aus: „Gaditano ist rein ökonomisch gesprochen. Wir lassen einfach alles Überflüssige weg, hihi.“ Damit meint er nicht nur das ‚S’ am Ende oder mitten im Wort – aus „mas o menos“ wird „Maomäno“, aus „diez menos diez“ einfach „diämenodiä“- sondern auch ganze Wortenden, wenn der Satz länger ist. Und dann in doppelter Geschwindigkeit.

Herzlich Willkommen, Era’mu’!

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