Archive for the ‘mit Foto’ Category

Ach, Cádiz con leche.


2012
02.02

Heute Nachmittag auf dem Heimweg...

Febrero… mein letzer, voller, unangeknabberter Monat in Spanien. Wouh.
Und den werde ich noch nicht mal gänzlich in Cádiz verbringen, sondern gegen Ende alle Kilos schultern und ein paar Wochen auf Reisen gehen…
Santa hat nur müde gelacht, als ich ihm gesagt habe, ich würde mein ganzes Zimmer in einen 20kg-Rucksack plus Handgepäck packen, aber ich bin optimistisch. Die Klamotten ziehe ich einfach alle an, hab ich mir überlegt. Und alte Socken verstecke ich bei Santa im Zimmer.
Meine Gitarre nimmt Sam mit dem Bus mit nach Grenoble, und von dem Rest muss ich mich wohl trennen. Meine Freunde passen nicht in den Rucksack, wie auf dem Hinweg…
Ich freue mich natürlich auf zu Hause, aber… ich hab auch schon sicherheitshalber eine kleine (kurze) Liste gemacht, mit dem. was mich hier nervt – um eine Post-Erasmus-Krise vorzubeugen (kein Geld mehr für heißes Duschwasser einsammeln!!).

Umgekehrt, die Pro-Erasmus-Liste NICHT zu schreiben, wäre schlau gewesen. Das hätte ich mich aber vorher überlegen sollen, denn ihr lest diese Liste seit fünf Monaten mit…
Ernsthaft:
Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich eine Reiserücktrittsversicherung mitgebucht habe. Nur……… por si acaso.

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[aktualisiert mit Untertiteln] No por mucho madrugar amanece más temprano.


2012
01.24

Wenn die Möwe landet, teilt sie mit Amseln die Fische.

Wenn man in Reden und Vorträgen nicht weiß, was man sagen soll, sagt man es mit einem Sprichwort. Was meistens so klingt, als hätte man einen Redenschreiber engagiert, der sich nicht in seinen Redestil eingelesen hat.

Ich habe aber Lust, auch mal meine Sätze in den Rahmen von Phrasen zu stecken – aber wenigstens in spanische.

En cien años todos calvos.*

Ich muss bei facebook lesen: die ersten Erasmusstudenten sind schon ausgeflogen. Gar nicht mitbekommen. Ein paar starten schon in ihre Praktika in Deutschland. Währenddessen habe ich meine Lieblingsstrumpfhose mit Hilfe der Standheizung angekokelt.

Quien se fue a Sevilla perdió su silla.*

Und das werde ich nächste Woche riskieren, wenn ich mit Barbara rund um Alcázar-Happy-Place unterwegs bin. Die letzte Zimmermiete ist bezahlt. Am 1. Februar bricht mein letzter Monat in Cádiz an.

In meinem Zimmer riecht es nach verbrannter Strumpfhose.

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Das heilige Dreigestirn


2012
01.07

Ich bin zurück in Spanien. Wurde in Sevilla  mit 20°C, reifen Orangen an den Bäumen und back-in-Spain-feeling beglückt, und nach zwei Tagen ist die Temperatur immer noch die gleiche (in Cádiz etwas geringer, ca. 17°-18°C), aber die erste Feststellung ereilte mich: Temperatur ist eine Kopfsache. In Deutschland kam es mir nicht so kalt vor (ok, es WAR einfach auch nicht so kalt), weil es drinnen im Haus einfach immer immer warm war.

Hier habe ich draußen wunderbar Sonnenschein, kann die Fleecejacke offen lassen und überall ist schon ein bisschen Frühling. Aber drinnen im Haus ist es leider genauso warm, nur dass ich es drinnen plötzlich als kalt empfinden und ich am Schreibtisch die Fleecejacke lieber anlasse, was mir gleich wieder suggeriert, dass es kalt ist – kein Wunder, dass die Spanier Angst vor dem deutschen Wetter haben, wenn sie denken, dass es immer so ungemütlich durch die Fenster reinzieht.

Fazit und Handlungsmöglichkeit: so viel wie möglich rausgehen. Ja. Nein. Ich mein: Jein.

Immerhin habe ich erst 3 Seiten Essay und muss nach jeder halben Seite spanischem wissenschaftlichem Gestammel Siesta machen. Januar ist Klausur- und Arbeitsphase. Und ich dachte, so was hab ich hier nicht, ich bin doch Erasmus? Irgendwo habe ich ein falsches Kreuzchen gesetzt.

Gestern war übrigens der Tag der „Reyes Magos“, die heiligen drei Könige, die hier in Spanien die Geschenke bringen. Am Abend vorher war ganz Cádiz auf den Straßen unterwegs – kein Durchkommen mehr in normalem Schritttempo – um den Königsumzug zu sehen. Das ist wie Karneval, nur an Weihnachten: Könige und Königsgehilfen, Flamencogruppen und Spielmannszüge bilden eine Riesenparade inkl. mehreren großen, prachtvollen Wagen wie in einem Karnevalsumzug. Bonbons werden auch geschmissen. Und wenn das Dreigestirn… äähh die heiligen Drei Könige höchstpersönlich vorbeigeschritten kommen, kreischt die Masse, das Fernsehen bekommt ein Exklusivinterview mit einem der Könige (ohne Witz!!) und die Blitze der Fotoapparate machen aus dem Rathausvorplatz einen roten Teppich. Wir waren mit einer Familie aus Cádiz/Venezuela dort, und die über 40-Jährige Mama ist extra, um die Könige zu sehen, auf die Schultern ihres Sohnes gestiegen und schier ausgerastet als die drei Bärtigen vorbeikamen – „Ich hab ihn geseh´n! Ich hab ihn geseh´n!“ .

In der Nacht vom 5. auf den 6. Januar kommen die Könige dann in jedes Haus und hinterlassen Geschenke, die die Kinder dann am nächsten Morgen finden. Und sie kommen auch manchmal zu Erasmussen…

PS: Plötzlich gibt es übrigens einen Briefkastenschlüssel! Auch ein Geschenk der Reyes Magos…?

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Felice


2011
12.19

Wenn dieser Text sich aus seiner automatischen Selbstspeicherungspublikations- Einstellung eigenständig postet, dann bin ich schon in Lauras Armen und hoffe auf viele weitere Arme die ihr folgen (damit ich nicht einfriere).

Der einzige, von dem ich jetzt schon weiß, dass ich vergeblich auf ihn hoffe, ist dafür laut meiner selektiven Wahrnehmung überdurchschnittlich präsent in Spanien – schriftlich gesehen. Eine kleine Auswahl.

Frohes Heimkehren an alle Erasmen!

 

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Adventsüberfall!


2011
12.13

Seit gestern ist für mich Dezember, Advent, Winter!

Die drei einsamen Kerzen in meinem Zimmer haben mich vorher nicht überzeugt, die hässliche Weihnachtsbeleuchtung von Cádiz (neben der romantischen Bepflasterung mit „Cádiz – Capital del Comercio“-Fähnchen ) auch nicht – es mussten zuerst die verirrten Adventspakete ankommen, die aus meinem Zimmer ein Geschenke- und Adventskalender-Schlaraffenland gemacht haben.

Ich konnte kaum fassen, als ich auf dem Postamt KILOweise Adventsschnüre empfangen habe – ohne Witz, noch nie habe ich an einem Tag so viele Geschenke bekommen. Und es ist auch das erste Jahr meines Lebens, in dem ich eine ganz eigene Adventsschnur habe! Und dann ist die beiliegende Postkarte (siehe Foto) auch noch metaphorisch ausgewählt. Qué fuerte!

Der Tag gestern war wirklich überschäumend.

 

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Quien no grita, no mama.


2011
12.11

Es ist nicht zu fassen: täglich werde ich nach Briefen, Karten und Paketen gefragt, die mir geschickt worden sind, und alle nicht ankommen!! Ihr könnt Euch jetzt anschließen und behaupten, ihr hättet mir einen 3D-Fernseher geschickt.

MANN! Es fehlen bisher meines Wissens vier Pakete, eine Karte, zwei Briefe, was soll das? Rächen sich unsere Nachbarn für nächtliches Duschen und Lacher in der Küche? Morgen gehe ich zur Post und frage GANZ, GANZ HÖFLICH nach.

Neuerdings habe ich einen Ort, wo ich meine Aggressionen unterbringen kann. Eines Morgens, als ich mit schlechter Laune aufgewacht bin, dann vorm Frühstück die komplette Küche vollgemurkst angetroffen habe und eigentlich auf meine Prüfung lernen musste, hab ich meine Sachen gepackt und eine Mission angestrebt: Ich muss jetzt auf der Stelle ein Klavier finden oder mich prügeln (erste Alternative war von Beginn an der Favorit).

(Das Klavier meines Nachbarn scheidet aus, ein Familienmitglied liegt im Sterben…)

Für den Schlüssel des Musikraums der Uni – wo ich während der Theaterstunde mal Klavier gespielt habe – braucht man ohne Scherz  ´ne schriftliche Erlaubnis von irgendwem von der Uni, hä?? Im Gran Teatro Falla um die Ecke hab ich auch ein Klavier gesehen, das Theater war aber voll verriegelt. Und dann habe ich mich einfach durch die Restaurants gefragt, aber kein Kellner, kein Wirt hatte eine Idee, wo es eine Bar mit Klavier gibt.

Ich mache es kurz: I finally found a piano! In einem alten Palast mit Café/ Restaurant drin (die schönsten Winkel des Cafés sind auf den Fotos nicht zu sehn…), ganz in der Nähe, mit elektrischen Kronleuchtern (haha!), einem riesigen Spiegel und aufgeschlossenen Menschen, die hellauf begeistert sind, wenn ich vier Akkorde spiele! Die Chefin kam sofort und ich darf ab jetzt kommen, wann ich will und spielen wie lang ich will und sie würden sogar das Klavier für ich stimmen lassen… wow! Ich liebe win-win-Situationen!

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¡Granatapfel olé!


2011
12.10

Dale limosna, mujer, que no hay en la vida nada, como la pena de ser ciego en Granada.
Francisco Alarcón de Icaza

(Gib‘ ihm ein Almosen, Frau, denn es gibt im Leben kein schlimmeres Unglück, als blind zu sein in Granada.)

So fängt jeder Reiseführer über Granada an. Aber keine Angst, hier hören die Parallelen zum Reiseführer schon auf, ihr bekommt keine Detailreportage, meine Beschreibungen könnten ins Endlose abdriften.

Mirad: Palmen und rotverfärbtes Laub in the same photo

Kurz: Ihr werdet es nicht anders erwartet haben, aber natürlich ist Granada großartig. Zuerst war ich verwirrt, weil die ganze Stadt so nach Heimat gerochen hat: Es ist Winter, das Laub hat sich rotgolden verfärbt und rund um die Stadt sind die Berge in der Sierra Nevada blitzend mit Schnee bedeckt. Wie schön! Dann habe ich wieder die Palmen zwischen den Laubbäumen gesehen und war wieder irritiert – achja, Spanien. Und die Alhambra ist plötzlich Orient-Königs-Prinzessinnen-Ritterland. Wow!

 

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Weihnachtskarten für einen guten Zweck


2011
11.27

 

Heute ist erster Advent. Ich liebe Advent!

Santa, Camille und ich saßen im Schneidersitz auf den Mäuerchen der Dachterasse und haben gefrühstückt (Sonntagssonne!) und ich habe angestrengt versucht, meine Gefühle rüberzubringen („Wie heißt das auf Spanisch? Adviento…? dime, dime!!“) Santa hatte von nichts ´ne Ahnung und hat die Nachbarin, die gerade Wäsche aufgehängt hat, zur Rate gezogen, die von vier Kerzen und Weihnachtsvorsätzen* erzählt hat (und adviento buchstabiert hat, haha). Ist also alles quasi ähnlich hier. Was das besondere an meinem Advent mit meiner Familie ist, hat Santa gefragt… Gute Frage. Mir sind ziemlich viele Gerüche, Gefühle, Geschmäcker und Gesichter eingefallen, aber keine Worte, das zu beschreiben. Santa muss wohl mal zum Plätzchen backen vorbeikommen, dann bleiben keine Fragen offen.

*Apropos Weihnachtsvorsätze: Im Advent kann man mal wieder versuchen die guten Vorsätze vom ganzen Jahr aufzuholen und sich mit Spenden freikaufen. Nööööööp. Ich hab ’ne bessere Idee. Besser gesagt Anne hatte ’ne bessere Idee:

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Kaffee und Konstruktivismus


2011
11.21

Wir wussten es ja schon immer: Deswegen funktionieren Ketten so gut: es gibt Grundgesetze - international. Hier habe ich übrigens nicht Cappuchino bestellt, sondern irgendwas was mehr Richtung Eis geht. yamyam. Ketten sind gut, wenn man manchmal schon genug Abenteuer an einem Tag hatte.

 

Ich bin bei uns in der WG die Kaffee-Chefin. Das manifestiert sich nicht nur daran, dass ich am meisten trinke, sondern, dass ich auch die einzige bin, die neue Großpackungen abschleppt. Aber mittlerweile hab ich mich ans Teilen gewöhnt und dieser Beitrag dreht sich nicht um meine WG (ach, da erinnere ich mich, dass ich anfangs prophezeit habe, dass ich wohl meine Lust, etwas zu BEISITZEN aufgeben werde (angesichts der 20kg-Möglichkeiten meines Koffers) Ich würde sagen, ich bin noch keine gute Kommunistin, aber das liegt eher daran, dass manche anderen nichts zum Teilen haben, wovon ich was abkriege oder immer noch einfach nehmen, ohne bescheid zu sagen- oh nein, das ist wieder zu sehr homo oeconomicus – ANDERES THEMA!!).

Ich wollte mit Euch über Kaffee reden, mein bester Freund (in ständiger Konkurrenz zu Tee, weil ich beide lieb habe.)

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Ohne Worte.


2011
11.13

(zum Vergrößern anklicken)

Plaza de Flores in Cádiz.

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