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Am 19.04.2018 fand im Haus der Universität Düsseldorf die Lesung “Il tempo migliore della mia vita” zu Ehren Natalia Ginzburgs statt. Die Veranstaltung bildete den Abschluss des Kurses „Text im Kontext“, der im Wintersemester 2017/2018 unter der Leitung von Cinzia Tanzella vom Institut für Romanistik stattfand.
Natalia Ginzburg (1916-1991) gilt als eine der wichtigsten italienischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin von Erzählungen, Theaterstücken und Essays, arbeitete sie in der Nachkriegszeit beim berühmten Verlag Einaudi in Turin. Häufig stehen zwischenmenschliche Beziehungen im Fokus ihrer Werke, so wie auch in der 1962 erschienenen Textsammlung „Le piccole virtù“. Psychologisch genau, entweder subtil metaphorisch oder aber direkt, jedoch immer empathisch, analysiert Ginzburg die Dimensionen menschlichen Zusammenlebens unter ständigem Rückbezug auf die beiden Konstanten in ihrem Leben: das Dasein als Frau und Schriftstellerin. Ihre autobiographischen Texte gewähren dem Leser Einblicke in das Leben und Leiden in den Wirren des Faschismus, des Zweiten Weltkrieges und der Zeit danach.
Inspiriert von Ginzburgs „Le scarpe rotte“, eine Reflexion über Reichtum und Armut anhand der Metapher der kaputten Schuhe, und „Inverno in Abruzzo“, eine Erzählung über das Leben im abruzzesischen Exil – ihr erster Ehemann Leone war dorthin geflohen – entwickelten die Studierenden eigene Textskizzen, die dann lektoriert wurden und am Abend der Veranstaltung nach Sektempfang und kurzer Einführung vor circa 30 Gästen im Haus der Universität vorgetragen wurden. Die teils witzig-ironischen, teils tiefgründigen Texte der Studierenden, sorgten für abwechslungsreiche Unterhaltung und positive Reaktionen im Publikum. Ein Beweis dafür, dass die Erzählmuster Ginzburgs auch heute noch hochaktuell sind.
(Text: Julian)
Organisation: Cinzia Tanzella
Studierende: Eleonora d.M., Linda R., Flavia R., Giulia G., Madeleine P., Julian S.
Musikalische Begleitung: Jack Devaney
Graphik: Giulia Spanghero; Fotos: Giulia G., Madeleine P.
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