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MuVis

Was macht ein gutes Musikvideo aus? Nachdem ich mir die ersten Musikvideos des Wettbewerbs angeschaut habe, finde ich diese Frage noch schwieriger zu beantworten als vorher. Ich hätte vielleicht gesagt, das Schaffen einer Atmosphäre, einer Stimmung, die sich dem jeweiligen Song unterordnet oder ihn ergänzt. Nun bin ich nicht mehr ganz so sicher. In den Musikvideos, die ich bis jetzt gesehen habe, dominieren clevere Ideen und experimentelle Ästhetiken – der Song rückt dabei fast in den Hintergrund, ist nur noch ein unterschwelliger Puls, der die Bilder begleitet.

Und kann man Musikvideos und Kurzfilme eigentlich wirklich voneinander trennen? Viele Kurzfilme wirken auf mich wie Musikvideos ohne Musik – oder nicht einmal ohne Musik, aber ohne einen zugeordneten Song. So etwa „Never look at the sun“, eine rhytmische Sequenz, eine Collage von Bildern und Impressionen, die in ihrer Ästhetik stark an moderne R&B Videos erinnert. Kategorisiert wurde dieses Werk aber als Kurzfilm. Umso mehr ich schaue, umso mehr sehe eine enge Verknüpfung zwischen den zwei Formaten, die sich vielleicht grundlegend nur in ihrer Zielsetzung unterscheiden (Einen Song zu promoten vs. ein eigenständiges Werk zum „Selbstzweck“ kreieren), wobei auch das diskutabel ist.

Am besten gefallen hat mir bis jetzt das Video zu „Introspection“. Vielleicht, weil es sich um eine simple, aber gut umgesetzte Idee handelt, vielleicht auch, weil mir das Musikstück am meisten zusagt oder weil Bild und Ton zu einem pulsierenden Ganzen werden, das eine hypnotische Wirkung entfaltet. So ganz trennen kann ich das nicht. Ich schaue weiter.

Was sind eure MuVi Favoriten?

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Berzah

Gestern habe ich die ersten Werke geschaut und bin dabei sehr unsystematisch vorgegangen. Ich habe mir wild Filme rausgepickt, die mich ansprachen, ohne auf die Herkunft zu achten, und einige kurze und längere hintereinander geschaltet. Ich muss ehrlich sagen, dass mich die ersten paar Werke nicht erreichen konnten, bei denen es sich aber auch hauptsächlich um experimentelle Formate handelte. Vielleicht habe ich ihnen nicht den nötigen Platz im Kopf eingeräumt, vielleicht braucht es doch den konsekutiven Ablauf des Programms, vielleicht brauche ich den abgedunkelten Raum des Kinos doch mehr als gedacht.

Doch dann: Berzah war der erste Film, der mich in seinen Bann gezogen und einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Möglicherweise dem leicht humorvollen Unterton geschuldet, vielleicht auch der schönen Szenerie – das Fernweh ist dieser Tage besonders groß! – auf jeden Fall hat mich Berzah, so abgedroschen es klingt, auf irgendeiner Ebene erreicht.

Es handelt sich um einen Mini-Episodenfilm, der uns drei kleine Ausschnitte aus einem heißen Sommertag in der Türkei zeigt. Auch wenn die drei Episoden – die einmal eine Hotelbesucherin, einen Vater mit seiner Tochter und einen Möbelpacker zeigen – keinen offensichtlichen Zusammenhang aufweisen, so verbindet sie ein Element: Endurance – for lack of a better german word. Aushalten trifft es nicht ganz. In der ersten Episode sehen wir eine von der Hitze geplagte Frau, die sich, die Haut schon ganz verbrannt, trotzdem noch in die Sonne legt und sich träge von einer Seite auf die andere wirft. Die Kamera zeigt dabei in unglaublich detaillierter und aufmerksamer Weise ihren Kampf mit der Hitze, den Schweiß auf der Stirn – man kann sie praktisch spüren, die gleißende Sonne.

Ähnlich verhält es sich mit den anderen Episoden, ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen. Die alltäglichen Herausforderungen, die die Protagonisten durchlaufen, werden für den Zuschauer spürbar, sensualisierbar, dass es einem fast unangenehm ist. Und trotzdem möchte man nicht wegschauen – eine interessante Erfahrung!

– Milena –

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Erster Eindruck der Webseite

Ich mache testweise mal einen ersten Eintrag 🙂 Ich hatte bereits mit meinem Festivaltagebuch begonnen, bevor wir uns getroffen haben. Ich habe meine ersten Eindrücke zum Design und Aufbau notiert.

Der erste Eindruck des Blogs

Mir gefällt die Ästhetik mit den 9.99€ Preisschildern, die an Sale-Aktionen erinnern. Es ist sicherlich beabsichtigt, dass man diese Assoziation herstellt – man hätte ja auch der Einfachheit halber auf 10€ gehen können. Im ersten Moment war ich davon irritiert – ich dachte, es handele sich um ein Element aus einem der Filme bzw. um ein künstlerisches Stilmittel, nicht um den Eintrittspreis. Auch habe ich intuitiv gedacht, dass die großen Bilder, die man zuerst sieht, mir die Filme präsentieren.

Die Aufteilung in „Sektionen“ und „Programm“ und dann nochmal in ein Festivalmagazin empfand ich zunächst als irritierend, erscheint mir aber mittlerweile sinnig. Die Sektionen (auch wenn mir dieses Wort unpassend erscheint – normalerweise würde man von Kategorien sprechen) liefern noch keinen Überblick über den Programmablauf. Das tatsächliche Programm ist ja auch bei Festivals häufig etwas, das erst kurz vorher veröffentlicht wird, da es mit vielen (üblicherweise) räumlichen und logistischen Fragen verbunden ist. Schaut man sich die Sektionen an, so ergibt die unübliche Benennung durchaus Sinn, da es sich nicht um eine Unterteilung in Genres handelt, sondern in Herkunft. Diese Entscheidung finde ich gut, denn so werden Filme nicht in Genres gezwängt, was bei Kurzfilmen ohnehin schwierig sein dürfte, und müssen nicht mit einer bestimmten Erwartungshaltung des Publikums kämpfen.

Das violett-rote Farbedesign, was man auf der Frontpage des Blogs sieht, gefällt mir gut. Es sticht ins Auge und folgt der aktuell sehr populären Mischung von „Trash“ Elementen und Kunstelementen, in diesem Fall den Filmstills. Gut finde ich auch den Graffiti Schriftzug „online“, der passenderweise wirkt als hätte ihn jemand nachträglich dorthin vandaliert – wie es gewissermaßen auch ist. Ähnlich macht es auch die Werbekampagne des Schauspiels Köln. Schade finde ich allerdings, dass sich dieses Design nicht über die gesamte Webseite erstreckt und immer wieder zu finden ist – damit würde ein kohärenteres Bild des diesjährigen Festivals entstehen. Die einzelnen Seiten wirken vergleichsweise leer und weiß. Beim Filmfestival Cologne finde ich zum Beispiel schön, dass immer ein Filmstill als das Aushängeschild des Festivals genommen wird uns sich überall wiederfinden lässt. So entsteht eine Identifikation des jeweiligen Festivals über ein einzelnes Bild, spezifisch für das jeweilige Jahr. Ein wiederkehrendes Element, was jedoch jedes Jahr ein anderes ist. Ansonsten gefällt mir die Webseite aber gut. Es dauert ein bisschen, bis man sich orientiert zwischen den drei Blöcken aus „Festivalinfos“, „Pressemittelungen“ (deren Relevanz ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen kann) und Blogeinträgen darunter. Nach dieser Orientierung bietet der Blog aber einen Raum mit vielen interessanten Links und Hinweisen.

Milena