Meine Ankunft in der ewigen Stadt

Schon während der Vorbereitungen auf mein Auslandssemester hatte ich von jedem, dem ich erzählte, dass ich in Rom studieren würde, gehört wie toll die Stadt doch sei. Genauso hatte ich in der Uni viel darüber gelernt, welche bedeutenden Werke und Bauten der Kunstgeschichte in Rom zu finden sind. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. So viel Geschichte an einem Ort muss überwältigend sein. Natürlich, von einigen Vorurteilen über die italienische Lebensweise geleitet, rechnete ich mit einem großen Chaos, welches aber zu meistern sein sollte.

Unmittelbar nach meiner Ankunft sollten meine Nerven auf eine erste Probe gestellt werden.
Ich hatte das Glück, dass meine Familie mich nach Rom fuhr – allerdings – mit dem Wohnmobil. Schon bei der Reise nach Rom lernte ich die italienische Fahrweise kennen, die in Rom auf die Spitze getrieben wird. Die Fahrt bis zu meiner WG war ein Abenteuer. Hupende Autos, verstopfte Kreuzungen, die Tram, Fußgänger und nicht zu vergessen die vielen Mopeds…
Zebrastreifen oder Ampeln gelten hier nur als gut gemeinter Ratschlag. Endlich in der richtigen Straße angekommen suchte ich vergeblich ein Klingelschild, doch ich fand es nicht. Also versuchte ich es mit einem Anruf auf dem Handy, was mangels ausreichender Italienischkenntnisse meinerseits scheiterte. Ich überprüfte meine Unterlagen, ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es bereits 15 Minuten nach dem vereinbarten Zeitpunkt war.

Wir warteten also und ich wurde zunehmend nervös.
Hatte irgendetwas nicht geklappt?
War ich falsch?
War irgendetwas faul?

Nein – Nach 60 Minuten warten kamen meine zukünftigen Mitbewohner entspannt mit dem Auto angefahren. Sie waren selbst in Urlaub gewesen. Ich war erleichtert und hatte meine erste Lektion gelernt:

Pünktlichkeit ist in Italien tatsächlich ein sehr dehnbarer Begriff.

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