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Tiere und andere Arten

… ich komm zwar vom Experimentalfilm & der Videokunst, aber ich mag auch Gegensätze. Actionfilme. Oder eben auch – Tieranimationen. Als Kind habe ich Biene Maja geguckt (die japanisch-deutsche Serie von 1975, da durfte Maja noch pummelig sein). „Die Winzlinge“ mochte ich sehr (basierende auf die frz Serie „Minuscule„) Das Programm 3+ fängt mit so einem Film an: „Der kleine Vogel und die Bienen“. Den habe ich jetzt tatsächlich schon drei Mal angesehen. Die Animation (also die Hintergründe) erinnert mich ein bisschen an die Kinderbücher von Leo Lionni. Und der scheinbar flugunfähige Vogel an den fast ausgestorbenen neuseeländischen Kakapo. Über den Douglas Adams in „Die letzten ihrer Art“ so lakonisch (oder doch einfach nur komisch?) geschrieben hat: „Unter all diesen Vögeln ist der Kakapo der seltsamste. Na schön, wenn man genau darüber nachdenkt, ist wohl auch der Pinguin ein ziemlich sonderbares Geschöpf, nur ist er auf irgendwie robuste Art sonderbar und bestens an die Umgebung angepaßt, in der er lebt, was man vom Kakapo nicht behaupten kann. Der Kakapo ist ein Vogel in der falschen Zeit. Wenn man einem von ihnen in sein großes, rundes, grünlichbraunes Gesicht sieht, wirkt er auf so heitere, unschuldige Art ahnungslos, daß man ihn am liebsten drücken und ihm sagen möchte, daß alles wieder gut wird, obwohl man weiß, daß das wahrscheinlich nicht stimmt.

Der Kakapo ist ein extrem dicker Vogel. Ein durchschnittlicher, ausgewachsener Kakapo wiegt zwischen sechs und sieben Pfund und kann mit seinen Flügeln bestenfalls ein bißchen herumwackeln, wenn er fürchtet, über irgendwas zu stolpern – aber Fliegen ist mit den Dingern vollkommen ausgeschlossen. Traurig ist nur, daß der Kakapo anscheinend nicht bloß vergessen hat, wie man fliegt, sondern zudem vergessen hat, daß er vergessen hat, wie man fliegt. Ein ernstlich beunruhigter Kakapo bringt es zwar fertig, auf einen Baum zu flitzen und von oben abzuspringen, fliegt aber dann wie ein Stein und landet als wenig eleganter Haufen am Boden.“

Von nannahei

Prof. Medienkulturwissenschaft (in Vertretung) seit April 2020

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