Hayley und Jerica sing for you

2011
12.07

Zurück aus Granada erwarten mich daheim in Cádiz meine euphorischen Mitbewohner, ein Haufen schmutziges Geschirr in der Küche, mein erstes Examen (übermorgen), meine Gitarre, ein Tee-Adventskalender und ein schriftliches Co-Projekt Ama/Itze in meinem Briefkasten, dass für einige Stunden Strahlen sorgte.

Auf Euch wartet: eine Merle, die ihre Ruhe zurückgewonnen hat, ein Blogeintrag über Granada (sicher bald) und ein verspätetes Nikolaus-Geschenk: Hayley und Jerica – positioniert an der besten Stelle in Cádiz, ein Weihnachtslied zu singen. Enjoy!

http://www.youtube.com/watch?v=tcO1oM350E8

 

Statusmeldung: Keine Anzeichen von akuten Beschwerden

2011
12.02

Ihr solltet dringend auch hier sein:

Ich liege auf der weichsten Matratze, die ich je in Spanien belegt habe, tippe auf die feine Tastatur eines MacBooks,  habe free WiFi, Küche, Bad, ein eigenes Zimmer und VOLLKORNBROT – in einer Studenten-WG im Süden von Granadas Zentrum. Weder kostenpflichtig noch offiziell über Couchsurfing: Ich wohne bei Anna, einer Kommilitonin aus Düsseldorf, die mir, da sie dieses Wochenende in Málaga ist, einfach mal eben ihr Zimmer überlässt – als wäre es das normalste der Welt! Happy!

Die Fahrt nach Granada war lang, aber nicht anstrengend. Als er Bus durch Sevilla gefahren ist, sind mir wieder die Augen aus dem Kopf gefallen, und ich wollte unbedingt aussteigen und die Stadt umarmen. Ich muss dringend meine Mitbewohner dazu kriegen, wenigstens Sevilla zu besichtigen, wo sie doch bisher nur den Flughafen dort kennen– aber Examen, Referate und Gruppenarbeiten halten meine Freundinnen vom Reisen ab. Pobrecitas. THANKS to Mum and Dad, dass sie meine Uninoten nicht kontrollieren.

Achja: Lest bloß keinen Reiseführer über Granada, wenn ihr nicht sowieso hinfahren wolltet. Das macht so so so Lust auf die Stadt, dass ich sofort  dachte,  „Hilfe, wie kann ich je in Erwägung gezogen haben NICHT dorthin zu fahren?“ – und musste sofort wieder an meine Mitbewohnerinnen denken, irgendwie schade. Aber ich habe oft genug versucht, sie zu motivieren, Uni schleifen zu lassen – hier unterwegs können wir doch manchmal mehr lernen.

Heute lerne ich nichts mehr, mache das Licht aus und fürchte mich vor der morgigen Reizüberflutung und dem Meer der Möglichkeiten.

P.S. Ich bin eine wahre Memme geworden. Es ist gerade mal Winterjackenwette und ich friere schon. Aber die Luft riecht nach Winter, mhmhhmh. Das macht es wieder wett. Und ich hätte auch beinahe wieder vergessen, wie schön es ist, sich in einen Schal zu kuscheln. Wünsche mir Heizpilz zu Weihnachten.

Fortsetzung für Detail-Interessierte: UNI

2011
12.01

Den Tag gerettet hat das Klavier, was plötzlich im Theaterraum stand. Ich schwebe noch!

Ansonsten habe ich kopf-raufend festgestellt: Ich habe mir wohl doch ein zu schwieriges Thema für meine Hausarbeit ausgesucht. In meinem Kopf ist alles schon formuliert, aber ich habe leider kein Denkarium, das ich mit meinem Dozenten teilen kann (das ist eine interessante Frage: kann man in Dumbledores Denkarium auch fremdsprachliche Gedanken nacherleben???!)

Ich hatte eine absolute Schreibstarre (Achtung!! Merle und das Wort Schreibstarre in einem Satz… finde den Fehler). Dann habe ich einfach die Einleitung auf Deutsch geschrieben und übersetzt. War eine gute Idee, es fühlt sich so an, als käme ich gut voran, dabei habe ich gerade mal eine Seite von zehn.

WO ich gerade schon über Uni rede, kann ich Euch auch in meine restlichen Kurse einweihen. Zwischendurch wurde ich mal danach gefragt, here you are.

  1. Ciencas, Tecnologías y Sociedad. Das ist der Kurs, in dem ich die Hausarbeit zu Pränataldiagnostik und die Gesellschaftsfolgen schreibe. Gerade habe ich erfahren, dass ich neben der 30min-Präsentation der Arbeit auch noch die Klausur mitschreiben muss. Toll! Dafür redet der Dozent ohne Akzent (es decir ich verstehe ihn perfekt) und ist die Ruhe in Person, auch wenn die Seniorenstudenten (fünf Jungs zwischen 55 und 75), die ca. die Hälfte des Kurses ausmachen, mal wieder alle diskutierend durcheinander schreien. Read the rest of this entry »

Weihnachtskarten für einen guten Zweck

2011
11.27

 

Heute ist erster Advent. Ich liebe Advent!

Santa, Camille und ich saßen im Schneidersitz auf den Mäuerchen der Dachterasse und haben gefrühstückt (Sonntagssonne!) und ich habe angestrengt versucht, meine Gefühle rüberzubringen („Wie heißt das auf Spanisch? Adviento…? dime, dime!!“) Santa hatte von nichts ´ne Ahnung und hat die Nachbarin, die gerade Wäsche aufgehängt hat, zur Rate gezogen, die von vier Kerzen und Weihnachtsvorsätzen* erzählt hat (und adviento buchstabiert hat, haha). Ist also alles quasi ähnlich hier. Was das besondere an meinem Advent mit meiner Familie ist, hat Santa gefragt… Gute Frage. Mir sind ziemlich viele Gerüche, Gefühle, Geschmäcker und Gesichter eingefallen, aber keine Worte, das zu beschreiben. Santa muss wohl mal zum Plätzchen backen vorbeikommen, dann bleiben keine Fragen offen.

*Apropos Weihnachtsvorsätze: Im Advent kann man mal wieder versuchen die guten Vorsätze vom ganzen Jahr aufzuholen und sich mit Spenden freikaufen. Nööööööp. Ich hab ’ne bessere Idee. Besser gesagt Anne hatte ’ne bessere Idee:

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Müllwagen-Surfing, Kopfweh, Suppengrün. Passende Überschriften sind ja auch nicht so leicht.

2011
11.24

So sehe ich aus, wenn ich so tue, als würde ich nachdenken, im wahren Leben habe ich dafür meistens nicht das Alcazár in Sevilla zur Hand.

Heute ist Ende November. Heute ist irgendwie Halbzeit. Ein Teil von mir plant heimlich schon das nächste Semester in Cádiz. Ein Teil von mir freut sich auf den Wollsocken-Frühling in Düsseldorf…

Und der dritte Teil macht immernoch Erasmus und denkt zu viel nach. Gerade habe ich alte Blogeinträge gelesen, und mir ist aufgefallen: ich mache ja doch was. Kommt mir vor, als könnte ich immer noch mehr Möglichkeiten ergreifen. Und eigentlich mehr für die Uni tun. Und auch mehr reisen. Und endlich mal wieder laufen gehen. Und so weiter. Ihr wisst bescheid, Flut der Möglichkeiten überollt mich. Und da ich bald über Weihnachten nach Hause fahre, habe ich plötzlich das Gefühl, alles ist schon vorbei. Dabei ist doch erst Halbzeit, tranquila! (Und die Reise nach Granada schon geplant. Und laufen ist eh schöner im Schwerter Wald!)

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Kaffee und Konstruktivismus

2011
11.21

Wir wussten es ja schon immer: Deswegen funktionieren Ketten so gut: es gibt Grundgesetze - international. Hier habe ich übrigens nicht Cappuchino bestellt, sondern irgendwas was mehr Richtung Eis geht. yamyam. Ketten sind gut, wenn man manchmal schon genug Abenteuer an einem Tag hatte.

 

Ich bin bei uns in der WG die Kaffee-Chefin. Das manifestiert sich nicht nur daran, dass ich am meisten trinke, sondern, dass ich auch die einzige bin, die neue Großpackungen abschleppt. Aber mittlerweile hab ich mich ans Teilen gewöhnt und dieser Beitrag dreht sich nicht um meine WG (ach, da erinnere ich mich, dass ich anfangs prophezeit habe, dass ich wohl meine Lust, etwas zu BEISITZEN aufgeben werde (angesichts der 20kg-Möglichkeiten meines Koffers) Ich würde sagen, ich bin noch keine gute Kommunistin, aber das liegt eher daran, dass manche anderen nichts zum Teilen haben, wovon ich was abkriege oder immer noch einfach nehmen, ohne bescheid zu sagen- oh nein, das ist wieder zu sehr homo oeconomicus – ANDERES THEMA!!).

Ich wollte mit Euch über Kaffee reden, mein bester Freund (in ständiger Konkurrenz zu Tee, weil ich beide lieb habe.)

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Couchsurfing für die Ohren

2011
11.18

Ihr Lieben, nach langer Pause wieder ein Audio-Beitrag – über COUCHSURFING. Es hat so lange gedauert, weil ich

1. zwischendurch auch noch andere Sachen gemacht habe und

2. drei Liter Herzblut reingesteckt habe.

Meinen Protagonisten, Florian, kennt ihr schon. Es ist mein Lieblings-Couchsurfer; der, der eine Woche bei mir in Cádiz gelebt hat, mir die Gitarre geschenkt hat und mit dem ich couchsurfend weiter nach Córdoba gefahren bin.

Die Mädchen im Beitrag haben mich übrigens eine Woche später, während Florian schon weiter unterwegs war, auch in Cádiz besucht. Eine Couchsurfer-Geschichte aus der mehr geworden ist. Wir wollen demnächst vielleicht nochmal zusammen verreisen… aber mal sehen, ob wir einen Couchsurfer finden, der VIER Mädchen aufnimmt…?

Aber hier erstmal meine kleine Reportage von Florians Couchsurfing-Trip nach Córdoba

(auf Foto oder Link klicken)

http://www.youtube.com/watch?v=UbWLFitmLuo

 

* * * Couchsurfing! Couchsurfing! Couchsurfing! * * *

Unnützes Wissen

2011
11.16
  • Bei uns in der WG gilt die Regel: wer weiblich ist, macht Erasmus, wer männlich ist, ist Muttersprachler

    Drei von vier Erasmusmädchen in der WG Cervantes

  • Tatiana kann nicht schwimmen und wohnt auf einer Insel
  • Mein Mitbewohner Fran  weiß nicht, was Sellerie ist und hat schon mal von Ingwer gehört
  • ein normaler Kaffee in einem Café kostet weniger als eine 6er-Packung Backpulver
  • eine Italienerin aus meinem Sprachkurs heißt „Eta“, was in Spanien nicht so gut kommt. Sie nennt sich jetzt Olgeta. (Mir wären schönere Namen eingefallen, die mit „-eta“ enden… )
  • Im Spanischen gibt es ein Wort für Nach-dem-essen-noch-gesellig-zusammensitzen-und-schon-mit-essen-fertig-sein-aber-niemand-geht-weil-es-so-nett-ist. Ich bin Fan dieses Vorgangs, und Fan des Wortes „sobremesa“, wörtlich „auf Tisch“, eigentlich aber „Tischdecke“.
  • Tatiana, Camille und ich haben eine komplett auseinanderdriftende Meinung, was jetzt genau „guapo“ bedeutet. Wir streiten uns also nur um dreckiges Geschirr…
  • „comprometida“ heißt für ein Mädchen je nach grammatikalischem Kontext verlobt/ versprochen ODER sozial bzw. politisch engagiert. Große Möglichkeiten für Fettnäpfchen!
  • Mein Mitbewohner Fran hat noch nie gesehen wie es schneit. Denn: es schneit doch nur „im Norden“ und wenn dann nachts! Aha.
  • Brainstorming heißt auf Spanisch „lluvia de ideas“ – wie poetisch! Ich werde von nun an nur noch auf Spanisch brainstormen und die Ideen auf mich regnen lassen

Mein Schreibtisch und ich sind unzertrennlich… ahhrgh.

2011
11.15

Tipp des Tages:

Café con leche, Flamenco Radio, Hausarbeit schreiben.

http://www.canalsuralacarta.es/directo/ver/flamenco-radio

Die Musik leise im Hintergrund wirkt beruhigend und hilft gegen Kopfweh. Und ab und zu zwischendurch reden freundliche Moderatoren auf einem wirklich gut verständlichen Spanisch – und das, obwohl der Sender aus Andalusien ist. Kein Akzent im Radio! Hab ich in Germany kein Problem mit, hier ist es mal ein Segen, so wunderbar reines Spanisch zu hören, ich kenne das „normale“ Spanisch ja nur von den Ansagen am Bahnhof und von den Hörkassetten im Spanischunterricht…

Listen…! Felix würde diese Empfehlung sicher unterstützen. So long, ich muss weiter an die Arbeit.

Merle, warum ist Senf in deinem Kleiderschrank?

2011
11.14

Fragen, die ich mir dieses Wochenende gestellt habe

Ein ganz normaler Samstagabend in der WG Cervantes.

 

  •  Heißt „juicio“ im Kontext meines Essays über Moral jetzt Urteil,Verstand, Prozess oder Urteilsvermögen? Und warum gibt es so viele Übersetzungen für ein Wort?
  • Ähhh… wie kann ich diese Foto erklären….?
  • Warum planen meine Mitbewohner (ohne mich), dass in MEINEM Zimmer nächste Woche eine Party steigt (mit mir)?
  • Warum ist schon über die Hälfte des Schwerter Senfs leer? (Und das, obwohl ich ihn in meinem Kleiderschrank versteckt habe und daher wohl nur ich davon esse… – der Schrank auf dem Foto ist übrigens Camilles)
  • Warum schreit die neue Mitbewohnerin beim Skypen so laut (auf russisch, in einem Quietschton), dass Camille (mit Ohrstöpseln) aggressiv wird und an die Wand haut?
  • Warum reden Finnen nicht mit Mädchen? (dabei gibt es so wenig blonde Jungs hier!)
  •  Was heißt „Selektionsabtreibung“ auf Spanisch? Benutzt man öfter „diagnosis prenatal“ oder „diagnóstico prenatal“? Warum finde ich keinen spanischen Wissenschaftler, der zu meinem Hausarbeitsthema forscht?
  • Warum haben bisher alle (ALLE!) Couchsurfer, bei denen ich war, oder die ich gehostet habe, entweder das Wort „crazy“ oder „madness“ in ihrer Beschreibung auf meiner Pinnwand benutzt (ALLE!)? Bin ich in so kurzer Zeit so durchschaubar?!
  • Warum bin ich so verrückt nach Adventskalendern, dass ich jeden Tag nachgucke, ob heute vielleicht schon ein Tag ist, wo ich eins der vier kleinen Päckchen aufmachen darf, was Lisann und Mama hiergelassen haben? (NEIN, heute noch nicht, Merle, es ist NOVEMBER!)

Ahhhh Adventskalender!!! Noch zwei Wochen!

PS: Darf man sich Adventskalender eigentlich auch selber kaufen (ich brauche doch noch einen mit Türchen….)?