Die Schauspielerin Enrica Barel bot eine einmalige Gelegenheit für eine Gruppe von Studierenden unseres Instituts: Ein Workshop über Leseausdruck als Vorbereitung für die Aufnahme von Beiträgen für die nächste Staffel des italienischen Podcasts der Romanistik-Abteilung (Rom IV). Während des Workshops vermittelte Enrica eine große Leidenschaft für ihre Arbeit und schuf ein Umfeld des Vertrauens und der Motivation, um Rede- und Leseängste zu überwinden. Die Teilnehmenden lernten die Grundlagen des Leseausdrucks: Rhythmus, Intonation, Lautstärke der Stimme, Aussprache, Wahl der Pausen und Geschwindigkeitsvariationen. Der vom E-Learning-Förderfonds finanzierte Workshop ergänzte das Seminar „Texttransfer 2“, dessen Schwerpunkt die Übersetzung ins Italienische und die schriftliche Verarbeitung von Texten sind. In dem Seminar wurden insbesondere idiomatische Ausdrücke aus dem Bereich Küche kontrastiv behandelt und darüber Podcast-Texte verfasst. Eine nicht unerhebliche Herausforderung, bei der die Studierenden viel über die beiden Sprachen im Vergleich lernen konnten. Neben dem Schreiben von Texten erlernten sie auch einige der für die Erstellung eines Podcasts notwendigen Fertigkeiten, z.B. wie man Audioaufnahmen macht und das gesammelte Material elektronisch organisiert. Das Endergebnis war beeindruckend: Eine Gruppe begeisterter Studierender, die bereit war, einen Beitrag für den Podcast der Universität zu leisten, der in der dritten Staffel des Sommersemesters veröffentlicht werden soll. Eine bemerkenswerte Erfahrung!
Herzlich willkommen! Das ist der Podcast von Italblog, dem Blog der Sprachpraxis Italienisch am Institut der Romanistik (Rom IV) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Der Podcast nimmt am OLI-Projekts zur Förderung und Verbreitung der italienischen Sprache in Deutschland teil und bietet Materialien für offene Bildungsressourcen (OER) an.
Die Inhalte des Podcasts werden von den Studierenden der Italianistik unter der Leitung und Koordination der Lektorin Cinzia Tanzella und der studentischen Hilfskräfte (E-Learning-Förderfonds) Irene Cavallin und Luigina Calora verfasst, aufgenommen und veröffentlicht.
Jenseits von Stereotypen wie Spaghetti, Cappuccino, Pizza oder die italienischen mammoni (Müttersöhnchen) und das „klassische“ Mafia-Thema gibt es mehr Unterhaltsames über die Sprache und die Kultur Italiens, das es wert ist, in einem Podcast behandelt zu werden.
Einiges ist auch deshalb anregend, weil es Fragen aufklärt, welche sonst zu unangenehmen Missverständnissen führen können. Dies ist der Fall bei den „falschen Freunden“, Wortpaaren aus verschiedenen Sprachen (in diesem Fall aus dem Italienischen und dem Deutschen), die aufgrund ihrer graphischen oder phonetischen Ähnlichkeit oft verwechselt oder falsch verwendet werden. Es ist eindeutig ein Unterschied, ob man sagt, dass ein Arbeitnehmer ein Gehalt (ital. stipendio) und nicht ein Stipendium erhält oder ob er seine neuen Kollegen einlädt, gemeinsam in den Keller (ital. cantina) zu gehen, anstatt in die Betriebskantine.
Die erste Reihe des Podcasts „Mehr als Pasta und Pizza“ ist den „falschen Freunden“ gewidmet. Da die Folgen komplett auf Italienisch sind, eignen sie sich zunächst als lebendiges Lernmaterial, also auch als Instrument für die Wiederholung der im Unterricht behandelten Inhalte. Begleitet werden die Folgen von Quiz-Fragen und Lesetexten.
„Più che pasta e pizza“ bietet sich als Unterhaltungspodcast nicht nur für Studierende der Italianistik an, sondern überhaupt für Lernende der italienischen Sprache und, aufgrund des kontrastiven Ansatzes, auch für Italienisch-Muttersprachler*innen, die gerade Deutsch lernen.
Italienische Wörter finden sich seit dem 16. Jahrhundert in vielen Bereichen der deutschen Sprache, als die italienische Sprache in Deutschland als die Sprache der Kultur und des Adels angesehen wurde. Wir kennen sie alle, ob als „Bravo“, „Mamma mia“, „Ciao“ oder „Espresso“ im Alltagsleben, als auch in der Literatur oder in der Musik. Auch in vielen Fachgebieten, wie der Medizin oder der Küche, sind Italianismen ein fester Bestandteil geworden. In unserer zweiten Podcast-Staffel „Ein Cappuccino macht doch kein Dolce Vita“ erzählen Studierende der Sprachpraxis Italienisch über die Geschichte der Italianismen und wie sie in das Deutsche übernommen wurden.
(Die Folgen der zweiten Staffel sind auf Deutsch).
In der neuen Staffel des Podcasts „Parla come mangi e altri modi di dire sul cibo“ nehmen wir Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch den Geschmack der Worte, ja, Sie haben richtig verstanden! In unseren Italienischkursen haben wir entdeckt, dass die italienische Küche eine wahre Fundgrube an Redewendungen rund ums Essen ist. Also dachten wir uns: Warum sollten wir diese köstliche Entdeckung nicht mit Ihnen teilen?
In jeder Folge führen Sie unsere Studierenden durch typische italienische Redewendungen wie „rosso come un peperone“ (wörtlich, rot wie eine Paprika), „essere come il prezzemolo“ (wörtlich: wie die Petersilie sein) oder „o mangi questa minestra o ti butti dalla finestra“ (etwa wie: Entweder isst du diese Suppe oder du springst aus dem Fenster). Sie werden entdecken, wie diese Ausdrücke in der italienischen Kultur verwurzelt sind und welche Bedeutung sie haben. Aber das ist noch nicht alles! Besonders angetan sind wir von dem Wort „cavolo“ (Blumenkohl) und seinen zahlreichen sprachlichen Varianten. Sie werden die lustigsten und überraschendsten Ausdrücke rund um dieses vielseitige Gemüse kennenlernen.
Viel Spaß beim Hören!
(Die Episoden der dritten Staffel sind auf Italienisch).
In der vierten Staffel unseres Podcasts dreht sich alles um italienische Präpositionskonstruktionen. Dabei handelt es sich um Konstruktionen, in denen einfache Präpositionen (wie a, di, da, in, per, con, tra, fra) zwei Substantive oder ein Substantiv und ein Verb miteinander verbinden. Obwohl sie sehr gebräuchlich sind, können sie, wie der Titel andeutet, bei Italienischlernenden Verwirrung stiften. Für viele mögen die Präpositionen „di“ und „da“ sehr ähnlich erscheinen und sich lediglich durch einen Vokal unterscheiden. Dennoch kann ein falscher Gebrauch zu Missverständnissen führen. Stellen Sie sich vor, Sie bestellen im Restaurant beim nächsten Mal ein Weinglas, anstatt ein Glas Wein. 🙂
Generell lässt sich feststellen, dass im Italienischen bei Mengenangaben die Präposition „di“ zwischen der Mengenangabe und dem Namen des Produkts steht. Zum Beispiel: „un litro di latte“ (ein Liter Milch); „un cucchiaino di zucchero“ (ein Teelöffel Zucker); „una bottiglia di latte“ (eine Flasche Milch). Konstruktionen mit der Präposition „da“ hingegen drücken oft einen Zweck aus. Was diese Staffel besonders interessant macht, ist, dass viele dieser Konstruktionen durch die Verwendung von Komposita ins Deutsche übersetzt werden. Hier sind einige Beispiele: „occhiali da sole“ (Sonnenbrille); „cavallo da corsa“ (Rennpferd); „sacco a pelo“ (Schlafsack); „pellicola a colori“ (Farbfilm). Doch es gibt noch viele weitere.
In den neuen Podcast-Episoden teilen die Studentinnen und Studenten der Sprachpraxis Italienisch echte Erlebnisse und erdachte Geschichten. Dabei zeigen sie, wie solche Geschichten und Anekdoten motivieren können und als Gedächtnisstütze dienen, um sich diese Ausdrücke besser einzuprägen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Zuhören!
(Die Episoden der vierten Staffel sind auf Deutsch).
In der fünften Staffel von Conversazioni Italiane tauchen wir in authentische Geschichten italienischer Studierender ein, die in Deutschland leben und mit Leidenschaft die Herausforderungen und Chancen teilen, denen sie auf ihrem Weg begegnet sind.
Federico, Lorenzo und Francesco reflektieren über die Unterschiede zwischen der italienischen und der deutschen Universität und berichten von ihrer Erasmus-Erfahrung in Düsseldorf, wobei sie Themen wie die Organisation der Vorlesungen und das Verhältnis zu den Professoren beleuchten.
Raffaele und Laura erzählen uns von ihrem Masterstudium in Deutschland. Laura teilt dabei eine Arbeitserfahrung aus Italien und schlägt Lösungen zur Bekämpfung von Geschlechterdiskriminierung vor.
Maria Rosaria und Debora, zwei Erasmus-Studentinnen aus unterschiedlichen Regionen Italiens, setzen sich mit kulturellen Stereotypen auseinander und erkunden die Unterschiede zwischen Nord- und Süditalien, um Vorurteile abzubauen.
Zuletzt sprechen Elisa, Alessia und Selina über ihre Sehnsucht nach Italien und alles, was ihnen während ihres Studiums in Deutschland fehlt, und laden die Hörer ein, ähnliche Erfahrungen und Gedanken zu teilen.
Verpasst nicht diese neue Staffel voller Emotionen, Geschichten und Reflexionen, die Italien und Deutschland verbinden. Viel Spaß beim Zuhören!
(Die Episoden der 5. Staffel sind auf Italienisch.)
Ciao a tutti, mi chiamo Cristiana e studio l’italiano all’Università Heinrich Heine di Düsseldorf. In questa puntata vorrei parlarvi di alcuni italianismi. Pensate un po’! Senza saperlo parliamo tutti l’italiano. No, sto scherzando! Ma dietro questo scherzo si nasconde anche una piccola verità. Un italianismo è un prestito dall’italiano in un’altra lingua. Nella sua lunga storia l’italiano ha comunque seminato moltissime parole nelle lingue straniere.
Oggi parliamo degli italianismi nella lingua tedesca e siccome sono di madrelingua tedesca, all’inizio mi è stato veramente difficile trovare delle parole per questa puntata. Ma proprio questo ci fa capire come molti prestiti dall’italiano siano ormai così familiari che non li percepiamo più come prestiti.
Certo si pensa subito prima al cibo italiano, a pizza, spaghetti, prosecco…
Ma se guardiamo la lunga storia italiana, vediamo che l’Italia è stata per secoli culla della cultura occidentale, interagendo e influenzando tante nazioni nell’ambito bancario, nella musica, nel teatro, nel cinema, nell’architettura e nel calcio…solo per citarne alcuni.
Il mio primo italianismo viene dell’ambito della musica e del teatro: diva
Diva deriva dalla parola latina diva, die Göttliche. In Italia il termine diva è stato applicato nel Settecento a donne celebri dell’opera, ma anche del teatro. L’espressione divenne comune nella lingua tedesca nella seconda metà del Ottocento e da allora è stata usata anche per artisti di lingua tedesca, principalmente per donne eccezionali che sono consapevoli della loro „unicità“ e celebrano ampiamente il ruolo destinato a loro.
Per questo comportamento la parola Diva in tedesco oggi ha anche una connotazione negativa, sia per una donna che per un uomo. Diva viene chiamata una persona molto eccentrica, capricciosa, arrogante, troppo certa di sé stessa, che si dà delle arie. In tedesco esiste l’aggettivo divenhaft, divino, e il sostantivo Diventum che può essere collegato al malumore, ai capricci, al disprezzo o addirittura a molestie personali se una persona si da troppo delle arie e si sente troppo importante.
Anche se la parola Diva viene dall’italiano in tedesco il plurale viene formato differentemente ed è Diveno Divas.
Ancora oggi una diva è una cantante celebre soprattutto dell’opera, ma può esserlo anche una Popstar o un’attrice famosa.
Il mio secondo italianismo viene dall’ambito dell’architettura: villa.
Anche questa parola deriva dal latino e non significa altro che casa di campagna o tenuta di campagna. Quindi una volta si riferiva alla casa o alla tenuta di un proprietario terriero per lo più ricco. Nel Cinquecento, grazie in particolare al famoso architetto Andrea Palladio, la villa in campagna divenne un importante luogo per i ricchi cittadini per stare al fresco in estate. Successivamente, nell’Ottocento, con questo termine si intendeva anche un bene rappresentativo delle classi dirigenti non solo in campagna, ma anche in città.
In tedesco una Villa è una grande casa singola, elegante e situata in un giardino o un parco, a volte in periferia. Il plurale della parola Villa in tedesco è Villen e non ville come in italiano.
L’ultimo italianismo di oggi viene dal calcio: catenaccio
Cosa sarebbe l’Italia senza il calcio e così non ci stupisce che ci siano italianismi anche in questo settore.
Il termine catenaccio al giorno d’oggi descrive un modo di giocare a calcio molto difensivo, un sistema reattivo e basato sul contropiede.
Ma il termine catenaccio era in realtà il nome di un certo sistema, introdotto da Nereo Rocco alla Triestina nel 1947 e per il suo successo giocato anche da altre grandi squadre.
Nel mondo del calcio Catenaccio sarà sempre associato al nome Helenio Herrera, anche se non l’ha inventato lui. Nel 1960 è passato all’Inter e ha vinto tre scudetti e due Coppe dei Campioni in otto anni con la sua nuova squadra. L’argentino ha messo fine alle nozioni romantiche sul calcio. Ha detto: „Nient’altro che chiacchiere è il discorso di un gioco attraente e offensivo.”
Lo scopo del calcio è stato reinterpretato: non si trattava più di segnare più gol dell’avversario. L’obiettivo ora era quello di subire meno gol rispetto all’altra squadra. E sì, questa è una grande differenza.
Siccome questa tattica è così difensiva viene chiamata catenaccio, derRiegelo anche die Sperrkette. Ora questo sistema molto difensivo è disapprovato, perché rende una partita molto noiosa per il pubblico.
Ecco, questi sono gli italianismi che vi volevo presentare per oggi. Ce ne sono ancora tanti altri, ma tante volte parlando non ce ne rendiamo proprio conto. Perciò come dicevo all’inizio: Parliamo tutti un po’ di italiano.
Ciao a tutti e alla prossima puntata!
Cristiana, corso Interkulturelle Kommunikation, Sprachpraxis Italienisch
Willkommen zu einer neuen Folge des potcasts über Italianismen in der deutschen Sprache. Ich heiße Wiard und bin Seniorstudent an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ich studiere Romanistik, um die italienische Sprache zu erlernen. Dabei habe ich Bekanntschaft gemacht mit einigen Begriffen der italienischen Sprache, die im Deutschen häufig benutzt werden: Italienismen. Drei dieser Begriffe möchte ich Euch jetzt vorstellen: Basta – Paroli bieten – und Ghetto.
Basta ist im Deutschen ein Ausdruck, mit dem jemand kundtut, dass er über etwas nicht mehr weiter zu sprechen wünscht: „Schluss damit!, genug jetzt!“ In Deutschland ist der Ausdruck sehr gebräuchlich in der Kindererziehung: wenn Kinder kleineren Unsinn gemacht haben, aber langsam den Erwachsenen zu nervig werden, können sie durch „basta!“ zur Ordnung gerufen werden.
Basta ist die 3. Person Singular Indikativ Präsens von bastare = genug sein, hinreichen
Im Unterschied zum Italienischen ist der Gebrauch des Wortes im Deutschen enger festgelegt, wie ich am Anfang dargestellt habe. Im Italienischen ist der Sinn neutraler: es ist genug, es reicht, es ist ausreichend … Im Deutschen ist mit dem Wort „basta“ immer ein Gegensatz zwischen Sprecher und Adressat unterstellt, eine Art von Tadel bzw. Ausdruck von Unzufriedenheit.
Als meine Schwiegereltern das erste Mal in Italien Urlaub gemacht haben, wurden sie häufiger mit dem Wort „basta“ konfrontiert. Meist in harmlosen Situationen: beim Essen, beim Einkaufen etc. Gemeint war das als „Sind sie fertig“ bzw. „brauchen Sie noch etwas?“ Sie empfanden das allerdings als unhöflich, weil sie sich am Gebrauch im Deutschen orientierten, sie konnten sich aber – zum Glück – wegen mangelnder Sprachkenntnis nicht darüber beschweren.
Der Begriff wurde populär durch den Bundeskanzler Schröder: Als Politiker, der auch mal ein Machtwort spricht, machte sich Schröder einen Namen als „Basta-Kanzler“. Aber ist es richtig, wenn man seine Mitarbeiter wie Kinder behandelt? Sollte man einem solchen Kanzler nicht Paroli bieten?
Paroli. Der Begriff wird in der Regel als Redewendung benutzt: jemandem paroli bieten, im Italienischen: tener testa a qu/qc. Gemeint ist damit, dass man jemandem bzw. einer Sache gleich Starkes entgegensetzen und damit Einhalt gebieten will, wirksam Widerstand leisten will. Beispiel: „Als nach dem Ende des Kalten Krieges die Aufträge wegbrachen, waren die Europäer kaum mehr in der Lage, der mächtigen US-Konkurrenz Paroli zu bieten.“
Die Redewendung „Paroli bieten“ entspringt einem Glücksspiel: Bei „Pharo“ kann ein Spieler darauf verzichten, sich den Gewinn, den er mit einer Karte erzielt hat, sofort auszahlen zu lassen. Stattdessen knickt er eine Ecke der Karte um und deutet damit an, dass er noch einmal alles auf diese Karte setzen will. Diesen Spielzug nennt man „Paroli bieten“. Das Risiko, Paroli zu bieten, lohnt sich: Denn gewinnt der Spieler mit seiner Karte zum zweiten Mal, so wird ihm nicht der doppelte, sondern sogar der dreifache Gewinn ausgezahlt!
a) es könnte vom Griechischen: παρά (gegen, trotz) + όλος (alles) stammen oder
c) vom Neapolitanischen, abgeleitet von pari, „gleich“ oder der konjugierten Verbform paro „ich setze ein“ in Verbindung mit dem Pronomen li „sie (gemeint sind die Geldstücke)“.
Auch bei dem dritten Begriff lässt sich eine interessante historische Entwicklung beobachten.
Als Ghetto wird ein abgesondertes Wohnviertel, in dem sich eine Gruppe, die von der Gesellschaft ausgegrenzt wird, angesiedelt hat, bezeichnet. Der Begriff stammt aus dem Italienischen und bedeutet Gießerei. Die Kanonengießerei in Venedig wurde wegen der Feuergefahr außerhalb des Stadtzentrums eingerichtet. Das Wort bezieht sich auf gettare = gießen. Es wurde später als Bezeichnung für ein abgetrenntes jüdisches Wohngebiet übernommen, da die Wohnmöglichkeiten der jüdischen Einwohner in Venedig 1516 auf das Ghetto Nuovo (neue Gießerei) beschränkt waren. Von daher übertrug sich der Begriff auf die abgesonderte Ansiedlung von Juden.
Der Bezug zur Gießerei ist verloren gegangen. Heute wird der Begriff benutzt zur Bezeichnung von Stadtteilen, in denen soziale Minderheiten wohnen, z.B. in den USA Afro- oder Lateinamerikaner. Da diese Bevölkerung meist arm ist, hat das Wort einen negativen Beiklang. Im Unterschied zu den historischen Judenghettos gibt es heute keine behördlichen Vorschriften für solche Siedlungsformen, doch sie entstehen aus wirtschaftlichen und sozialen Zwängen.
Während des Zweiten Weltkrieges (1939–1945) wurden von den Nationalsozialisten für deportierte Juden Wohnbezirke/Ghettos im okkupierten Polen und dem annektierten Tschechien eingerichtet. Diese Haftlager dienten als Übergangsstationen vor deren Transport in die Vernichtungslager. Diese Tatsache hat die Bedeutung des Begriffs deutlich beeinflusst.
Umgangssprachlich werden heute bestimmte Stadtviertel als Ghetto bezeichnet, weil in ihnen vorwiegend Angehörige bestimmter Ethnien oder sozialer Randgruppen leben. Übertragen findet der Begriff auch ohne direkten räumlichen Bezug zur Kennzeichnung abgrenzbarer sozialer Strukturen (Subkulturen, soziale Netzwerke) Anwendung. Vor allem durch den Bezug auf die (jugendliche) Subkultur verliert der Begriff seine negative Konnotation. Beispiele für neue Begriffe mit eher positiver Bewertung sind „Ghettoblaster“ d.h. radioregistratore di grandi dimensioni und „Ghettofaust“ pugno contro pugno, d.h. gesto informale e amichevole usato dai giovani, mit denen die Zugehörigkeit zu einer Subkultur gekennzeichnet wird.
An diesem Begriff kann man sehr deutlich den Einfluss politischer, sozialer und kultureller Faktoren auf die Sprachentwicklung sehen.
Dies sind die Italianismen für dieses Mal. Ich freue mich auf die nächste Folge.
Bis dann!
Wiard, corso Interkulturelle Kommunikation, Sprachpraxis Italienisch
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts „Italienische Sprachpraxis“ des romanistischen Instituts an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Dieser Podcast ist für alle, die Italienisch in einem deutschsprachigen Land studieren, und für alle, die Deutsch studieren und deren Muttersprache das Italienische ist. Zweck dieses Podcasts ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Italienischen und Deutschen hervorzuheben. Mein Name ist Lena und in der heutigen Folge beschäftigen wir uns mit zwischensprachlichen Einflüssen im Bereich der Lexik.
Wahrscheinlich besitzen die meisten von euch ein Instagram-Profil und wahrscheinlich veröffentlicht ihr mehrmals die Woche in eurer Storyline Fotos, Videos, Boomerangs und Selfies für eure Follower:innen. Dieser letzte Satz klingt irgendwie eigenartig. Habt ihr es auch bemerkt? Dies ist all den Anglizismen in einem einzigen Satz verschuldet – Storyline, Boomerang, Selfie, Follower:innen. Die immer häufigere Verwendung von englischen Wörtern im deutschen Sprachgebrauch ist fest mit der Globalisierung, der telematischen Revolution sowie mit den multimedialen Entwicklungen verbunden. Zum Glück betrifft dieses Phänomen nicht allein das Deutsche, sondern auch das Italienische und viele weitere europäische Sprachen. Wie ihr an unserem Beispielsatz sehen könnt, werden einige Anglizismen unverändert übernommen, andere werden verdeutscht bzw. italianisiert, im Deutschen z.B. die Verben streamen und downloaden, im Italienischen die Verben googlare und cliccare. Viele Sprachwissenschaftler:innen betrachten mit Besorgnis und durchaus kritisch die wachsende Integrierung von Anglizismen, andere Sprachwissenschaftler:innen teilen diese, ihrerseits als übertrieben empfundene Besorgnis jedoch nicht. In der heutigen Podcastfolge – Podcast ist gleichermaßen ein Anglizismus – möchte ich sozusagen in die andere Richtung schauen und euch Beispiele für italienische Wörter nennen, die Einzug in die deutsche sowie in die englische Sprache gewonnen haben. Auf diese Weise möchte ich euch zeigen, dass zwischensprachlicher Austausch etwas vollkommen Normales ist und gleichzeitig viele didaktische Vorteile bereithält.
Beginnen wir mit dem Einfluss des Italienischen auf bestimmte deutsche Wörter: Dieser Einfluss ist auf das Mittelalter zurückzuführen, als die beiden Länder enge Handelsbeziehungen miteinander pflegten. Wahrscheinlich habt ihr bereits bemerkt, dass beispielsweise das deutsche Wort Ambiente nicht diesen typisch deutschen Klang besitzt, wenn ihr versteht, was ich meine – dieser Klang der deutschen Aussprache, der seitens der Sprecher:innen anderer Sprachen oftmals als hart und aggressiv wahrgenommen wird. Das Ambiente stammt von dem italienischen Wort ambiente ab, besitzt jedoch eine leicht differente Bedeutung. Im Deutschen bezieht sich das Wort auf die Atmosphäre / die Stimmung, die durch eine bestimmte Situation generiert wird, während dem italienischen Wort ambiente vielmehr ein räumlicher Bezug innewohnt. Im nächsten Beispiel ist der italienische Ursprung nicht so eindeutig, zumindest nicht auf den ersten Blick. Ich spreche von dem Wort Bankrott, welches sich von dem italienischen Original bancarotta ableitete.Jetzt ist die Verbindung offensichtlich, nicht wahr? Während der Renaissance wurde dieses Wort verwendet, wenn eine finanzielle Schuld nicht bezahlt werden konnte. Auch das englische Wort bankrupt stammt von bancarotta. Der Kredit ebenso wie the credit sind auf das italieische Wort ilcredito zurückzuführen, welches wiederum aus dem lateinischen, uns bereits bekannten Verb credere hervorgeht. Der Bedeutungshintergrund ist dabei simpel und logisch: Man verleiht nur an diejenigen Geld, von denen man GLAUBT, dass diese verantwortungsbewusst und kreditwürdig sind.
Zuletzt haben wir den Spaß, ein Wort, welches seit dem 17. Jahrhundert zum deutschen Wortschatz gehört und dem italienischen Wort lo spasso entlehnt wurde. Lo spasso entspringt ebenfalls dem Vulgärlatein, dem Substantiv expassum sowie dem Verb expandere, ins Italienische übersetzt wahrscheinlich diffondere oder espandere. Dies sind lediglich vier Beispiele zu den vielen Italianismen, die sowohl dem deutschen als auch dem englischen Wortschatz angehören. Natürlich finden sich dabei unzählige Italianismen im kulinarischen Bereich wieder. Die Wörter al dente, antipasto, barista, broccoli, cappuccino, panini, polenta, prosciutto, trattoria sind lediglich eine kleine Auswahl. Sie gliederten sich nicht nur in den anglophonen, sondern auch in den deutschen, streng genommen in den internationalen Sprachgebrauch ein. Auch im musikalischen Bereich sind Italianismen weit verbreitet, im Englischen sowie im Deutschen. Alto, basso, intermezzo, maestro, opera, piano und viele weitere Begriffe sind in beiden Sprachen immer noch fest verankert. Hinzu kommt der lexikalische Einfluss des Italienischen auf andere nicht-kulturelle Bereiche. Betrachten wir beispielsweise das englische Wort influenza, welches sich lediglich auf die Krankheit und nicht auf den Einfluss auf jemanden oder etwas, wie es bei dem italienischen Wort influenza der Fall ist, bezieht. Gleichzeitig könnte man vermuten, dass das Wort influence auf Grund dessen graphischer Ähnlichkeit ebenfalls eine Entlehnung des Italienischen darstellt. Die Begriffe volcano und umbrella, im Italienischen vulcano und ombrello, wurden leicht an die englische Sprache angepasst.
Die aufgeführten Beispiele dienen nicht bloß dazu, unter Beweis zu stellen, dass das Italienische einen nicht unerheblichen Einfluss auf andere Sprachen wie das Deutsche oder das Englische ausübte. Das sich bewusst Machen dieser gegenseitigen Beeinflussungen und der daraus resultierenden interlingualen Verbindungen kann dabei helfen, sich Wörter wie bancarotta, credito, spasso und viele weitere leichter einzuprägen. Das Bilden von Assoziationen ist eine Lernmethode, die ich persönlich gerne anwende, um mir beispielsweise Vokabeln besser zu merken. Probiert es am besten selbst mal aus und berichtet uns von euren Erfahrungen sowie von euren eigenen Lernmethoden. Da sind wir auch schon am Schluss unserer heutigen Folge. Ich hoffe, es hat euch gefallen und dass ihr auch beim nächsten Mal wieder einschaltet. Bis bald!
Lena, corso Interkulturelle Kommunikation, Sprachpraxis Italienisch
Hallo zusammen und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts der im Rahmen der Sprachpraxis Italienisch entsteht. Diese Folge ist Teil der neuen Rubrik über die sogenannten “italianismi” – Worte, die einen italienischen Ursprung haben und die wir im Deutschen in unserer Alltagssprache gebrauchen.
Ich heiße Sina und ich studiere Romanistik mit dem Schwerpunkt Italienisch und im Kernfach Anglistik und Amerikanistik hier an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und ich habe heute 3 “italianismi” mitgebracht.
Beginnen wir mit dem deutschen Wort “Spagat”. Die italienische Übersetzung lautet: “La spaccata”. Wie man hört, haben beide Worte einen ähnlichen Klang.
Das italienische Wort “spaccata” kommt vom Verb “spaccare”. Auf Deutsch übersetzt man das am ehesten mit “spalten” oder “aufspalten”. Da ich auch Englisch studiere, ist mir gleich aufgefallen, dass es deshalb auch gut passt, dass der Spagat im Englischen mit „splits“ übersetzt wird.
Eine Theorie über den Ursprung des Wortes “Spagat” führt uns direkt zu einem sehr, sehr bekannten italienischen Wort: In bairischen Dialekten war “Spagat” eine Bezeichnung für einen Faden oder eine Schnur und kam ursprünglich von “Spaghetti” bzw. “Spaghetto”, dem Diminutiv von “lo spago” was auf Deutsch übersetzt ebenfalls “Schnur“ heißt. Erste Belege für diese Theorie stammen aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Man einigt sich heute am ehesten darauf, dass bei der Sportübung die langgestreckten Beine der Ballerina, des Turners oder der Turnerin im Spagat an einen Faden, uno spago, erinnern. Allerdings gibt es auch Belege dafür, dass der Spagat im Hochdeutsch früher mit ‚k‘ geschrieben und deshalb auch ‚Spakat‘ ausgesprochen wurde. Wie man hört, kommt das im Klang der italienischen Ursprungsform „spaccata“ natürlich noch näher. Im Laufe der Jahre wurden beide Schreibweisen zusammengeführt und bezeichnen heute die Fähigkeit, die man in verschiedenen Performances im Ballett oder Kunstturnen bestaunen kann.
Kommen wir zu einer anderen Art von Kunst oder besonderen Fähigkeit: dem Graffiti-Sprayen. Was für viele Leute ein Ärgernis ist, wenn sie die farbigen Bilder oder Schriftzüge unerlaubterweise an ihren Hauswänden entdecken, ist für andere Leute eine Kunstform – und der Wortursprung liegt in Italien.
Auf Italienisch ist “Graffiti” der Plural von “Graffito” – auf Deutsch benutzt man die Einzahl aber so gut wie nie. “Graffiti” oder viel mehr “Graffito” kommt vom altgriechischen Wort “graphein” was “schreiben” bedeutet. Auf Deutsch übersetzt man “Graffito” mit Schraffierung oder man bezeichnet etwas, das in Stein geritzt wurde als “Graffito”.
Im Italienischen gibt es noch ein Wort, das sehr ähnlich klingt: “sgraffito” – damit werden ornamentale Wandgemälde bezeichnet.
Beim “Graffito” oder „Graffiti“ ist das aber natürlich etwas anders. Wir alle wissen, wie so ein typisches “Graffiti” aussieht: Normalerweise wird es auf eine Wand oder Fläche gesprüht und nicht gekratzt und ähnelt damit eher einem gemalten Bild.
Wenn die Deutschen also den Ballerinen oder den Sportlern beim Spagat machen zugeschaut haben oder ein besonders kunstvoll gesprühtes Graffiti an einem Ort sehen, der legal besprüht wurde, applaudieren sie und rufen: “Bravo!”
Und damit kommen wir zu meinem letzten Beispiel für heute. “Bravo” ist der liebste Jubellaut der Deutschen, besonders der der älteren Generationen. Man hört ihn überall: Im Theater, auf Konzerten, in der Oper oder bei Preisverleihungen.
“Bravo” wurde quasi 1:1 aus dem Italienischen übernommen. Die ersten Belege darüber stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Allerdings wissen nur die wenigsten Deutschen, dass sie einen Fehler machen, wenn sie immer nur “Bravo” rufen. Im Italienischen passt sich die Endung je nach Genus und Numerus an. Man ruft also je nach Situation “Brava!” oder auch “Bravi!” oder “Brave!” – aber nicht in Deutschland, hier ist alles “Bravo”.
Das Wort “Bravo” hat für die Deutschen aber noch eine weitere wichtige Bedeutung. Die BRAVO war und ist das bedeutendste und meistverkaufte Magazin für Jugendliche und einmal im Jahr gibt es eine Preisverleihung, den BRAVO OTTO. Dabei kann man in verschiedenen Kategorien Preise gewinnen.
Ich weiß nicht genau, wie die BRAVO zu ihrem Namen kam, aber meiner Meinung nach passt er gut. Meistens werden im Magazin Schauspieler oder Schauspielerinnen, Bands oder Musiker oder Musikerinnen portraitiert und es geht generell um Personen aus dem künstlerischen Bereich, denen man mit “Bravo” zujubeln kann.
Damit sind wir schon am Ende dieser Episode. Hört euch doch gern auch die anderen Teile des Podcasts zu den „italianismi“ an – das geht auch problemlos während ihr Spagat oder Graffiti sprühen übt – letzteres aber bitte nur an legalen Plätzen 🙂
Danke fürs Zuhören und habt eine schöne Woche!
Sina, corso Interkulturelle Kommunikation, Sprachpraxis Italienisch
Lady Macbeth wird auf der Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses noch einmal lebendig, diesmal in einer anderen Inszenierung als bei Shakespeare. Es handelt sich um die deutsche Umsetzung von „Lady Macbeth – Szenen einer Ehe“, einem Monolog des italienischen Dramatikers Michele De Vita Conti, der dafür bekannt ist, dass er mit seinen Werken Figuren wie Mia Martini oder Edgar Allan Poe wieder zum Leben erweckt. Eine Gruppe von Italianisten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, einigen Erasmus-Student:innen aus Mailand, Modena und Turin und die Italianistik Dozentinnen gingen am Mittwoch, den 4.Mai 2022 ins Düsseldorfer Schauspielhaus, um die Theatervorstellung auf Deutsch zu sehen. Danach folgte ein Treffen mit der außergewöhnlichen Schauspielerin Caroline Cousin, der Regisseurin Alessandra Giuriola und Michele De Vita Conti selbst.
Was an Michele De Vita Contis Werk am meisten auffällt, ist, wie er es geschafft hat, eine in der Literatur bereits existierende Figur zu seiner eigenen zu machen und ihr auf eine sehr originelle Weise mehr Tiefgang zu verleihen. Es sei keineswegs einfach, eine Frau zum Sprechen zu bringen, sagte der Dramatiker, der die italienische Schauspielerin, für die er das Stück schrieb, immer wieder mit einbezog.[DG1] Darüber hinaus gelingt es ihm, eine Ehe, die auf die beste Art und Weise begonnen hat, bis hin zu all den Momenten, die zum Zerfall der Beziehung und Lady Macbeths extremen Entschluss, ihrem Leben ein Ende zu setzen, geführt haben, zu durchleuchten. Die junge Schauspielerin Caroline Cousin ist gleichzeitig in der kanonischen Aufführung von Shakespeares „Macbeth“ beschäftigt, in der sie die Rolle einer der drei Hexen spielt. Dank ihrer außergewöhnlichen schauspielerischen Leistung, aber auch durch den Einsatz ihres Körpers und ihrer Stimme, wurde das Publikum mit einer völlig anderen Lady Macbeth konfrontiert. Alles wurde durch ein ganz besonderes Bühnenbild, das die Tiefen der Unterwelt des Meeres wiedergeben sollte, besonders eindrucksvoll gestaltet. Weiß war die dominante Farbe des Make-ups, des Kostüms, der Halskette und auch der Mütze der Protagonistin. Das hat definitiv die perfekte Atmosphäre ausgedrückt. Außerdem machte das junge und frische Gesicht der Schauspielerin, das in starkem Kontrast zu den dargestellten gewalttätigen Emotionen und einer idealerweise älteren Figur stand, die Rezeption des Theaterstücks besonders eindrucksvoll.
Am Ende der Darstellung fand das Treffen zwischen den Studenten, der Regisseurin, der Schauspielerin und Michele De Vita Conti statt. Das war ein sehr schöner Dialog, in dem sowohl die Studenten als auch die Dozenten die Chance hatten, sich mit den Künstlern auseinanderzusetzen, Fragen auf Deutsch und auf Italienisch zu stellen und Ideen und Überlegungen auszutauschen. Die wiederkehrenden Themen waren die Schwierigkeit des Autors, als Mann die Perspektive einer Frau darzustellen, warum er genau Lady Macbeth gewählt hat, die Kritiken und die Bewertungen, die er von dem Publikum bekommen hat, usw.
Die Übersetzung und das Schreiben
Der Originaltext der Werke war ein Thema des Kurses „Transkulturelle Textproduktion„, ein Kurs zu Übersetzung und kreativem Schreiben im Italienischen, in dem die Dozentin den Studenten eine kreative Schreibübung vorschlug, die sich an den Monolog Lady Macbeths anlehnte, insbesondere an die Szene, in der es um den Vergleich zwischen Lady Macbeth und einem Myxinidae sowie zwischen ihrem Ehemann und einem Barrakuda, dem weißen Hai, geht. Ein Vergleich, der nicht nur darauf abzielt, die Figuren zu charakterisieren, sondern auch ihre Ehe. Dieser Vergleich wurde von den Studentinnen des Kurses als Ausgangspunkt für die Erstellung eines beschreibenden Textes über verschiedene Kategorien zwischen menschlichen Beziehungen genommen. Die Studentinnen haben so unterschiedlichste Tiere mit Brüdern, Schwestern, Großeltern, Freunden und sogar Feinden vergleichen können. Diese Übung hat die Intention des Dramaturgen voll getroffen, nämlich, dass der Zuschauer in der Lage sein sollte, seine eigene Geschichte in dem Stück zu finden, unabhängig von der Art der Beziehung und den Personen, die darin vorkommen. Der italienische Originaltext des Stücks von Da Vita Conti wurde von Dr. Borvitz ins Deutsche übersetzt, die das Stück auch in ihrem Übersetzungskurs an der HHU behandelt hat. Die Studentinnen versuchten sogar, Teile des Werks aus dem Italienischen ins Deutsche zu übersetzen und konnten so ein tiefgreifendes Verständnis für den Text entwickeln. Schließlich war der Theaterabend dank der Zusammenarbeit mehrerer außergewöhnlicher Künstler ein großer Erfolg für das Publikum und die Studenten. Michele De Vita Conti präsentiert sich immer wieder als ein außergewöhnlicher Dramatiker, und wer weiß, welche weiteren Werke er uns noch schenken und vor allem, welche weiteren Figuren er auf den Bühnen der italienischen und ausländischen Theater zum Leben erwecken wird.
Nato da un esercizio di scrittura creativa questo testo pone a confronto il rapporto tra padre e figlia con due animali ben diversi eppure legati da un tratto comune.
È ora. Il passerotto deve volare via. Da me.
Mia figlia, un passerotto. Minuta, esile, con le piccole zampette e le ali delicate si allontanerà e prenderà il volo. Volerà via da me.
Fragile, sfuggente, rapida, leggera. Se il passerotto è abituato a muoversi in gruppi di dieci esemplari circa, lei è abituata soltanto a me e ai suoi pochi amici, la sua famiglia. Come un passerotto, però, è molto socievole, a suo agio tra le persone, anche quelle che non conosce. Graziosa, leggera, anima pura. Svolazza qui e lì, saltella e sorride, a tutti. Il passerotto cinguetta, lei sorride. Alle persone piace averla intorno.
È socievole ma per niente ingenua. Un passerotto sa riconoscere un pericolo e sa come sfuggirvi. Mia figlia sorride, saltella qui e lì e parla amichevolmente con tutti, ma percepisce subito se c’è qualcosa che non va. Qualcuno che non va.
Con il piccolo becco, le labbra sottili, parlotta e scherza. Sempre. Non sono mai riuscito ad essere come lei. Non è nella mia indole. Lei porta luce, leggerezza. Come un passerotto è libera. Fa pensare alla libertà. E io devo lasciare che sia. Libera.
L’ho accompagnata per mano ad ogni suo primo giorno, sono stato padre ma sono anche stato madre, le ho preparato la cartella ogni sera e le ho spazzolato i capelli ogni mattina, ma adesso è ora, deve volare via. Saltellerà qui è lì, svolazzerà di casa in casa, di città in città, e troverà la sua strada. Sopravviverà. Il piccolo passerotto è adulto, non sa quello che le aspetta, ma saprà sempre come cavarsela. Saprà quando essere sfuggente e quando potrà fermarsi. Poserà le fragili zampette sull’erba di un giardino sicuro e cinguetterà, farà amicizia, porterà leggerezza.
Lo sapevo. Ero pronto. Sono sempre stato preparato all’idea che sarebbe cresciuta e avrebbe lasciato questa casa. Ma io, un orso, per istinto devo proteggere il mio cucciolo. E il mio cucciolo adesso deve prendere il volo.
Sono stato padre e sono stato orso, burbero, scontroso, difficile da avvicinare. Con la mia ingombrante stazza, sbadato, inadeguato, solo. Frainteso. Sono stato sempre frainteso, isolato, ma il mio unico e solo pensiero è stato proteggere il mio passerotto, il suo nido, mia figlia, la nostra casa.
Sono un uomo, sono un padre, sono un orso. Come l’ursus arctos, l’orso bruno, sto lontano da chi non è della mia specie, sono diffidente, riservato, taciturno. Mi avvicino all’essere umano solo in situazioni di pericolo, solo per proteggere chi amo. So di non piacere alla maggior parte della popolazione, so di incutere un certo timore, ma non posso fare altrimenti, non riesco ad essere nient’altro se non me stesso.
Nessuno mi conosce davvero. “Sei un orso” mi dicono, ma nessuno sa davvero come siano gli orsi. Come si sentano davvero. Ci sono alcuni falsi miti legati alla figura dell’orso, uno di questi è l’essere carnivori. Nessun orso è esclusivamente carnivoro. L’orso bruno, in particolare, è onnivoro e ha un’alimentazione prevalentemente vegetale. Questo lo sanno in pochi. Tutti pensano che un qualsiasi orso mangerebbe un essere umano in qualsiasi momento per un qualsiasi motivo. Non è così. La narrazione non corrisponde alla realtà.
Mi sento un orso perché, pur sforzandomi, non riesco ad avvicinarmi agli altri quanto vorrei e sento che gli altri non hanno nessuna intenzione di avvicinarsi a me. Anzi, mi sento piuttosto evitato. Escluso. Emarginato. Mi sono sempre sentito così, ma non con mia figlia. Il passerotto è un animale sfuggente, eppure lei non è mai fuggita da me. Sono stato un buon padre, nonostante i miei pochi strumenti e le mie poche possibilità, e lei mi ha sempre capito. Ha sempre mostrato entusiasmo nei miei confronti, comprensione, affetto. Non sono stato un padre troppo loquace, ho sempre parlato poco, ma a lei andava bene così, parlava al posto mio, cinguettava per me. Penso sempre che avrebbe forse preferito una madre, un genitore che le somigliasse di più, con cui avesse più argomenti in comune. Eppure non ha mai mostrato insoddisfazione verso il mio modo di essere padre, ha reso il mio ruolo estremamente semplice. È stata figlia, semplicemente, e c’è stata.
Sono pronto a lasciarla andare, anche se sarà dura, sono pronto a vederla partire con la sua valigia rossa e volare via.
Passerotti e orsi sanno riconoscere un pericolo, sanno sopravvivere, ma lo fanno in modo diverso. I passerotti volano via, muovono rapidamente le ali leggere e fuggono. Gli orsi si alzano in piedi e iniziano a rugliare, si rendono spaventosi, terrificanti. Ma hanno paura. Passerotti e orsi provano paura allo stesso modo, anche se la esprimono in modo diverso.
Torna a rivivere ancora una volta sul palco della Düsseldorfer Schauspielhaus Lady Macbeth, questa volta in una chiave un po’ diversa da quella shakespeariana. Infatti, si tratta della trasposizione in lingua tedesca di “Lady Macbeth – Scene da un matrimonio”, monologo scritto dal drammaturgo italiano Michele De Vita Conti, autore famoso per aver riportato in vita – grazie alle sue opere – personaggi del calibro di Mia Martini ed Edgar Allan Poe.
Mercoledì 4 maggio 2022 un gruppo di italianisti della Heinrich-Heine-Universität accompagnati da alcuni studenti e studentesse Erasmus provenienti dalle università di Milano, Modena e Torino, insieme alle docenti di italianistica, hanno assistito allo spettacolo in lingua tedesca, al quale è seguito un incontro con la straordinaria attrice Caroline Cousin, la regista Alessandra Giuriola e lo stesso Michele De Vita Conti.
Quello che colpisce di più dell’opera di Michele De Vita Conti è come l’autore sia riuscito a prendere un personaggio già esistente nella letteratura, farlo suo e approfondirlo in modo molto originale. Non è stato affatto facile far parlare una donna, ha raccontato il drammaturgo, il quale si è costantemente confrontato con l’attrice italiana per la quale ha scritto l’opera. In più, è riuscito a scavare all’interno di un matrimonio cominciato nel migliore dei modi, fino a ripercorrere tutti i momenti che hanno portato allo sgretolamento della relazione e all’estrema decisione di Lady Macbeth di porre fine alla sua vita.
Per quanto riguarda la giovanissima attrice Caroline Cousin, è interessante apprendere che, oltre ad interpretare Lady Macbeth, è attualmente e contemporaneamente impegnata nella rappresentazione canonica del “Macbeth” di Shakespeare, interpretando, però, il ruolo di una delle tre streghe. Grazie alla sua straordinaria interpretazione e alla sua abilità nella recitazione, ma anche nell’utilizzo del suo corpo e della voce, il pubblico si è trovato di fronte a una Lady Macbeth completamente diversa. Il tutto è stato reso particolarmente suggestivo da una particolarissima scenografia volta a ricreare le profondità degli abissi marini. Il bianco ha rappresentato il colore dominante, dal trucco, al costume, dalla collana alla cuffietta della protagonista, e ha contribuito a creare la giusta atmosfera. Inoltre, il giovane e fresco volto dell’attrice, in forte contrapposizione con le emozioni violente rappresentate sul palco e con un personaggio idealmente più maturo, ha reso la ricezione dell’opera particolarmente efficace.
Al termine dello spettacolo ha avuto luogo l’incontro fra gli studenti, la regista, l’attrice, la scenografa e l’autore. Un momento di confronto in cui studenti e professori hanno avuto l’opportunità di confrontarsi con gli artisti, porre domande in tedesco e in italiano, scoprire curiosità e scambiare idee. Temi ricorrenti fra le domande per l’autore sono stati certamente la difficoltà di descrivere, in quanto uomo, il punto di vista di una donna, il perché della scelta del personaggio di Lady Macbeth, le critiche , gli apprezzamenti, le reazioni del pubblico.
La traduzione e la scrittura
Il testo originale dell’opera è stato oggetto di studio del corso Transkulturelle Textproduktion, un corso di scrittura e di traduzione verso l’italiano, durante il quale la docente ha proposto agli studenti un esercizio di scrittura creativa ispirato al monologo Lady Macbeth, nello specifico la scena riguardante il paragone tra quest’ultima e una myxinidae e tra suo marito e un barracuda lo squalo bianco. Un paragone volto non solo alla caratterizzazione dei personaggi, ma anche del loro matrimonio. La comparazione in questione è stata presa come spunto dalle studentesse del corso per la creazione di un testo descrittivo su varie categorie di rapporti interpersonali. Allontanandosi dal matrimonio complesso e tortuoso di Lady Macbeth, gli studenti le studentesse sono arrivate a comparare gli animali più disparati con fratelli, sorelle, nonni, amici e, addirittura, nemici. L’esercizio è riuscito a cogliere in pieno l’intenzione del drammaturgo, cioè che lo spettatore potesse riuscisse a ritrovare nella pièce teatrale la propria storia, indipendentemente dal tipo di rapporto e dalle persone che lo costituiscono.
Il testo tedesco italiano originale dell’opera di Da Vita Conti è stato tradotto in tedesco dalla Dr.ssa Borvitz, la quale lo ha anche reso parte del proprio corso di traduzione presso la HHU. Infatti, gli studenti si sono cimentati nella traduzione dall’italiano al tedesco di alcune parti dell’opera, avendo così modo di avvicinarsi più da vicino alla comprensione profonda del monologo.
Per concludere, la serata a teatro ha riscosso un ottimo successo tra il pubblico e tra gli studenti grazie alla collaborazione di diversi artisti eccezionali. Difatti, Michele De Vita Conti si riconferma un drammaturgo straordinario e chissà quale altra opera ci regalerà prossimamente e, soprattutto, quale altro personaggio farà rivivere sulle scene dei teatri italiani ed esteri.
(Testo: Valentina Pane)
Qui un esempio di testo creativo nato a lezione sulla base del lavoro di analisi e traduzione svolto sulle prime pagine di Lady Macbeth: „Il passerotto lascia la tana.“