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Auf den Spuren Chopins


2011
11.07

Merle, allein in Sevilla, zwischen einem ungewöhnlichen Schuhkauf und dem nächsten Kaffee: ein kleiner Höhepunkt.

Nach zwei Monaten Entzug sehe ich in einem usseligen (!) Antiquitätengeschäft einen Flügel, und frage den zahnlosen Verkäufer, ob ich spielen darf. Natürlich darf ich – was für ein Glück regt sich in mir, als ich in die Tasten schlage (bekomme schnell heraus, dass ich lieber nur die drei mittleren Oktaven spielen sollte, der Rest ist aufs Schlimmste verstimmt. Dafür behauptet der Mann aus dem Laden, schon Frédéric Chopin hätte auf diesem Flügel gespielt. Ich tue begeistert und glaube kein Wort.)

Erst, wenn man es wieder hat, weiß man, wie sehr man es vermisst hat.

Ich hatte beinahe vergessen, wie zauberhaft Klavier spielen ist. Aber nur beinahe.

Gut, dass ich übrigens erst, nachdem der letzte Ton verklungen ist, die schaulustigen Menschen am Schaufenster entdecke. Mir ist alles egal. Die nächsten 20 Minuten habe ich ein verliebtes Strahlen auf dem Gesicht.

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