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Das Folgende habe ich gerade auf Facebook gepostet. Und dann dachte ich, es kann auch hierher ‚ziehen‘. Ich merke natürlich, dass ich – altersmäßig und professionell ‚deformiert‘ – mit Vielem und Vielen in Oberhausen verbunden bin. Einige der Filmemacher*innen kenne ich seit ihrem Studium, viele begleiten mich – und ich sie – in meiner Arbeit als Kuratorin und Autorin seit Jahren. Eines meiner Hauptthemen ist ja die kritische Migrationsforschung. Promoviert habe ich über Kino und die Perspektiven der Migration. Nicht zufällig daher, dass auch diese im Folgenden genannten Filmemacher*innen mir seit langem vertraut sind, dass wir öfter mal zusammen gearbeitet haben. Daher dieser folgende Eintrag, nicht ohne Pathos:

„Cana Bilir-Meier und Sylvia Schedelbauer side by side im Dritten Programm „German Competition“ bei den Kurzfilmtagen Oberhausen, unterbrochen von sehr schönen Gesprächen mit Gaby Babic. Ich bin ganz angerührt! (Ehrlich gesagt, sind mir Schauer den Rücken runtergelaufen).
Canas „This Makes Me Want to Predict The Past“ habe ich auch letztes Jahr in Hamburg installiert gesehen, aber es haben sich durch das Gespräch und das erneute (anders fokussierte) Sehen nochmal neue Perspektiven aufgetan. Danke auch an den Hamburger Kunstverein (meien ehemalige Kuratorinnenkollegin, Bettina Steinbrügge) für diese erste (?) Einzelausstellung der Arbeiten von Cana. Besonders die Hefte Ihrer Mutter sind mir sehr im Gedächtnis geblieben. Als Medienwissenschaftlerin und Migrations/Rassismusdenkerin war die Ausstellung aber sowieso food for thought. Und ohne Oberhausen und Madeleine Bernstorff hätte ich Cana nie kennen gelernt, eine ebenso wesentliche und anhaltende Begegnung wie mit Sylvia. Auch wenn mir nicht alle ihrer Arbeiten gut zugänglich sind – insbesondere in den letzten Jahren kommen sie mir immer näher (crawling under my skin). Für mein Denken war Sylvias Arbeit aber immer sehr wichtig – eine der Künstler*innen, die mich seit Jahren begleiten. Als ein Film von Sylvia bei Mubi lief, das war mein Mubi turning point. Vorher (und manchmal auch jetzt) war ich oft eher so … naja… von der Auswahl bzw den Filmtexten dazu (das bleibt, mit deren Tonalität werde ich selten richtig warm). Und jetzt – „Labor Of Love“. Schauen! Nicht zuletzt um diese ewigen Technofantasien zu hinterfragen, dass VR Immersion ermöglicht, die sonst nicht gegeben sei. Well – „Labor Of Love“ ist ganz genaues Hineinziehen. Etwas, woran Sylvia seit langem arbeitet (kann man in den letzten Jahren in Oberhausen nachvollziehen). Liebe als Abstraktion und damit sehr präzise Konkretion.“

Von nannahei

Prof. Medienkulturwissenschaft (in Vertretung) seit April 2020

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