Jeder Beginn einer Idee entspringt einer unmerklichen Verletzung des Geistes

schreibt Cioran in seinem Werk Die verfehlte Schöpfung. Und, ja, es mag stimmen, dass viel Kreativität durch Traumata oder Verletzungen freigesetzt wird. Vielleicht als eine Art von Mechanismus zur Bewältigung, der psychologisch durchaus zu erklären ist, doch handelt es sich wohl auch um nicht mehr als die literatisierte Form eines
Unterschichtenfernsehen, wenn es solche Blüten treibt.[Achtung, dies fällt bestimmt unter die Meinungsfreiheit]. Beiden gemein ist sicher nicht geringer Teil an Selbststilisierung oder Eigenmystifizierung, wie es in der Schriftstellerbranche üblich ist.
Auch der Autor dieser Zeilen kann sich davon nicht befreien, Cioran spricht, so oder so, mit diesen Worten Wahrheit aus. Auch wenn man den Absolutheitsanspruch nicht gelten lassen kann, nicht alle Schriftsteller sind traumatisiert und nicht alle Traumatisierten sind Schriftsteller. Oh, man stelle sich nur die Flut von Manuskripten vor, die die Verlage erreichen würde. Seiten um Seiten gefällter Bäume, mit Schweißtropfen und, entschuldigen sie diese platte Metapher, Blut, ganiert treffen sie haufenweise ein. Und die Hausfrauenpsychologie traumatisiert wiederum die Lektoren und schon rollt die Welle weiter. Wer je an die Übersättigung des Buchmarktes geglaubt hat findet hier seine Erfüllung.
Doch zurück zu Cioran. Diese Worte sind einer solchen Erfahrung entsprungen. Wie und was, dass spielt keine Rolle. Der Schmerz ist der Anfang, Die Worte die Heilung, eine unendliche Energie. Verzeiht die Stilisierung. Wenn ich etwas zu sagen habe, werde ich es aufschreiben.