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Besser etwas als gar nichts

Es ist keine leichte Zeit für Kulturschaffende. Theater und Konzertsäle sind seit Wochen unbesetzt, Festivals abgesagt, Kinos geschlossen, Dreharbeiten für Film und Fernsehen weitgehend unterbrochen. Mancher Künstler muss um seine Existenz bangen und staatliche Hilfe annehmen. Dass die Saison der Filmfeste durch die Corona-Krise verhindert wird, ist schade. Für umso mutiger halte ich die Entscheidung der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen die Veranstaltung stattfinden zu lassen – nur eben anders. Denn Not macht bekanntlich erfinderisch und etwas ist besser als gar nichts.

Meine Erfahrung im Besuch von Filmfestivals beschränkt sich auf das mediale Verfolgen der Geschehnisse und Preisträger der großen Feste in Cannes, Berlin und Venedig. Durch ein Praktikum bei der Film- und Medienstiftung NRW konnte ich Einblicke hinter die Kulissen der Filmwelt bekommen, die mich sehr interessiert und zumal auch fasziniert. Besucht habe ich bisher mehrfach das Filmfest Düsseldorf und stets gute Erfahrungen mit Kurzfilmen gemacht. Besonders gefallen mir dabei Genres wie Drama und Coming-of-Age.

In der coronalen Neusituation des Online-Festivals wird viel von dem verloren gehen, was Veranstaltungen wie diese ausmachen: das gemeinsame Erleben, miteinander in Kontakt treten, der Geruch von Popcorn, die Atmosphäre im Kinosaal. Es ist bedauerlich, dass diese Elemente wegfallen, aber ich denke es werden ebenso neue dazu kommen, und man wird als Zuschauer eine neu- und andersartige Erfahrung beim Filme schauen haben, die einem ohne diese Krise verwehrt geblieben wäre.

In der Auseinandersetzung mit der Website und dieser Neuform des Filmfestes mit Interviews als Videos und einem Blog, fällt mir vor allem die mangelnde Übersichtlichkeit und fehlende Suchfunktion auf. Als ordnungsliebender Mensch ein großes Manko, aber sicher auch für alle Chaosliebenden ist es nicht der benutzerfreundlichste Zustand.

Mit dem Blick auf die Kurzfilmtage Oberhausen bin ich vor allem gespannt auf gesellschaftskritische Formate wie die der Rubrik „Was ist los mit diesem Land?“ aber auch das Genre der Dokumentarkurzfilme, die mich sehr interessieren, ich bisher aber nur in längeren Spiellängen sah. Sehr gespannt bin ich außerdem auf die Gespräche mit Organisatoren, Filmschaffenden und Schauspielern und würde gern erfahren wie es für sie ist plötzlich nicht oder sehr arbeiten zu können.

Julia : )

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