‚Differential object marking in Spanish‘
Advanced B.A. seminar
Winter semester 2019-2020
Course description (in German):
Wenn wir uns die Argumentsyntax des Spanischen anschauen, fällt uns schnell eine Besonderheit ins Auge: Manche direkte Objekte werden mit der Präposition a markiert, die auch bei indirekten Objekten auftritt. Andere direkte Objekte treten jedoch ohne die Präposition auf. Ein solches Muster ist, sprachübergreifend betrachtet, kein Einzelfall: Wenn der Objektmarker nur an bestimmten direkten Objekten auftritt, jedoch nicht an allen, so spricht man von differenzieller Objektmarkierung (DOM). In diesem Seminar werden wir uns damit beschäftigen, wo im Spanischen DOM auftritt, und wie dieses Auftreten erklärt werden kann.
Neben der präpositionalen Objektmarkierung durch a weist das Spanische aber noch andere Muster von Ungleichbehandlung direkter Objekte auf. Mit dem Begriff “leísmo” bezeichnet man zum Beispiel die Verwendung des indirekten Objektpronomens le an Stelle des direkten Objektpronomens lo oder la, die in einigen Varietäten unter bestimmten Bedingungen möglich ist.
Um die behandelten Phänomene erklären zu können, werden wir uns semesterbegleitend einige wichtige Grundlagen in den Bereichen nominale Kategorien (Genus, Belebtheit, Definitheit, Spezifizität), Linking und Informationsstruktur erarbeiten.
Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf dem Spanischen. Wir werden jedoch dort, wo es sich anbietet, Daten aus anderen romanischen Sprachen zum Vergleich heranziehen.
Wir werden uns in diesem Seminar unter anderem mit folgenden Fragestellungen beschäftigen:
- Wie werden direkte Objekte im Spanischen markiert?
- Was ist differenzielle Objektmarkierung (DOM) und in welchen Formen tritt sie auf?
- Welche Unterschiede bestehen zwischen den romanischen Sprachen in Bezug auf Objektmarkierung?
- Was charakterisiert den leísmo, und und in welcher Beziehung steht er zu DOM?
- Welche anderen Phänomene der romanischen Syntax stehen mit DOM im Zusammenhang?