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Die Schwierigkeiten des Filmemachens unter Corona-Schutzmaßnahmen…

So erfreulich es auch ist, dass in einigen Bundesländern wieder gedreht werden kann, nach langem Bangen und existenziellen Nöten vieler Filmschaffender, so schwierig sind allerdings die Bedingungen und Umstände, unter denen die Dreharbeiten wiederaufgenommen werden dürfen.

In den vergangenen Tagen war in der Presse zwar oftmals von den Problematiken zu lesen, mit denen Schauspielende, Drehbuchschreibende und Regieführende derzeit konfrontiert sind, da alles auf den notwendigen Mindestabstand zugeschnitten geschrieben und umgesetzt werden muss, doch auch für andere Berufsstände des Filmschaffens gestaltet sich das Arbeiten derzeit recht kompliziert. So dürfen Maskenbildner*innen und Mitarbeitende der Kostümabteilung den Mindestabstand verständlicherweise nicht unterschreiten – sie sind gezwungen daneben zu stehen und anzuleiten, was sich wirklich merkwürdig anfühlt, wenn man es doch gewohnt ist stets selbst Hand anzulegen.

Auch in der Kameraabteilung führen die neuen Richtlinien zu starken Einschränkungen, so soll der gebotene Abstand durch die Verwendung von Teleobjektiven korrigiert werden – Nähe wird nach den Richtlinien nun im Schnitt, oder mit optischen Tricksereien erzeugt. Wie die Realität aussieht, führt Regisseur Dominik Graf in einem Artikel der Süddeutschen mit dem Titel Dreharbeiten unter Pandemie-Bedingungen:“Filmen braucht Intimität“ aus, in dem er zur Umsetzung einer Kussszene nach den Corona Arbeitsschutzstandards der Berufsgenossenschaft folgendes anmerkt:

„Wenn ich hier am Rosenheimer Platz einen Kuss inszeniere, bei dem ich die Schauspieler zwei Meter voneinander weg positioniere, muss ich die Kamera am Weißenburger Platz aufstellen, damit es so aussieht, als würden die halbwegs eng voreinander stehen. Es dauert eine halbe Stunde, um das einzurichten, der Schärfenzieher wird wahnsinnig, und am Ende würden die Zuschauer doch merken, dass da was nicht stimmt.“

Als Alternative stehen Vorgaben im Raum, nach denen sich Schauspielende, die sich beim Dreh dann doch nahekommen müssen, zuvor fünf Tage lang in Quarantäne begeben sollen…

So ist es mit vielen der Empfehlungen, die in der von der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse herausgegebenen Branchenspezifischen Handlungshilfe, hier speziell für Filmproduktionen, zu lesen sind – allein der gebotene Mindestabstand und die Vorgaben für die Anzahl der Personen pro Quadratmeter sind unter Realbedingungen und in Abhängigkeit vom jeweiligen Motiv an vielen Sets schwerlich einzuhalten und wirbeln Zeit- und Drehpläne ordentlich durcheinander.

Es bleibt zu hoffen, dass sich Drehbücher nun nicht wieder in Richtung Heimatfilm bewegen, dass Filmschaffende durchhalten, dass diejenigen, die noch nicht wieder arbeiten können nun endlich staatliche Hilfe erhalten, bei der sie nicht durch jegliche Raster fallen und vor allem, dass der in der Filmbranche übliche geforderte Idealismus nicht allzu sehr leidet, denn gerade für den Kurzfilm ist dieser unabdingbar – viele von uns drehen in dieser Sparte oftmals ehrenamtlich oder auf Rückstellung und es wäre nicht auszudenken, wenn wir diese Herzensprojekte nicht weiter vorantreiben und unterstützen könnten…

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„Systemrelevant“?

„Systemrelevant“ ist jetzt schon für mich potenzieller Anwärter auf das Unwort des Jahres. Ich tue mich jedenfalls schwer mit dieser Zuordnung. Wer entscheidet was „systemrelevant“ ist? Für welches „System“ überhaupt? Möchte ich überhaupt, dass besagtes „System“ weiter funktioniert?

Ich musste jedenfalls im Kontext der Kurzfilmtage wieder über diesen Begriff nachdenken. Der Kulturbereich scheint ja nun jedenfalls nicht zu den sogenannten „systemrelevanten“ Branchen zu gehören. Nicht, dass mich die Vernachlässigung eines so wichtigen Bereichs wundern würde… aber erschreckend ist es doch, wie sehr die öffentliche Diskussion diesen Bereich bisher weitestgehend ausspart.

Um den Bogen jetzt zu den Kurzfilmtagen und meinem Fazit zu spannen:

Viele der gesehenen Filme haben für mich nochmal die gesellschaftspolitische Bedeutsamkeit des Films, und auch im speziellen des Kurzfilms, deutlich gemacht.

Ob beispielsweise „Dunkelfeld“, „I signed the petition“, „Shepard“ oder „This Makes Me Want to Predict the Past „… die Filme verhandeln kritisch und teilweise provokativ gesellschaftlich relevante Themen. Themen, die sonst gerne im Alltag ausgeklammert werden, bei denen lieber wegschaut wird, weil es unbequem ist sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Ich bin sehr froh, dass die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen es geschafft haben, diesen Filmen auch dieses Jahr unter diesen widrigen Umständen eine Bühne zu bieten. Durch die Gespräche mit den Beteiligten des Festivals hat man ein wenig ein Gefühl dafür bekommen, wie viel Kraft und Herzblut bei diesem Unterfangen eine Rolle gespielt haben muss.

In diesem Zusammenhang finde ich auch wirklich nochmal den Preis für den Festivalpass erwähnenswert! Verglichen zu anderen Onlinefestivals zur Zeit war dieser nämlich wirklich ein Schnäppchen und hat vielen Menschen (gerade im Hinblick auf die finanziellen Nöte zur Zeit) einen Zugang ermöglicht. Respekt dafür!

Ich muss mich Nina anschließen, wenn es um den direkten Vergleich zwischen Onlinefestival und Kinofestival geht. Eigentlich lassen sich diese beiden Formate auch nicht wirklich vergleichen… Abgesehen vom Austausch und den ganzen Stimmungen, die man so einfängt und auf die ja schon eingangen wurde, habe ich auch oft diese Kompromisslosigkeit, die ein Kinosaal bietet, vermisst: Alles ist darauf ausgelegt, sich nur auf den gezeigten Film zu konzentrieren. Einer, der seltenen Momente, in denen das Handy ausgeschaltet ist – niemand stören kann – keine anderen Verpflichtungen, die theoretisch jetzt auch erledigt werden können. Dieses kompromisslose Abtauchen habe ich fast am meisten vermisst…!

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Schöne neue Welt

Fünf Tage ist es her, da haben die Regisseure der verschiedensten Kategorien ihre Auszeichnungen erhalten. Fünf Tage um nochmal in Ruhe das Gesehene zu reflektieren..

Tja was soll ich sagen. Meine anfängliche Skepsis darüber, ob ein online durchgeführtes Filmfestival an ein regulär stattfindendes Filmfestival ran kommt, hat sich bewahrheitet. Obwohl ich wirklich der ganzen neuen Situation aufgeschlossen begegnet bin und mir verschiedene Sektionen und auch Blogs durchgelesen habe, hat es mich einfach nicht gecatched.

Es lag nicht an den Filmen selbst, denn die waren durchaus interessant, vielfältig und haben mir teilweise auch ein neues Verständnis von Filmen gelehrt. Demnach lag es vermutlich einfach daran, dass man nicht, wie normalerweise üblich, in einem Kinosaal oder einem festlich geschmückten Saal saß. Stattdessen saß man einfach zu Hause auf seiner Couch oder gar an seinem Schreibtisch – der unter Umständen auch noch unaufgeräumt war…

Was mir aber am meisten gefehlt hat um die Festivalstimmung hervorzurufen, und daran kann kein Online-Tool etwas ändern, ist der direkte Austausch nach und vor allem auch während des Films mit den anderen Zuschauern. Sitzt man zusammen in einem Saal, erkennt man doch an der Körperhaltung des Sitznachbarn oder dem zustimmendem Gemurmel des Publikums, ob der Film der breiten Menge gefällt oder eher nicht. Hier saß ich aber alleine zu Hause, hatte niemanden der die Filme mit mir gesehen hat, oder mit dem ich mich direkt danach darüber unterhalten konnte…dabei ist das für mich DER zentrale Punkt bei einem Filmfestival. Wie seht ihr das? Wie waren eure Erfahrungen damit? Seht ihr das ähnlich wie ich, dass es zwar wirklich Spaß gemacht hat und eine Erfahrung war, die man erstmal gemacht haben muss, aber letztlich nicht das Gleiche wie sonst ist?

An dieser Stelle darf man aber natürlich nicht außer Acht lassen, dass die Organisatoren der Kurzfilmtage Oberhausen vor einer besonderen Hürde standen. Das Festival in so kurzer Vorbereitungszeit in ein Online-Festival zu verwandeln und dann auch noch in eines, was so gut und vielfältig funktioniert – abgesehen von den anfänglichen Startschwierigkeiten, ist einfach bewundernswert! Chapeau und danke für diese hoffentlich einmalige Erfahrung!

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MuVi’s mit Abstand betrachtet

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich nie so richtig mit Musikvideos beschäftigt habe, geschweige denn damit sie als Kurzfilm zu betrachten. Klar ich bin ein Kind der 90er und mit VIVA und MTV aufgewachsen und die Sender liefen teilweise den ganzen Tag im Hintergrund. Trotzdem habe ich nie so richtig die Kunst die dahinter steckt oder gar den Sinn dahinter – abgesehen davon den Song zu promoten, verstanden.

Doch während unserem Gespräch mit Frau Manstetten wurde mein Interesse an den MuVi-Kurzfilmen geweckt.Also schaute ich mir einige MuVi’s an und ich weiß bis heute nicht, was ich davon halten soll. Das Video, indem gezeigt wird, wie ein Wackeldackel entsteht ist für mich nach wie vor kein Musikvideo. Ich bin noch heute der Meinung, dass bei einem Musikvideo die bildliche Ebene mit der physischen Ebene des „Protagonisten“ irgendwie verbunden oder einher gehen muss. Doch hier hatte ich eher das Gefühl, als ob ich mir einen kurzen Clip über die Entstehung eines Wackeldackels bei YouTube ansehe, und der lediglich mit Musik statt mit Moderation unterlegt wurde.

Anders empfand ich es beispielsweise bei dem Lied Introspection. Hier hat für mich alles gepasst. Die Bewegungen der Tänzer, oder die Animationen im Hintergrund waren synchron mit dem Takt der Musik. Bei diesem Lied hatte ich (ich glaube zum einzigen Mal, abgesehen von dem Deichkind Song Wer sagt denn das? das Gefühl, die Bilder begleiten bzw. verstärken die Intention des Songtextes. Weshalb dieser MuVi mir am besten gefallen hat.

Abschließend möchte ich festhalten, dass diese Sektion alles in allem interessant anzusehen war. Vielleicht hat sich auch meinen Blick auf Musikvideos im Allgemeinen etwas verändert – und zwar dahingehend, dass ich offener für Neues werden sollte und es nicht immer der bekannte 0815 Clip sein muss. Ich bin gespannt wie sich dieser Gedanke auf zukünftige Videos/Clips auswirkt!

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Animierte Ferne

Eigentlich wollte ich die Filme sehr strukturiert ansehen. Nach dem gründlichen Studieren des Programms entstand ein ausgeklügelter Plan, in dem jeden Tag etwa fünf Filme angeschaut werden soll und jede Sektion und Filmlänge gleichermaßen vertreten ist.

Wahrscheinlich ist es ein gutes Zeichen, dass es anders kam. Einige Filme fesselten, andere nicht. Einige interessierten, andere langweilten am Ende eher. Einige wurden komplett geguckt, andere nach den ersten 2 Minuten abgebrochen. Meine Erfahrung des Filme Schauens lässt sich am Ende in zwei Hauptgenregruppen aufteilen: Kinderfilme und solche mit einem geografisch möglichst weit entfernten Setting.

Die Kinderfilme des Festivals haben mich begeistert! Dabei auffälligerweise vor allem französischsprachige wie ‚Le Poisson Fidèle‘(eine Immersion in das Spiel dreier Geschwister mit einem Fisch), ‚Mijn Label‘(kurz, aber für jeden identifikatorisch: ein kleiner Junge wird auf dem Schulhof geärgert, weil ein Schild um seine Hals seinen Autismus verrät, die Moral der Geschichte: jeder hat sein Päckchen zu tragen, auch oder vielleicht besonders die fiesen Kinder) ‚Têdart‘ (über Konsequenzen, Eifersucht, Zweifel und das Thema Adoption) und ‚Coer Fondant‘(wahnsinnig schön animierter Film über Zuversicht, Mut, Freundschaft, Selbstlosigkeit und Schokokuchen). Aber auch ‚Der kleine Vogel und die Bienen‘ war herzallerliebst anzusehen.

Allerdings kam die Frage auf, wie schon sehr oft: wieso ist der Anteil der animierten Filme im Kinder- und Jugendgenre so viel höher als bei Filmen für eine ältere Zielgruppe? Möchte man damit die Phantasie anregen und märchenhafte Geschichten erzählen? Mit den heutigen technischen Möglichkeiten sollte das doch auch in Realverfilmungen möglich sein. Ist der Dreh mit Kindern als Protagonisten zu aufwändig? Vielleicht hat einer von Euch eine Antwort?

Zur zweiten Art meiner Lieblingsfilme in Oberhausen zählen ‚Ayana ‘ (die 8Jährige Ayana aus Kyrgyzstan will Wrestelerin werden), und ‚Shepherds‘ (über ein Hirtengefängnis in Lesotho, am Ende zurecht zweifach ausgezeichnet). Nach dem Abweichen des ursprünglichen Plans und der intuitiver werdenden Auswahl habe ich mich zunehmend nach dem abgebildeten Screenshot gerichtet. Interessanterweise wirkte alles besonders sehenswert, was nach warmen südlichen Ländern aussah. Filme sind eine großartige Möglichkeit andere Kulturen zu besuchen ohne sich vom Kinosessel (oder hier vom heimischen Sofa) hochbequemen muss. Aufgrund der coronalen Beschränkungen und vorübergehende Schließung der Grenzen scheint auch bei den größten Stubenfliegen das Fernweh einzusetzen.

Julia 🙂

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Ganz Neues von der Phasenfront (in Anlehnung an Monika Rincks Theoriecomic zu den Unproduktiven Phasen, 1998)

Kann man, muss man jetzt Filme machen? Eigentlich alle toll, die Beiträge. Aber den hier muss ich verlinken, Brenda Lien: https://www.kurzfilmtage.de/blog-festival-2020/details/news/kann-und-muss-man-jetzt-filme-machen-brenda-lien/?no_cache=1

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problematisch

Der erste Film, der mir wirklich Unbehagen bereitet, ist Cuckoo Roller (Paddy Hay, Australien 2019, 15min) im Programm 6 des Internationalen Wettbewerbs. Obdachlosigkeit & Psychische Erkrankungen sind eng verzahnt – die zunehmenden sozialen Härten (den Abbau des Sozialsystems, die Verschärfungen auf dem Wohnungsmarkt usw.), die sowohl Wohnungslosigkeit als auch psychische Krankheiten hervorbringen (siehe z.B. das Interview mit einem Arzt der Charité in Berlin). Was der Film macht – ist das nicht übergriffig? Poverty Porn? Oder macht er etwas sichtbar? Er ist nicht dokumentarisch. Aber wenn die Figuren so geschrieben sind, ist das nicht dennoch voyeuristisch? Mir macht er jedenfalls großes Unbehagen.

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Kinder- und Jugendfilme

Ich muss gestehen, ich bin sehr lange bei den Beiträgen zu den Kinder- und Jugendfilmwettbewerben hängengeblieben. Sie waren das Erste, was mir auf der Seite angezeigt wurde, und nach ein paar Filmen konnte ich mich einfach nicht mehr von ihnen losreißen. Ich finde es unglaublich interessant zu sehen, wie Filmemacher_innen Geschichten erzählen, die spezifisch an Kinder und Jugendliche gerichtet sind. Und in einer Medienwelt, in der wie ich finde Kindern und Jugendlichen regelmäßig zu wenig emotionale Intelligenz und Medienverständnis zugetraut wird, war ich sehr beeindruckt von den verschiedenen Filmbeiträgen. Meine Favoriten für Kinder waren En route (eine niederländische Produktion, in der aus der Perspektive eines jungen Mädchens erzählt wird, die zum ersten Mal versteht wie arm ihre Familie ist), Têtard (ein französischer Animationsfilm, in dem auf schwierige Themen wie Adoption und Eifersucht eingegangen wird) und Baile (eine brasilianische Produktion über ein junges Mädchen und ihre Beziehung zu ihrer Familie und der Außenwelt). Bei den Filmen für Jugendliche stachen für mich vor allem I’m Not Your F***ing Stereotype (ein thailändischer Film, in dem auf sehr medienbewusste Art die Probleme eines muslimischen Mädchens in Bangkok erzählt werden) und Wan Ru Yan Huo (Like Fireworks) (ein taiwanischer Film, der einen intimen Einblick in die Beziehung zweier Schülerinnen bietet). 

All diese Filme stellen komplexe und teilweise schwierig zu erklärende Situationen und Probleme dar – Armut, Eifersucht, der Umgang mit kranken Familienmitgliedern, Rassismus und emotionale Verbundenheit. Sie scheuen nicht davor zurück, diese Themen nicht nur Kindern zu zeigen, sondern sie explizit an Kinder zu adressieren. Ich finde, dass die Filmemacher_innen dabei eine wunderbare Leistung vollbracht haben, die genannten Filme (und auch andere) haben beim Anschauen die eine oder andere Träne hervorgelockt und definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich stimme der Idee hinter den Kinder- und Jugendfilmwettbewerben zweifelsohne zu –  „Dahinter steckt die Überzeugung, dass Kurzfilme ein hervorragendes Medium sind, um Kinder und Jugendliche an neue und herausfordernde Themen und  Ausdrucksformen heranzuführen“ (https://www.kurzfilmtage.de/festival/sektionen/kinder-jugendfilm). Die genannten Filme schaffen es, komplexe Themen auf verständliche, aber nicht zu simplifizierte Art zu erzählen, und ich denke, dass sie ein unglaubliches Potenzial haben, Kinder und Jugendliche dazu anzuregen über diese Phänomene in ihrem eigenen Leben und ihrer Umwelt nachzudenken. 

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und dann noch etwas Text

Die Ausgabe 22 der Zeitschrift für Medienwissenschaft ist gerade erschienen. Es geht um’s Format. Laura Walde schreibt darin über den „Kurzfilm als (kleines) Format“. Ich hab’s noch nicht gelesen, aber quasi als Eintrag in meine ewig wachsende To-Do-Liste verlinke ich den Aufsatz hier (pdf gibts gratis): https://www.zfmedienwissenschaft.de/heft/text/der-kurzfilm-als-kleines-format

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(gem)einsamkeit

Doorkeeper
Dieser Film hat mich sehr an das Bleiben in bzw. Verlassen der Komfortzone erinnert. An die unterschiedlichen Eigenschaften zweier Räume. An Einsamkeit und auch an Panik, die aufkommt, sobald man sich einer unbekannten Menschengruppe annähert. An die vorgetäuschte Beschäftigung durch den Protagonisten, der eine Zeitung mit leeren Seiten liest.

We are living monuments
Dieser Film ist wirklich nicht einfach zu verdauen. Ich fühle mich betroffen, nachdem ich von einem weiteren Beispiel erfahren habe, durch das Frauen auf dieser Welt Opfer wurden. Ein Monument soll errichtet werden – zum Andenken an die im Jahr 2017 (innerhalb von drei Monaten!) 23 ermordeten Frauen in Uganda. Warum diese Anfrage abgelehnt wird? Weil das Monument für Frauen bestimmt war. Sollen Frauen unterstützt werden, dann in anderer Form, nicht durch ein Monument. So zeigt für mich der Titel, dass nun die lebenden Frauen zu Monumenten geworden sind und an ihre ermordeten Mitmenschen erinnern. Die voyeuristischen Fotografien und Videoaufnahmen stellen gleichzeitig die ökonomische Lage des Districts dar. Die Off-Stimmen wiederholen dieselben Gedanken: fehlender Schutz und Respekt, fehlende Wertschätzung, Machtlosigkeit.
Der Film ist zu Ende und ich werde an die traurige Realität erinnert. An eine Gemeinsamkeit: Frauen sind überall eingeschränkt, von der sozialen Ungleichheit betroffen und werden zu Opfern von (verbaler, physischer, mentaler) Gewalt.

Meryem