Session 1: Collaborative recall effects and extended identity generation in Twitter communication – The case to remember and to forget

Der zweite Vortrag der Session 1 „Collaborative recall effects and extended identity generation in Twitter communication – The case to remember and to forget“ wurde von Jurgis Skilters (University of Latvia) gehalten. Die Hauptannahme, auf der dieser Vortrag aufbaute, war, dass Individuen, die Twitter nutzen, ein „extended self“ innerhalb dieser Mikroblogging-Plattform generieren. Sie befinden sich dort online in einer Gruppe von Menschen, die nur „psychologisch real“ ist. Es zählt der Zyklus von Unterstützung und Feedback, undzwar mehr als das Posten von informativem, signifikantem Inhalt. Untersucht wurden im Hinblick auf „collaborative remembering“ die Tweet-Kategorien, deren Konnotationen, die Inhalte und die Zeiträume. Kategorien waren u.a. remembrance (past), out of mind, reminder, incomprehensible und remembrance (future). Bezüglich der Konnotationen der Tweets wurde festgestellt, dass diese überwiegend positiv waren, etwas weniger waren wertungsneutral und ein etwas kleinerer Anteil war negativ. Inhaltlich gesehen ist zu sagen, dass Emotionen im Erinnerungsprozess eine wesentliche Rolle spielen. Wie weit die Erinnerungen zurückliegen, hängt wiederum von der Wichtigkeit der Erinnerung ab. Das heißt das Erinnern ist erlebnisorientiert. Da die meisten Twitterfollower jedoch keine engen Freunde oder Familienmitglieder sind, sind die Tweets meist so formuliert, dass sie allgemein verständlich sind.

Dadurch, dass in sozialen Netzwerken Erinnerungen und Erlebnisse geteilt werden, werden die „collaborative recall effects“ ermöglicht. Die beteiligten Personen bauen sich durch die Tweets ein Gerüst ihrer individuellen Erinnerungen auf. Fazit: Dieses Gerüst gehört innerhalb dieses Netzwerkes zu der Identität dieser Person.

Nach Ende des Vortrages wurden noch einige Fragen gestellt, so z.B., ob es möglich ist, in einem Pub gesagt Wörter so zu analysieren, wie es bei tweets möglich ist. Herr Skilters kam jedoch zu dem Schluss, dass dies wegen der geringeren Wichtigkeit, sich an diese Aussagen zu erinnern, nicht vergleichbar ist.

Alles in allem lässt sich sagen: ein lehrreicher Vortrag über Erinnerungen in Twitter und seine Nutzer!

Die Präsentationsfolien finden Sie hier/ Presentation slides are here: pdf

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