Ein Sommerabenteuer in Triest

Hallo Leute!

Herzlich Willkommen zum Podcast des romanistischen Instituts der Heinrich Heine-Uni! Ich bin Gabriella, studiere Anglistik und Romanistik und heute möchte ich euch ein wenig über Präpositionen im Italienischen erzählen.

Aber erstmal:

Wenn ihr eine neue Sprache lernt, dann wisst ihr bestimmt, dass es manchmal nicht so einfach ist, die Grammatik zu verinnerlichen und richtig anzuwenden. Man vergisst ein „accento“, es schleichen sich „falsi amici“ in den Satzbau ein, oder man vergisst wieder einmal, welche Präposition verwendet werden muss.

Heute möchte ich deshalb eine kleine Sommergeschichte erzählen und euch somit drei Präpositionalkonstruktionen näherbringen. 

Siete pronti? 

Vor einigen Jahren habe ich endlich wieder meine beste Freundin getroffen, die in Triest studiert. „La cittá di Trieste“, die Stadt Triest ist die Hauptstadt der Region Friaul-Julisch Venetien. Die Präposition „di“ wird hier benutzt, um eine Sache oder eine Person, in diesem Fall die „cittá“, also die Stadt, näher zu bestimmen. Wir bestimmen hier also, um welche Stadt es sich genau handelt.

„La cittá di Trieste“ ist bekannt für einige sehenswerte Orte, unter anderem der Platz der Einheit Italiens, die Mole und der Hafen sowie das Schloss Miramare.                                  Eine Woche lang haben meine Freundin und ich Triest erkundigt, haben einen Tagestrip nach Múggia gemacht und ganz viel gelato gegessen. Vor allem eine kleine Eisdiele hatte es uns damals angetan, welche leckeres hausgemachtes Eis hergestellt hat. Wir beide haben uns für das „gelato alle fragole“, also Erdbeereis, entschieden. Da wir hier nach der Präposition einen bestimmten Artikel brauchen, verbinden wir die Präposition „a“ mit dem bestimmten Artikel im Plural, also „le“. „Alle“ wird hier benutzt, um die Geschmacksrichtung oder auch die Hauptzutat des Eises zu definieren, also „fragole“, beziehungsweise Erdbeeren.  

Mit unserem „gelato alle fragole“ konnten wir am Molo Audace den Sonnenuntergang genießen und planten unsere weiteren Tage in der sonnigen Hafenstadt.

Übrigens, im Frühjahr sammeln sich Quallen, sogenannte Lungenquallen am Hafen von Triest an. Manchmal werden es so viele, dass man sogar von Quallenblüten sprechen kann. Also, Augen auf bei eurem nächsten Triest Urlaub!

Unser nächstes Ziel war das Schloss Miramare.

Zu diesem Schloss hat es meine Freundin und mich an einen warmen Sommertag im August geführt. Nach einer Reise entlang des „Lungomare“, so heißen Strandpromenaden im Italienischen, konnten wir schon das wundervolle, weiße Schloss sehen, welches sich auf einer Felsenklippe über die Adria erstreckt. Tatsächlich bedeutet Miramare so viel wie Meeresblick, und genau diesen Meeresblick konnten wir an jenem Tag genießen. Das Schloss wurde im Jahr 1856 für Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich und seine Ehefrau Charlotte von Belgien in Auftrag gegeben. Heute dient das Schloss Miramare eher als öffentliches Museum und ist ein wichtiger Teil Triests.

 Aber kommen wir zurück auf den August. „Il mese d’agosto“, der Monat August, spielt in Italien eine sehr wichtige Rolle. In diesem Monat finden wir den Ferragosto, den katholischen Feiertag Maria Himmelfahrt, der am 15. August fällt. Zugleich ist es auch der heißeste Tag des ganzen Sommers und läutet gleichzeitig die Sommerwende ein. Im Begriff „d’agosto“ versteckt sich die Präposition „di“. Genau wie in „la cittá di Trieste“, verdeutlicht „di“, um welchen Monat es sich genau handelt. Da der August, also „agosto“ mit einem Vokal beginnt, schreiben wir statt „di agosto“, „d’agosto“, also d mit Apostroph.

An diesem Tag nimmt sich fast ganz Italien frei und verbringt Ferragosto am Strand, in den Bergen oder auf dem Land, wo man mit Familie und Freunden Zeit verbringt und den Tag genießt. Der Ferragosto ist fest verankert und fester Bestandteil im „mese d’agosto“ in Italien.

Ich habe diesen besonderen Tag mit der Familie meiner Freundin auf dem Land verbracht. Wir saßen um ein Lagerfeuer, grillten und erzählten uns witzige Geschichten. So neigten sich die letzten Tage in Triest dem Ende zu. 

Das war meine sonnige und aufregende Woche „nella cittá di Trieste“ „nel mese d’agosto“. Ich hoffe, euch hat meine kleine Sommergeschichte gefallen. Und wer weiß, vielleicht sitzt ihr bald auch mit einem leckeren „gelato alle fragole“ am Molo Audace und beobachtet den Sonnenuntergang und das schimmernde Meer.

Ich verabschiede mich an dieser Stelle, aber wenn ihr mehr hören wollt, klickt euch doch mal durch die weiteren Folgen dieses Podcast! Viel Spaß e a presto!

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